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vom 30.12.2018, aktuelle Version,

Café Brioni

Das Café Brioni war ein traditionelles Wiener Kaffeehaus im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund am Julius-Tandler-Platz 1.

Das Cafe Brioni um 1900

Das Café Brioni wurde 1917 eröffnet und über mehrere Generationen als Familienbetrieb geführt. Es wurde von Schauspielern wie Hans Albers, Annemarie Düringer oder Wiener Größen wie Maxi Böhm und Helmut Qualtinger frequentiert, die sich auch im Gästebuch verewigt haben. Auch Friedrich Torberg gehörte zu den Gästen.[1]

Das Lokal zeichnete sich mit der bis zuletzt gehegt und gepflegten „Plüschatmosphäre“ aus. Die Einrichtung wurde teilweise von Hoffmann und Adolf Loos angefertigt. Mit seinen kunstvollen Spiegeln, den Kirschholzmöbeln, den schwarzen Marmortischen, den Kellnern im Smoking und mit dem Service am Silbertablett mit dem obligaten Glas Wasser wurde Wiener Flair demonstriert. Das Angebot umfasste traditionelle Wiener Spezialitäten und ab 1980 auch bodenständige und internationale Speisen. Das Café Brioni schloss 1996 wegen mangelnder Gewinne.[2] In den Räumen des Café Brioni befanden sich später nacheinander ein von den Anwohnern als „Spielerhütte“ bezeichnetes Spiellokal,[1][2] ein italienisches Restaurant und ein Eissalon. Seit 2010 befindet sich in den Räumen des ehemaligen Café Brioni wieder ein Restaurant.[1]

Das Café Brioni war das Stammcafé und „Lieblings-Café“ von Heimito von Doderer.[3][4] Doderer war hier oft[5] und regelmäßig zu Gast und schrieb hier auch gelegentlich.[6][7] Das Café Brioni ist einer der Schauplätze in Doderers Roman Die Strudlhofstiege.[3][8] Teile des Romans Die Strudlhofstiege entstanden im Café Brioni.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Der Herr Ingenieur und das Wiener Stadtbild. Abgerufen am 16. Jänner 2013.
  2. 1 2 „Kaffeehäuser in Wien“ – Atlas der Wiener Kaffeetradition. (Memento vom 19. Februar 2013 im Webarchiv archive.is) In: Kleine Zeitung. 27. September 2010.
  3. 1 2 Peter Ernst: Wiener Literatur-Gedenkstätten. Herausgegeben von Felix Czeike. J & V Edition-Wien-Verlag, Wien 1990, ISBN 3-85058-039-3, S. 38.
  4. Von der Strudlhofstiege zu den Miserowsky'schen Zwillingen – auf den Spuren von Heimito von Doderer. (Memento vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.is)
  5. Fremd-Gänge. Ein Führer durch das Leben des Dichters und durch seinen Alsergrund. Heimito von Doderer-Gedenkstätte im Bezirksmuseum Alsergrund. (PDF, 326 kB) (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)
  6. Michael Rössner (Hrsg.): Literarische Kaffeehäuser, Kaffeehausliteraten. Böhlau, Wien u. a. 1999, ISBN 3-205-98630-X, S. 62.
  7. Peter Meier-Bergfeld: Volk, begnadet für das Schöne? Zehn Jahre Korrespondent in Österreich. Reportagen, Essays, Kommentare, Interviews. Books on Demand, Norderstedt 2003, ISBN 3-8334-0502-3, S. 122 f.
  8. Michael Rössner (Hrsg.): Literarische Kaffeehäuser, Kaffeehausliteraten. Böhlau, Wien u. a. 1999, ISBN 3-205-98630-X, S. 62. (Auszüge bei Google Books).