Christian Ernst (Sachsen-Coburg-Saalfeld)
Christian Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld (* 18. August 1683 in Saalfeld; † 4. September 1745 in Saalfeld) war von 1729 bis 1745 Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld.
Leben
Christian Ernst war der älteste Sohn des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Saalfeld (1658–1729) aus dessen erster Ehe mit Sophie Hedwig (1660–1686), Tochter des Herzogs Christian I. von Sachsen-Merseburg.
Er verliebte sich in die Tochter des Saalfelder Forstmeisters Christiane Friederike von Koß (24. August 1686–15. Mai 1743). Die Beziehung erregte das Missfallen von Vater und Bruder, doch Christian Ernst heiratete Christiane Friederike am 18. August 1724 in Naitschau. Der Vater willigte nun in die Verbindung ein, doch Christian Ernsts jüngerer Halbbruder Franz Josias machte ihm die Erbfolge streitig. Beider Vater bestimmte am 14. Oktober 1724 die gemeinsame Regierung der Brüder bei Unteilbarkeit des Landes, was im Jahre 1729, nach dem Tod Johann Ernsts, in die Tat umgesetzt wurde. Christian Ernst bezog Residenz in Saalfeld und Franz Josias übersiedelte in die Veste Coburg. Als älterem Sohn stand Christian Ernst die Leitung der Geschäfte zu.[1]
In die Regierung der Brüder fällt die Beilegung des "Coburg-Eisenberg-Römhilder Erbstreits", wodurch die Linie Saalfeld die Ämter Coburg, Rodach, Mönchröden sowie das halbe Amt Neuhaus erhielt und den Namen Sachsen-Coburg-Saalfeld annahm. Zum Gedenken an seine 1743 verstorbene Frau Christine Friederike ließ er Goldmünzen im Wert von 2 Dukaten prägen, die ihr Grabmal zeigen, von denen auch Silberabschläge existieren.[2] Christian Ernst starb kinderlos; alleiniger Erbe wurde sein Bruder Franz Josias.
Christian Ernst wurde als kränklich beschrieben, neigte dem Pietismus zu und machte Saalfeld zu einem frommen pietistischen Hof. Im Jahr 1727 lud er Nikolaus Ludwig von Zinzendorf nach Saalfeld ein, mit dem er lange Gespräche führte und danach in intensivem Briefwechsel stand.[3] Christian Ernst komponierte Kirchenlieder, darunter das Lied “Warum, mein Jesu, läßt du mich in meinen Schmerzen liegen?”, welches im Saalfelder Gesangbuch von 1712 veröffentlicht wurde. 1733 berief er den Pietisten Benjamin Lindner zum Superintendenten und Hofprediger.
Literatur
- August Beck: Christian Ernst, Herzog zu Sachsen-Saalfeld. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 180.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Johann F. Schulze: Das Recht der Erstgeburt in den deutschen Fürstenhäusern, Avenarius und Mendelssohn, 1851, S. 414
- ↑ Gerhard Schön, Deutscher Münzkatalog 18. Jahrhundert, Nr. 15
- ↑ Horst Weigelt: Geschichte des Pietismus in Bayern, Vandenhoeck & Ruprecht, 2001, S. 261
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johann Ernst | Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld 1729–1745 |
Franz Josias |
Personendaten | |
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NAME | Christian Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Sachsen-Coburg-Saalfeld, Christian Ernst von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1729–1745) |
GEBURTSDATUM | 18. August 1683 |
GEBURTSORT | Saalfeld |
STERBEDATUM | 4. September 1745 |
STERBEORT | Saalfeld |
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Herzog Christian Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld | http://www.royaltyguide.nl/families/wettin/saxecoburggotha1.htm | Johann Christoph Sysang | Datei:Christian Ernst II Saxe-Coburg-Saalfeld.jpg | |
Portrait der Christiane Friederike von Koß zu Kitzerstein (Detail), 1709 Verlobte, 1729–† 1743 Gemahlin des Herzogs Christian Ernst zu Sachsen-Coburg-Saalfeld (1683-1745). | Deckenfresko Schloss Saalfeld, Südflügel | Johann Heinrich Ritter († 1751; Freskomaler) | Datei:Christiane Friederike von Koss Saalfeld Fresko.jpg | |
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Stammwappen der ritterbürtigen von Koss, mecklenburgischer Uradel (urkundliche Ersterwähnung 1230). | Wappengrafik von Rheude | Lorenz M. Rheude | Datei:Koss (Mecklenburg) Wappen.jpg |