Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 10.03.2022, aktuelle Version,

Burgstall Kosenburg

Burgstall Kosenburg
Mauerrest (Geländewulst) im Westen. Schildwall

Mauerrest (Geländewulst) im Westen. Schildwall

Alternativname(n) Chosenpurkch
Staat Österreich
Ort Grein
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Deutliche Geländemerkmale
Geographische Lage 48° 12′ N, 14° 51′ O
Höhenlage 281 m ü. A.
Burgstall Kosenburg (Oberösterreich)

Der Burgstall Kosenburg (auch als Chosenpurkch bezeichnet) ist eine abgegangene Höhenburg in der Ortschaft Dornach in Grein an der Donau in Oberösterreich. Er befindet sich oberhalb des Steilabfalls in der Nähe des Gehöftes Mayrhofer (Adresse Dornach Nr. 14).

Lage

Der Standort Kosenburg liegt am Ende des Machlandes bzw. am Eingang zum Strudengau. An dieser Engstelle der Donau konnte ebenso wie von der gegenüberliegenden niederösterreichischen Wallburg Kollmitzberg aus der Fernverkehr auf und entlang der Donau gut überwacht werden. Später übernahmen die weiter flussabwärts gelegene Burg Werfenstein und dann ab 1490 die Greinburg diese Aufgabe.

An strategisch wichtigen Stellen gab es noch mehr Burgen. Sie waren Teil eines alten Maut- und Sicherungssystems entlang der Donau im Strudengau. Die mehrheitlich am Nordufer in Oberösterreich gelegenen Burgen und Türme waren (von West nach Ost): Kosenburg, Greinburg (jüngerer Verwaltungsmittelpunkt), Wörth, Werfenstein (ursprünglicher Verwaltungsmittelpunkt), Helchenburg, Hausstein, Langenstein, Pain, Mautturm und Burg Sarmingstein. In Niederösterreich folgten Freyenstein am Südufer und all die weiteren.

Geschichte

Diese hochmittelalterliche Burganlage dürfte zum Besitz der Familie Lettner zu Saxen gehört haben. Später wurde der dazugehörige Besitz geteilt und ein Teil kam über die Saxenegger an die Gneusser. Hanns der Knewzzer (Hans Kneusser) von Saxenegg gab 1383[1] seinem Burggrafen Ruger Harsser (Rudolf der Harscher) für seine treuen Dienste den Zehnt von 23 Häusern in der Nähe der Khosenburkch in Saechsner Pfarr.[2] Rudolf der Harscher starb 1405, seine Witwe und ihr Sohn Georg verkauften am 20. April 1405 die Zehntrechte auf 31 Häuser bei der Kosenburg dem Herrn Alber von Volkersdorf auf Kreuzen. Die Burg dürfte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgegeben worden sein, da weitere urkundliche Nennungen fehlen.

Kosenburg heute

Die Substruktion der Kosenburg befindet sich oberhalb eines 55 m hohen bewaldeten felsigen Steilabfalls zur Donau, etwa 350 Meter südöstlich des Gehöftes Mayrhofer (Adresse Dornach Nr. 14, Lage). Vom Gehöft führt ein Weg durch Felder zu dem Laubwald bzw. Steilabfall mit den Substruktionen. Das Plateau der Kernburg ist im Randstreifen des Waldes ohne Weiteres erkennbar. Geländeformen legen für das Kernburgplateau eine abgewinkelte Länge von etwa 22 m und eine Breite von 7 bis 9 m nahe. Das Plateau wird ergänzt durch Reste von Gebäude- und Wehrmauern, Wällen und Gräben. Die Mauern sind nur mehr als Geländewülste erhalten. Aufrechte Mauern fehlen vollständig. Gräben und Wälle sind stark verschliffen.

Die Burg schützte im Osten der Steilabfall, im Norden und Süden je ein abfallendes Grabensystem. Von einem westlichen Grabensystem fehlt jegliche Spur. Das im Westen angrenzende Feld und die landwirtschaftliche Tätigkeit verwischten vermutlich die Geländespuren. Das Gehöft Mayrhofer, auch als Burgstallerhäusel bekannt, war der zur Burg gehörige Meierhof.

Privatbesitz. Kein Denkmalschutz.

Literatur

  • Franz Achleitner: Die Kosenburg in Dornach. In: Mühlviertler Nachrichten. Jahrgang 91, Nr. 42, 1980.
  • Georg Grüll: Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Band 1: Mühlviertel. Birken-Verlag, Wien 1962.
  • Leopold Josef Mayböck: Diverse Manuskripte, Gesammelte Daten und Fakten über Burgen, Burgställe, Schlösser, Sitze, Freihöfe im Unteren Mühlviertel. Schwertberg o. J.
  • Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 2013.
  • Christian K. Steingruber: Neue Erkenntnisse zu Norbert Grabherrs Historisch-topographischem Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 65, Heft 1/2, Linz 2011, S. 24–25 (Kapitel „Kosenburg“, land-oberoesterreich.gv.at [PDF]).
Commons: Burgstall Kosenburg  – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gemeindenachrichten von Grein. November 2011 (PDF; 3,0 MB) Kosenburg S. 14.
  2. Christian K. Steingruber: Neue Erkenntnisse zu Norbert Grabherrs Historisch-topographischem Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 65, Heft 1/2, Linz 2011, S. 24–25 (Kapitel „Kosenburg“, land-oberoesterreich.gv.at [PDF]).

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Positionskarte von Oberösterreich Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 48.78063° N S: 47.44388° N W: 12.73041° O O: 15.00183° O Own work, based on Austria Upper Austria location map.svg SRTM30 v.2 data Tschubby
CC BY-SA 3.0
Datei:Austria Upper Austria relief location map.png
an icon for castles and fortresses Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:Castle.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Kosenburg in Oberösterreich (Austria). Burgstall im Süden. Eigenes Werk TREM-RRRR
CC0
Datei:Kosenburg-Oberoesterreich-Burgstall-Sueden.JPG
Kosenburg in Oberösterreich (Austria). Burgstall im Zentrum. Plateau der Kernburg. Eigenes Werk TREM-RRRR
CC0
Datei:Kosenburg-Oberoesterreich-Burgstall-Zentrum.JPG
Kosenburg in Oberösterreich (Austria). Burgstall. Ansicht von Westen. Unter den Bäumen erkennbar Reste einer Schildmauer. Dahinter sichtbar ein moderner Steinbruch, gelegen am rechten Donauufer (andere Donauseite) in der Gemeinde Ardagger in Niederösterreich Eigenes Werk TREM-RRRR
CC0
Datei:Kosenburg-Oberoesterreich-Burgstall-von-Westen-gesehen.jpg
Kosenburg in Oberösterreich (Austria). Burgstall. Steilstufe. Felsen im Osten Eigenes Werk TREM-RRRR
CC0
Datei:Kosenburg-Oberoesterreich-Steilstufe-Osten.JPG
Schildwall des Burgstalls Kosenburg Christian Steingruber Christian Steingruber
CC BY-SA 3.0
Datei:Kosenburg.jpg