C. Angerer & Göschl
C. Angerer & Göschl Unternehmensbetriebsgesellschaft & Co, Druckerei und Handelsgesellschaft m.b.H. | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1870 |
Sitz | Wien |
Leitung | Gerhard Stepan |
Branche | Drucker, Eisen- und Hartwareneinzelhandel |
Website | druck-tragtaschen-verpackung.at |
C. Angerer & Göschl war eine Kunst-, Druckformenherstellungs- und Reproduktionsanstalt in Wien.
Geschichte
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1870 von Carl Angerer (1838–1916). Er beschäftigte sich intensiv mit der chemigraphischen Zinkätzung und entwickelte die für die damalige Zeit revolutionäre Wiener Ätzmethode.[1]
Drei Jahre später wurde Carls Schwager Alexander Göschl (1848–1900) Partner. Im Jahr 1877 wird ein Fotoatelier gemietet und die Fotografie in die Reproduktionstechniken einbezogen. Der Betrieb setzt im Lauf der Jahre nahezu alle fotografischen Drucktechniken in der Praxis um und entwickelt neue Verfahren und präsentiert sich in zahlreichen in- und ausländischen Ausstellungen. Bereits in den frühen Jahren waren Carl Angerer und Alexander C. Göschl insbesondere auf dem Gebiet des autotypischen Bilddruckes in Europa marktbeherrschend. Für ihre Verdienste wurden die Inhaber zu k.k. Hof-Chemigraphen ernannt.
Sie galten als kluge Firmenpolitiker, die durch gründliche Entwicklungsarbeit auf ihrem Weg immer besser technisierte Reproduktionsverfahren auf einem qualitativ hohen Niveau anbieten konnten.[2]
Der erste Standort war in der Hubergasse 15. Es gibt Aufzeichnung über Standorte in der Ottakringer Straße 33 ab 1880 und Ottakringer Straße 49 seit dem Jahr 1899. 1910 beschäftigte das Unternehmen 250 Mitarbeiter.
1916 übernahm Carls Sohn Alexander C. Angerer (1869–1950) das Unternehmen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Filialen im Ausland eröffnet. Gemeinsam mit dem Verlag Ed. Hölzel & Co. und der Wiener Kunstdruck-Gesellschaft erwirbt das Unternehmen um 1920 das Patent für das Farbverfahren Uvachrome für die Länder Österreich, Ungarn, Jugoslawien und Rumänien. 1921 wird das Buch „Fünfzig Jahre Angerer & Göschl. 1871–1921“ veröffentlicht, eine Denkschrift zum 50-jährigen Unternehmensjubiläum. Alexander war von 1924 bis 1938 Präsident der Photographischen Gesellschaft.
Der Schauspieler Helmuth Lohner und der Musiker und Maler Karl Hodina erlernten hier das Handwerk der Chemigraphie, der Kameramann und Regisseur Xaver Schwarzenberger ließ sich hier zum Reproduktionsfotografen ausbilden.
Am 31. März 1983 wurde der Konkurs des Unternehmens beantragt. Ein neugegründetes Unternehmen hat den Namen übernommen und führt unter diesem heute eine herkömmliche Druckerei im 16. Wiener Gemeindebezirk.
Auszeichnungen
- Voigtländerpreis; eine Medaille in Vermeil für hervorragende Leistungen in der Photozikotypie, besonders mit Zuhilfenahme des von ihnen angeführten Korn- und Tonpapiers im Jahr 1883[3]
- Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft von Kaiser Franz Josef I. im Jahr 1884[4]
- K. u. k. Hof-Kunstanstalt wg. Mitwirkung als Mitglied der Staatsnotenfabrikation im Jahr 1884[5]
Sekundärliteratur
- N.N.: Bemerkungen zur Kunstbeilage ... In: Emil Hornig (Hrsg.): Photographische Correspondenz. Band 19. Verlag Photographische Correspondenz, Wien 1882, S. 95–96 (Ausführliche Beschreibung der Atelier- und Produktionsräumlichkeiten und deren Ausstattung).
- N.N.: Bemerkungen zur Kunstbeilage ... In: Emil Hornig (Hrsg.): Photographische Correspondenz. Band 19. Verlag Photographische Correspondenz, Wien 1882, S. 205–206 (Zinkografie).
- N.N.: Chemigraphie und Heliotypie im Atelier C. Angerer & Göschl. In: Emil Hornig (Hrsg.): Photographische Correspondenz. Band 20. Verlag Photographische Correspondenz, Wien 1883, S. 95–96.
- Carl Angerer: Die Fortschritte der photographischen Reproduktionstechnik. In: Ludwig Schrank (Hrsg.): Photographische Correspondenz. Band 22. Verlag Photographische Correspondenz, Wien 1885, S. 448–455.
Literatur
- O. Hochreiter, T. Starl: Geschichte der Fotografie in Österreich. 2 Bände, 1983.
Weblinks
- Fotobibliografie Datenbank von Timm Starl auf albertina.at
- Eintrag zu Carl Angerer im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- K.u.k. Photochemigraphische Hof-Kunstanstalt C. Angerer & Göschl im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Inserat von A&G im Wiener Adressbuch "Lehmann" von 1908[6]
Einzelnachweise
- ↑ Angerer Karl, Chemigraph (PDF; 184 kB) L.: Bll. f. Gesch. d. Techn., Bd. 4, S. 13; Großind. österr.; österr.-ungar. Buchdruckerztg., 1916-rl8
- ↑ Die Albertina und die Fotografie im 19. Jahrhundert (PDF-Datei, S. 14; 246 kB) (Memento des Originals vom 18. September 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Photographische Correspondenz, Band 20, 1883, S. 53
- ↑ Photographische Correspondenz, Band 21, 1884, S. 17 u. S. 70
- ↑ Photographische Correspondenz, Band 21, 1884, S. 206
- ↑ https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/120481
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Wikisource logo, no text variant | By Rei-artur pt en Rei-artur blog | Nicholas Moreau | Datei:Wikisource-logo.svg | |
Logo von C. Angerer & Göschl | 1 | unbekannt | Datei:C-Angerer-Goeschl logo.jpg |