Burgruine Leonstein (Oberösterreich)
Burgruine Leonstein | ||
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Torbogen der Burgruine Leonstein |
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Staat | Österreich | |
Ort | Ortsteil Leonstein der Gemeinde Grünburg | |
Entstehungszeit | 1140 (erste urk. Erwähnung) | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | seit 1390 Ruine | |
Geographische Lage | 47° 55′ N, 14° 14′ O | |
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Die Burgruine Leonstein ist die Ruine einer Höhenburg im Steyrtal, in Priethal bei Leonstein und Obergrünburg, Gemeinde Grünburg im Traunviertel von Oberösterreich.
Geschichte
Die einstmals bestehende Burg Leonstein soll bereits um 900 auf dem Hausberg bestanden haben, sie wird aber erstmals 1140 als Lewensteine urkundlich genannt. Sie war damals im Besitz des bayerischen Herzogs Heinrich und wurde als Lehen an den Ministerialen Perhtoldus de Lewenstaine vergeben.
Als Nachfolger der Leonsteiner treten die Rohrer um 1320 auf. Ende des 14. Jahrhunderts gehörte Leonstein den Gebrüdern Wilhelm und Wolfgang von Rohr. Diese ließen sich auf eine Fehde mit dem Landesfürsten Herzog Albrecht III. ein. Im Zuge dieser Auseinandersetzung nahmen die Rohrer eine Gesandtschaft des Fürsterzbistums Salzburg, die auf dem Weg zum Herzog war, gefangen, um Lösegeld zu erpressen. Auf Verlangen des Salzburger Erzbischofs stellte daraufhin Herzog Albrecht ein Belagerungsheer unter dem Kommando des Feldhauptmanns Zacharias Haderer auf. Nach einer dreimonatigen Belagerung konnte Haderer den Rabenstein besetzen und von dort aus die Burg Leonstein mit einer Steinbüchse beschießen; dies ist der erstmalige Einsatz eines Feuergeschützes in Österreich.[1] Nach dreitägigem Beschuss fiel die Burg am 2. November 1390.[2] Wilhelm von Rohr konnte sich noch durch einen heimlichen Ausgang retten. Die eroberte Burg wurde durch eine Feuersprengung zerstört.
Die Rohrer haben sich dem Landesfürsten erst 1392 unterworfen und Wolfgang von Rohr verkaufte seinen Burganteil an der zerstörten Burg an Herzog Albrecht. 1397 erhielt Wilhelm von Rohr die Erlaubnis zum Bau eines Burgstalles als Ersatz für die zerstörte Burg. Bernhard von Rohr verkaufte 1447 seinen Besitzanteil in Leonstein an Erhard von Zelking. 1459 erreichte dieser auch die Belehnung mit der zweiten Hälfte von Kaiser Friedrich III. Er ließ aus dem Burgstall und dem dazugehörigen Meierhof das Schloss Leonstein, genannt „Feichta“, entstehen.
Burgruine Leonstein heute
Hinter dem Schloss Leonstein führt ein Weg nach oben zur Burgruine. Auch von der anderen Seite hinter der Hengst-Weide des Moar verläuft ein Weg in den Wald hinauf zur Ruine. Mauerreste der zerstörten Burg sind auf der markanten Kuppe ca. 0,3 km nordwestlich des Schlosses erkennbar. Am Hang unterhalb der Burg wurden zahlreiche Geschossspitzen gefunden, die von der Belagerung 1390/91 stammen dürften.[3] Von der Burg sind noch Mauern, ein Torbogen und ein Durchgang erkennbar.
Literatur
- Georg Grüll: Herrschaftsarchiv Leonstein. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 1951 (landesarchiv-ooe.at [PDF; 113 kB]).
- Franz Wagner: Leonstein. Hrsg.: Pfarramt Leonstein. Linz 1907, S. 28 (landesbibliothek.at – Die Rohrer und die Burg Leonstein).
- Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5.
- Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
- Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 2013.
Weblinks
- Leonstein. In: ruine.at. Private Webseite von Kastellan Oliver
- Raubritter in Oberösterreich. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich .
- Feuerwaffen im Mittelalter. In: regionalgeschichte.net.
Einzelnachweise
- ↑ Feuerwaffen im Mittelalter. (Memento vom 17. August 2016 im Internet Archive) regionalgeschichte.net.
- ↑ Walter Aspernig: Die machtpolitischen Veränderungen von Kremsmünster im 14. Jahrhundert. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 149a, S. 442 (ganzer Artikel S. 435–468, zobodat.at [PDF; 3 MB]).
- ↑ Steingruber, 2013, S. 162.
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