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vom 16.05.2022, aktuelle Version,

Carl Hahn junior

Carl Horst Hahn
Carl Horst Hahn 2016 im Ratssaal des Neuen Rathauses Chemnitz

Carl Horst Hahn (* 1. Juli 1926 in Chemnitz) ist ein deutscher Manager der Automobilindustrie, der unter anderem zwischen 1982 und 1993 Vorstandsvorsitzender von Volkswagen war. Er ist der Sohn von Carl Hahn senior, der in den 1920/30er und 1950er Jahren erfolgreich als Manager bei den Zschopauer Motorenwerken (DKW) und dem Audi-Vorgängerunternehmen Auto Union tätig war.

Ausbildung

Hahn studierte Betriebswirtschaft an den Universitäten Köln und Zürich sowie Volkswirtschaft an der University of Bristol und der Sorbonne in Paris. Er promovierte im Fach Volkswirtschaft an der Universität Bern.

Laufbahn

1953 wurde Carl Hahn Assistent von Heinrich Nordhoff, dem Generaldirektor (Geschäftsführer) der Volkswagenwerk GmbH. Alsbald stieg Hahn in der Exportabteilung zum Leiter der Verkaufsförderung auf.

Im Jahr 1958 wurde Hahn Leiter von Volkswagen of America und es gelang ihm, in den USA für den VW Käfer und den Transporter mit bemerkenswerten und originellen Werbekampagnen einen soliden Markt aufzubauen. Dort heiratete er die in San Francisco geborene Marisa Lea Traina (1926–2013), Schwester des Ex-Ehemannes der Romanautorin Danielle Steel. Die vier Kinder des Ehepaares wurden in den USA geboren. Hahn blieb bis 1965 in den Vereinigten Staaten.

1972 wechselte er als Leiter zur Continental AG in Hannover und kehrte 1982 als Vorstandsvorsitzender zu VW zurück. In seine Amtszeit fielen die Übernahmen der spanischen Seat- und der tschechischen Škoda-Werke sowie die Expansion in die Volksrepublik China. VW konnte sich auch, wenngleich mit stark fallenden Umsätzen, in einer Zeit auf dem nordamerikanischen Markt halten, in welchem sich andere europäische Massenhersteller wie Fiat und Renault vor allem aufgrund ostasiatischer Konkurrenz zurückziehen mussten. Weiterhin setzte er sich seit Beginn der 1980er Jahre für die Automobilproduktion in seiner Heimatregion Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) ein; dieses Engagement mündete 1990 in der Gründung der Volkswagen Sachsen GmbH.[1]

Anfang der 1990er Jahre hatte sich zwar der Umsatz von VW mehr als verdoppelt, aber aufgrund zu hoher Produktions- und Entwicklungskosten erschienen wichtige wirtschaftliche Kennzahlen des VW-Konzerns unbefriedigend. Daraufhin übernahm Ferdinand Piëch 1993 den Vorstandsvorsitz von Hahn, der in den Aufsichtsrat des Konzerns wechselte.

Carl Horst Hahn wohnt in Wolfsburg und ist derzeit als Seniorberater für die deutsche Investmentgesellschaft General Capital Group tätig.

Ehrungen

Carl Hahn ist seit 1977 Ehrenbürger der Stadt Wolfsburg, seit 1994 Ehrenbürger seiner Heimatstadt Chemnitz, seit 1998 auch Ehrenbürger von Zwickau.

1989 erhielt er das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich.[2]

Die Audi AG ernannte ihn am 1. Januar 1993 zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats.[3]

Seit 2002 ist er Honorarprofessor an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und Honorarprofessor an der Staatlichen kirgisischen Universität für Bauwesen, Verkehrswesen und Architektur. Seit 1987 ist Hahn Ehrensenator der TU Braunschweig und seit dem 17. August 2009 Namensgeber der Saxony International School – Carl Hahn gGmbH in Glauchau.

In Chemnitz trägt seit dem 2. April 2008 das Gebäude, in welchem Carl Hahn einen Großteil seiner Kindheit und Jugend verbrachte, ihm zu Ehren den Namen Villa Hahn. Am 24. Juni 2014 wurde er für sein Lebenswerk mit einer Büste geehrt.

Ebenfalls 2014 wurde die Berufsbildende Schule I der Stadt Wolfsburg offiziell in Carl-Hahn-Schule umbenannt.[4]

Er ist Inhaber der Niedersächsischen Landesmedaille und Träger des Großen Verdienstkreuzes des Niedersächsischen Verdienstordens.

Autobiographie

Literatur

Commons: Carl Hahn junior  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Carl Hahn über Trabant, Polo und sein Engagement für die alte Heimat. Freie Presse vom 21. Mai 2010
  2. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
  3. Namensgeber Carl H. Hahn. In: Carl-Hahn-Schule Wolfsburg. 13. Februar 2018, abgerufen am 15. August 2019 (deutsch).