Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 17.12.2021, aktuelle Version,

CARE-Paket

Verteilung von CARE-Paketen 1954 in Deutschland
Westberliner Kind mit einem CARE-Paket im Oktober 1948

CARE-Pakete („Cooperative for American Remittances to Europe“) sind Nahrungsmittelpakete, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Rahmen von amerikanischen Hilfsprogrammen nach Europa geschickt wurden. 100 Millionen CARE-Pakete wurden in Europa verteilt.[1] Fast zehn Millionen Pakete erreichten zwischen 1946 und 1960 Westdeutschland; davon gingen drei Millionen nach West-Berlin, insbesondere 1948/1949 über die Berliner Luftbrücke.[2]

Geschichte

Als nach dem Zweiten Weltkrieg Millionen von Menschen ohne Nahrung, Kleidung und Medikamente waren, gründeten am 27. November 1945 in den USA 22 Wohlfahrtsverbände die private Hilfsorganisation CARE („Cooperative for American Remittances to Europe“), um Hilfsaktionen für Europa zu koordinieren. Auch die US-Armee beteiligte sich und stellte aus ihren Depots 2,8 Millionen überflüssig gewordene Armeerationspakete für die ersten Lebensmittellieferungen zur Verfügung.[3]

Das Verbot, Hilfslieferungen nach Deutschland zu senden, endete im Dezember 1945. Ab dem 5. Juni 1946 war es auch möglich, CARE-Pakete in die amerikanische Besatzungszone zu schicken.[4] Vom 21. Juni 1946 an durften CARE-Pakete in die Britische Besatzungszone und ab Dezember 1946 auch in die Französische Besatzungszone gesandt werden.

Die ersten CARE-Pakete für die Amerikanische Besatzungszone trafen an Bord des Frachters American Ranger am 15. Juli 1946 in Bremerhaven ein.[5] Die meisten davon wurden von US-Bürgern an Verwandte geschickt.

Im März 1947 begann CARE, Pakete zu verschicken, deren Inhalt die Organisation selbst zusammenstellte. Sie enthielten mehr Fleisch, mehr Fett und mehr Kohlenhydrate. Der Nährwert eines dieser Pakete betrug etwa 40.000 Kilokalorien.

Heute ist CARE eine der größten privaten Hilfsorganisationen der Welt. Doch statt wie früher CARE-Pakete zu verschicken, leistet die Nichtregierungsorganisation jetzt moderne Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit: In enger Abstimmung mit lokalen Partnerorganisationen setzt CARE in über 90 Ländern Projekte um, überwiegend mit einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. CARE setzt sich vor allem für die globale Armutsminderung und die Gleichstellung der Geschlechter ein.[6]

Inhalt eines CARE-Pakets

Der Inhalt eines CARE-Pakets in Westdeutschland im Jahr 1948

Ab März 1947 enthielt ein CARE-Paket als Standard-Ausstattung:[7]

1 Pfund Rindfleisch in Kraftbrühe
1 Pfund Steaks und Nieren
½ Pfund Leber
½ Pfund Corned Beef
¾ Pfund „Prem“ (Fleisch zum Mittagessen, ähnlich dem heutigen Frühstücksfleisch)
½ Pfund Speck
2 Pfund Margarine
1 Pfund Schweineschmalz
2 Pfund Zucker
1 Pfund Honig
1 Pfund Schokolade
1 Pfund Rosinen
1 Pfund Aprikosen- Konserven
½ Pfund Eipulver
2 Pfund Vollmilch-Pulver
2 Pfund Kaffee

Siehe auch

Literatur

Commons: CARE-Pakete  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das CARE-Paket www.care.de
  2. Die Berliner Luftbrücke www.care.de
  3. Manfred Sack: Es begann als „kleines Experiment“, Die Zeit, 8. Juli 1960.
  4. Food relief shipments to Germany were prohibited by the Allies until December 1945, since „they might tend to negate the policy of restricting the German standard of living to the average of the surrounding European nations“. „CARE package shipments to individuals remained prohibited until 5 June 1946“. Zitiert in Earl F. Ziemke: The U.S. Army In The Occupation of Germany 1944–1946, Fn. 13 zu Kap. 23: „(1) Memo, European Section Theater Group, OPD, for L & LD, sub: Establishment of Civilian Director of Relief, 8 Dec 45, in OPD, ABC 336 (sec. IV) (cases 155– ). (2) OMGUS, Control Office, Hist Br, History of U.S. Military Government in Germany, Public Welfare, 9 Jul 46, in OMGUS 21-3/5“.
  5. Konstanze Soch: Eine große Freude? Der innerdeutsche Paketverkehr im Kalten Krieg (1949–1989). Campus Verlag, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-593-50844-3, S. 78.
  6. Das CARE-Paket - Hilfe damals & heute. Abgerufen am 22. August 2019.
  7. Inhalte des CARE-Paketes www.care.de

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Westberlin, Kind sitzt auf Care-Paket ADN-ZB/dpd-BratkeDeutschland in den ersten Nachkriegsjahren - WestberlinKind mit einem amerikanischem Care-Lebensmittelpaket.(Aufnahme: Oktober 1948) 2307-48 Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . Bratke
CC BY-SA 3.0 de
Datei:Bundesarchiv Bild 183-S1207-501, Westberlin, Kind sitzt auf Care-Paket.jpg
Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Sachkorrekturen und alternative Beschreibungen sind von der Originalbeschreibung getrennt vorzunehmen. Zusätzlich können Sie dem Bundesarchiv Fehler melden . Alemannisch Boarisch беларуская беларуская (тарашкевіца)‎ català čeština Deutsch English Esperanto español suomi français हिन्दी hrvatski magyar italiano 한국어 македонски Plattdüütsch polski português română русский sicilianu slovenčina slovenščina svenska українська 中文 中文(简体)‎ 中文(繁體)‎ +/− Historische Originalbeschreibung : Inhalt eines CARE-Paket ADN-ZB/dpdDeutschland in den NachkriegsjahrenMit der Ausgabe eines neuen verbesserten amerikanischen CARE-Paketes wurde in Westdeutschland begonnen. Es enthält 4 Pfund Fleisch, 3 Pfund Butter - je zwei Pfund Mehl, Zucker, Vollmilchpulver - je ein Pfund Reis, Honig, Marmelade und Rosinen, sowie 2 Pfund Kaffee, 1 Pfund Schokolade, 500 Gr. Eipulver und 4 Stück Seife. Der Preis betrug Dollar 10,--.2572-48 Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), Bild 183-S1207-502 Autor/-in unbekannt Unknown author
CC BY-SA 3.0 de
Datei:Bundesarchiv Bild 183-S1207-502, Inhalt eines CARE-Paket.jpg
Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Care-Pakete 1954 Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . Lachmann, Hans
CC BY-SA 3.0 de
Datei:Bundesarchiv Bild 194-0914-11A, Care-Pakete.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg