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vom 18.10.2021, aktuelle Version,

Burg Plankenstein

Burg Plankenstein
Staat Österreich
Ort Plankenstein zwischen Texingtal und Pielachtal
Entstehungszeit vor 1453
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand erhalten
Geographische Lage 48° 1′ N, 15° 17′ O
Höhenlage 650 m ü. A.
Burg Plankenstein (Niederösterreich)

Burg Plankenstein befindet sich im gleichnamigen Ort Plankenstein, etwa 4 Kilometer südwestlich von Texing in Niederösterreich. Die Höhenburg wird im Jahr 1186 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und wurde von den Plankensteinern, Lehensleuten der Grafen von Peilstein, erbaut. Der Familienname leitet sich vom Wort blanc (= weiß) ab und bedeutet etwa der vom weißen Stein.

Geschichte

Die Plankensteiner brachten es im 15. Jahrhundert zu bedeutendem Besitz. Pankraz von Plankenstein besaß unter anderem Peilstein, Freienstein und Sassendorf, war Pfandherr von Weitra und Pfleger von Pöchlarn. Er ließ 1453 die Burg erneuern, wohnte aber nicht dort. Im Bruderzwist zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog Albrecht VI. stand Pankraz von Plankenstein an der Seite des Kaisers, was ihm nach dem Friedensschluss weiteren Machtzuwachs brachte.

Nach langen Jahren wechselvoller Besitzverhältnisse erwarb die Familie Tinti 1713 die Burg. Bartholomäus von Tinti, der 1763 die Schallaburg erworben hatte, starb 1799 im Alter von 96 Jahren auf Plankenstein.

Verfall

Da seine Familie bereits die Schallaburg bewohnte, wurde Plankenstein aufgegeben und begann zu verfallen. Eine Chronik aus dem Jahr 1800 berichtet: Plankenstein, zu Anfang des Jahrhunderts noch ein wohlerhaltenes Schloß, wurde Stück für Stück seiner Einrichtung, endlich sogar seiner Fenster und Thüren beraubt. In den Prunkgemächern trieben Wind und Wetter ihr Spiel, die Gemäuer barsten, die Dächer sanken ein und in wenigen Jahrzehnten war das Schloß eine Ruine. Plankenstein ließ sich nicht mehr richten, da die allernöthigste Restaurierung unverhältnismäßig hohe Kosten verursacht hätte. Doch wurde daran wenigstens soviel gethan, daß Kirche und Schule, Pfarrers- und Schullehrerwohnung in der Schloßruine Platz fanden.

1939 verkaufte die Familie Tinti ihren schwer verschuldeten Besitz samt Plankenstein und der Schallaburg an die Adelsfamilie Nagel-Doornick aus Westfalen, welche auch heute noch in Deutschland Schlösser und Burgen besitzt, so auch das Schloss Vornholz. Ihre Besitztümer wurden nach dem Zweiten Weltkrieg als deutsches Eigentum durch die russische Besatzungsmacht enteignet. Während die Schallaburg als ehemaliger USIA-Betrieb 1955 mit dem Staatsvertrag aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse an die Republik Österreich fiel, die sie an das Land Niederösterreich weiterverkaufte, wurde die Burg Plankenstein an die Familie Nagel restituiert.

Gottesdienste

Bis 1952 fanden in der Burg Gottesdienste statt. Später wurden diese in der neu gebauten Pfarrkirche Plankenstein gefeiert.

Wiederaufbau

Nachdem die Burg zusehends verfiel und teilweise einstürzte, entschloss sich die Familie Nagel 1975 zum Verkauf an den Architekten Hans-Peter Trimbacher. Mit einem eingearbeiteten Team schaffte es Trimbacher bis Oktober das Hauptdach zu schließen und decken zu lassen, und so die brüchigen Kalksteinmauern rechtzeitig vor Wintereinbruch vor weiteren Einstürzen zu schützen. Trimbacher investierte mind. 15 Mill. Schilling in die Sanierung und den Wiederaufbau. 2008 stand die für Führungen geöffnete Burg, die neben diversen Veranstaltungsräumen auch 40 Gästezimmer aufwies, für 1,45 Mio. € zum Verkauf.[1]

Burg Plankenstein, August 2012

Hotelbetrieb

2010 kaufte der Wiener Unternehmer Erich Podstatny[2] Burg Plankenstein, um sich einen Kindheitstraum zu erfüllen. Die Gästezimmer wurden mit modernsten Sanitäreinrichtungen und antiken Stücken aus seiner privaten Sammlung versehen. Heute kann man in den individuell gestalteten Gästezimmern[3] kostengünstig übernachten und sich im idyllischen Burghof, im Arkadenhof, der ehemaligen Burgkapelle oder in einem der anderen Veranstaltungsräume wie ein Ritter fühlen.[4] Auch für Wanderer am Nord-Süd-Weitwanderweg wurde die Burg zu einem wichtigen Stützpunkt.

Film

  • Alte Burgen und ihre neuen Herren in Niederösterreich. Dokumentarfilm, Österreich, 2018, 24 Min., Buch und Regie: Barbara Baldauf, Kamera: Ossi Denkmayr, Helmut Muttenthaler, Produktion: ORF, Reihe: Erlebnis Österreich, Erstsendung: 6. Mai 2018 bei ORF 2, Inhaltsangabe von ORF, online-Video.
Commons: Burg Plankenstein  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Burggeschichte. In: Burg Plankenstein, aufgerufen am 18. Oktober 2021.
  2. EPI – Wir bewegen Immobilien. aufgerufen am 18. Oktober 2021.
  3. Ritterzimmer, Burgzimmer. In: Burg Plankenstein, aufgerufen am 18. Oktober 2021.
  4. Mittelalterfest. In: Burg Plankenstein, aufgerufen am 18. Oktober 2021.

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Positionskarte von Niederösterreich Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 49.02796° N S: 47.38301° N W: 14.44565° O O: 17.07430° O Own work, based on Austria Lower Austria location map.svg SRTM30 v.2 data Tschubby
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Burg Plankenstein vom Norden aus Eigenes Werk AleXXw
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Burg Plankenstein in der Gemeinde Texingtal in Niederösterreich Eigenes Werk Christian Jansky
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Südostansicht der Burg in Plankenstein, ein Ortsteil der niederösterreichischen Gemeinde Texingtal. Die Burg wurde urkundlich 1156/66 erwähnt. Im 15. und 16. Jahrhundert fand ein sukzessiver Ausbau statt, so dass die Anlage ringförmig geschlossen wurde. Ab dem 19. Jahrhundert verfiel die Burg, nachdem die Besitzer ihren Wohnsitz auf die Schallaburg verlegt hatten. Trotz allem wurde die Burgkapelle als Pfarrkirche genutzt und zeitweilig war die Dorfschule in der Burg untergebrachtː 1 . Ab 1975 wurde die Burg wieder instandgesetzt bzw. wiederaufgebaut. Der südliche Durchgangsturm, den man im 19. Jh. abgetragen hatte, wurde 1988 wieder aufgebaut ( 2 ) und um die 2020er Jahre wurden die 4 Türme mit umlaufenden Zinnenkränzen ergänzt. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Plankenstein - Burg.JPG
Ehemalige Burgkapelle der Burg Plankenstein in der niederösterreichischen Gemeinde Texingtal. Die Kapelle befindet sich im Südtrakt der Burg. Das Kreuzrippengewölbe mit Schlussstein auf Konsolen stammt aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Die Seccomalereien im Polygon werden der protestantischen Zeit zugeschrieben (um 1570/80)ː 1 . Die Burg selbst wurde urkundlich 1156/66 erwähnt. Im 15. und 16. Jahrhundert fand ein sukzessiver Ausbau statt, so dass die Anlage ringförmig geschlossen wurde. Ab dem 19. Jahrhundert verfiel die Burg, nachdem die Besitzer ihren Wohnsitz auf die Schallaburg verlegt hatten. Trotz allem wurde die Burgkapelle als Pfarrkirche genutzt und zeitweilig war die Dorfschule in der Burg untergebrachtː 2 . Ab 1975 wurde die Burg wieder instandgesetzt bzw. wiederaufgebaut. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Plankenstein - Burgkapelle.JPG
Die Südostansicht des Schlosses Schallaburg in Schallaburg, ein Ortsteil der niederösterreichischen Gemeinde Schollach mit der manieristischen Gartenanlage im Vordergrund. Graf Sighard von Schala der Jüngere ließ die Schallaburg in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts errichten. Im 13. bis 15. Jahrhundert erfolgten Zubauten wie beispielsweise die gotische Kapelle. Unter Christoph II. von Losenstein fand ab 1540 der Umbau der Burg zu einem Renaissanceschloss statt. Dabei wurde unter anderem der nördliche Teil der Ringmauer geschleift und 3 Renaissance-Trakte mit zwei Türmen um einen großen trapezförmigen Hof errichtet. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Schallaburg - Schloss, südostseitig (1).JPG