Doksy
Doksy | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Liberecký kraj | |||
Bezirk: | Česká Lípa | |||
Fläche: | 7491,8181[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 34′ N, 14° 39′ O | |||
Höhe: | 266 m n.m. | |||
Einwohner: | 5.178 (1. Jan. 2021)[2] | |||
Postleitzahl: | 472 01 | |||
Kfz-Kennzeichen: | L | |||
Verkehr | ||||
Bahnanschluss: | Bakov nad Jizerou–Ebersbach | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 8 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Eva Burešová (Stand: 2021) | |||
Adresse: | nám. Republiky 193 472 01 Doksy |
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Gemeindenummer: | 561495 | |||
Website: | www.doksy.com | |||
Lage von Doksy im Bezirk Česká Lípa | ||||
Doksy (deutsch Hirschberg am See) ist eine Stadt im Okres Česká Lípa (Böhmisch Leipa) im Liberecký kraj der Tschechischen Republik.
Geographische Lage
Die Stadt liegt in Nordböhmen im Tal des Robečský potok (Robitzer Bach) am Südufer des Sees Máchovo jezero (benannt nach dem Dichter Karel Hynek Mácha, deutsch: Hirschberger Großteich) in einer waldreichen Umgebung.
Südöstlich erhebt sich der 603 m hohe Phonolith-Kegel des Bezděz (Bösig), auf dessen Gipfel die Ruine der Burg Bezděz steht.
Geschichte
Da ältere Urkunden verloren gegangen sind, können das Jahr der Erbauung der Ortschaft und der Name ihres Gründers nicht angegeben werden.[3] 1460 gewährte Georg von Podiebrad dem Städtchen das Recht der vollständigen Gerichtsbarkeit sowie einen Wochenmarkt abhalten und Bier brauen zu dürfen, was darauf hindeutet, dass sich die Herrschaft Hirschberg seinerzeit im Besitz der königlichen Kammer befunden haben könnte.[4] Es ist erwiesen, dass die Pfarrkirche als solche bereits 1585 bestand. Die beiden Seitenkapellen der Kirche sind erst 1748 und 1765 hinzugefügt worden.[3]
Am Anfang des 17. Jahrhunderts befanden sich die Herrschaft Hirschberg und das Städtchen im Besitz von Ladislaw Seidlitz.[5] Dessen sämtliche Güter wurden nach der Schlacht am Weißen Berg vom königlichen Fiskus konfisziert und am 13. Mai 1623 an den Grafen Jaroslaw Boržita veräußert. Danach kam die Herrschaft Hirschberg an die Familie Heißenstein, dann an die Grafen Waldstein. Im letzten Quartal des 18. Jahrhunderts befand sich die Herrschaft im Besitz von Vincenz Reichsgraf von Waldstein und Wartenberg.[5] Um 1834 besaß sie Christian Graf Waldstein von Wartenberg, der sie von seinem Vater, Ernest Graf Waldstein von Wartenberg († 1832), geerbt hatte.[4]
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaft im 19. Jahrhundert wurde das Städtchen dem Gerichtsbezirk Dauba zugeordnet.
Die Haupteinnahmequellen der Bewohner waren traditionell die Landwirtschaft mit Schwerpunkt Hopfenanbau sowie regional übliche bürgerliche Gewerbe. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts betrieb der Unternehmer Franz Wünsche auf einer Anhöhe außerhalb des Städtchens eine Kattun- und Zitzfabrik.[3] Am Ausgang des 19. Jahrhunderts hatte der Ort mehrere Sägewerke.[6]
Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Ortschaft zur neu geschaffenen Tschechoslowakei. Aufgrund des Münchner Abkommens gehörte Hirschberg von 1938 bis 1945 zum Landkreis Dauba, Regierungsbezirk Aussig, im Reichsgau Sudetenland des Deutschen Reichs. Stadtrecht wurde nicht gewährt, und Hirschberg hatte nur noch den Status eines Marktes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung größtenteils enteignet und vertrieben. Die Ortschaft erhielt wieder Stadtrecht.
Demographie
Bis 1945 war Hirschberg vorwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1830 | 1946 | in 247 Häusern, darunter eine israelitische Familie[7][3] |
1850 | ca. 2300 | [8] |
1857 | 2142 | am 31. Oktober[9] |
1900 | 2050 | deutsche Einwohner[6] |
1930 | 3114 | davon 412 Tschechen[10] |
1939 | 3139 | [10] |
Jahr | 1970 | 1980 | 1991 | 2001 | 2003 |
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Einwohner | 4 685 | 5 468 | 5 075 | 5 063 | 5 025 |
Stadtgliederung
Die Stadt Doksy besteht aus den Ortsteilen[12]:
- Břehyně (Heidemühl)
- Doksy (Hirschberg am See) – Stadt
- Kruh (Kroh)
- Obora (Wobern am Bösig)
- Staré Splavy (Thammühl), 1850 eingemeindet
- Vojetín (Wojetin)
- Zbyny (Binai)
- Žďár (Zdiar)
Grundsiedlungseinheiten sind Bílý Kámen (Weißer Stein), Borný, Břehyně, Doksy-střed, Hajda, Jiráskova čtvrť, Klůček, Kruh, Máchovo jezero, Masarykovy sady, Obora, Pláž Doksy, Pod Borným, Selská rokle, Sídliště Pražská, Staré Splavy, Střelnice, Štědrá, Tovární vrch, U Čeplu, U dřevařských závodů, Vojetín, Za Šroubeným, Zbyny und Žďár[13].
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Doksy u Máchova jezera, Kruh v Podbezdězí, Obora v Podbezdězí, Vojetín, Zbyny und Žďár v Podbezdězí[14].
Wirtschaft
In der heutigen Stadt spielt der Tourismus eine wichtige Rolle. In der Umgebung des Hirschberger Großteichs stehen ausgedehnte Campingplätze zur Verfügung. In den Sommermonaten Juli und August ist Doksy ein beliebtes Ferien- und Erholungsgebiet.
Sehenswürdigkeiten
- Das im 17. Jahrhundert in seiner jetzigen Form erbaute Schloss Hirschberg, das in einem schönen englischen Park liegt, beherbergt heute das städtische Informationszentrum und zwei Museen.
Persönlichkeiten
- Wilfried Minks (1930–2018), Bühnenbildner und Theaterregisseur
- Angelus Waldstein OSB (* 1931), Benediktinermönch
- Horst Gibtner (1940–2006), Politiker (CDU)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.uir.cz/obec/561495/Doksy
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
- 1 2 3 4 Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 2: Bunzlauer Kreis, Prag 1834, S. 176–177, Ziffer 1).
- 1 2 Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 2: Bunzlauer Kreis, Prag 1834, S. 169.
- 1 2 Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 4: Bunzlauer Kreis, Prag 1786, S. 213.
- 1 2 Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 9, Leipzig und Wien 1907, S. 369–370, Ziffer 3).
- ↑ Jahrbücher des böhmischen Museums für Natur- und Länderkunde, Geschichte, Kunst und Literatur. Band 2, Prag 1831, S. 196, Ziffer 14).
- ↑ Topographisches Lexikon von Böhmen. Prag 1852, S. 120, linke Spalte.
- ↑ Statistische Übersichten über die Bevölkerung und den Viehstand in Österreich. Wien 1859, S. 39, rechte Spalte.
- 1 2 Michael Rademacher: Landkreis Dauba. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Czeski Urząd Statystyczny
- ↑ http://www.uir.cz/casti-obce-obec/561495/Obec-Doksy
- ↑ http://www.uir.cz/zsj-obec/561495/Obec-Doksy
- ↑ http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/561495/Obec-Doksy
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