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vom 03.04.2022, aktuelle Version,

Carlo Ruzzini

Carlo Ruzzini (* 11. November 1653 in Venedig; † 5. Januar 1735 ebenda) war der 113. Doge von Venedig. Er regierte von 1732 bis 1735.

Leben

Gregorio Lazzarini: Carlo Ruzzini, 1706

Carlo Ruzzini wurde als dritter Sohn des Prokurators Marco Ruzzini und seiner Ehefrau Caterina Zeno di Gianantonio geboren, die außer ihm noch vier Söhne und vier Töchter hatten. Er erhielt eine sorgfältige Ausbildung an einer vom Orden der Somascher betriebenen Schule, war zunächst Mitglied und später Savio des Ordens.

Von Beginn seiner politischen Laufbahn an widmete er sich der Diplomatie. Er vertrat die Interessen der Republik an den Höfen von Frankreich, England, Belgien und den Niederlanden sowie beim Deutschen Kaiser am Wiener Hof und war Sonderbotschafter in Madrid und bei der Hohen Pforte, wo er vergeblich für eine friedliche Konfliktlösung mit dem Osmanischen Reich plädierte. Er war Delegierter bei den Verhandlungen und Friedensschlüssen von Karlowitz, Utrecht und Passarowitz.

Ruzzini, der eine humanistische Bildung genossen hatte, besaß in seinem Palast neben einer Bibliothek eine große Gemäldesammlung sowie eine beachtliche Kollektion von Münzen, Medaillen, Gemmen und Kuriositäten, wie sie in den Kabinetten der damaligen Zeit beliebt waren. Er war nicht verheiratet und hatte keine Kinder.

Das Dogenamt

Gewählt wurde er am 2. Juni 1732 im ersten Wahlgang – trotz seines hohen Alters und seiner Gebrechlichkeit – wegen seines hohen Ansehens und seiner Verdienste um die Republik. Seine Amtszeit war arm an Ereignissen, Venedig erlebte eine friedliche Zeit. Es fand die letzte der vielen Reliquientranslationen nach Venedig statt: Gebeine des heiliggesprochenen Dogen Pietro Orseolo wurden von Paris nach Venedig überführt und mit großem Pomp in Venedig empfangen.

Ruzzini starb am 5. Januar 1735. Er wurde in der Kapelle der Hl. Teresa in der Scalzi-Kirche in einem Bodengrab bestattet. Eine Platte aus schwarzem Marmor mit seinem Namen, seinem Wappen und dem Corno ducale erinnert an den Dogen.

Quellen

  • Benedetto Pasqualigo: Notizia giornale storica della sedia ducale vacante per la morte del sereniss. principe D. D. Luigi Mocenigo Terzo, e della creazione del serenissimo principe D. D. Carlo Ruzini, Doge CXIII. di Venezia, ec., Venedig 1732. (Digitalisat)

Literatur

  • Giuseppe Gullino: Ruzzini, Carlo, in: Dizionario Biografico degli Italiani 89 (2017).
  • Claudio Rendina: I dogi. Storia e segreti. Roma 2003. ISBN 88-8289-656-0
Vorgänger Amt Nachfolger
Alvise Mocenigo III. Doge von Venedig
1732–1735
Alvise Pisani