Edmund Loewe
Edmund Loewe, auch unter Edmund Löwe geführt, (* 16. September 1870 in Wien, Österreich-Ungarn; † nach 1923) war ein österreichischer Schauspieler und Operettensänger (Tenor) an heimischen, deutschen und internationalen Bühnen sowie ein Stummfilmregisseur.
Leben
Als junger Beamter entdeckte Loewe sein Unterhaltungstalent und trat als Coupletsänger im Rahmen von Vereinsveranstaltungen auf. Daraufhin entschloss er sich im Jahre 1890, den Beruf eines Schauspielers und Sängers einzuschlagen und trat in Teplitz-Schönau erstmals vor einem zahlenden Publikum auf. Es folgten weitere Engagements in der k.u.k.-Provinz, darunter auch Prag. Seine ersten deutschen Verpflichtungen führten den gebürtigen Wiener an das Friedrich-Wilhelmstädtische Theater nach Berlin und an das Carl-Schultze-Theater in Hamburg. Als Mitglied des Ferenczy-Ensembles kam Edmund Loewe 1896 bis nach New York. In der Spielzeit 1897/98 war der Sänger und Schauspieler Ensemblemitglied am Theater an der Wien, ging anschließend gastweise ans Grazer Landestheater und zur Jahrhundertwende (1899–1901) erneut an das Carl-Schultze-Theater nach Hamburg. 1902 folgte eine erneute Verpflichtung Loewes an das Theater an der Wien. In diesen Jahren feierte Loewe seine größten Erfolge als Operettensänger aber auch als Schauspieler in Theaterpossen. Zu den bekanntesten Stücken jener Jahre mit ihm zählen „Die Puppe“, „Die Geisha“, „Der Opernball“ und „Das arme Mädel“.
Noch im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts kehrte Loewe nach Deutschland zurück und trat am Dresdner Central-Theater auf. Wieder in Berlin angekommen, gab Loewe 1912 ein weitgehend unbemerkt gebliebenes Filmdebüt in dem Zeitdrama Europäisches Sklavenleben. Noch im selben Jahr führte ihn wieder ein Auftritt ins Ausland, diesmal nach Amsterdam. Den Ersten Weltkrieg verbrachte Edmund Loewe weitgehend in der deutschen Reichshauptstadt, wo er nicht nur Theater spielte, sondern auch erneut vor die Kamera trat. Kurz vor Kriegsende kehrte er nach Wien heim und begann dort für die Hugo-Held-Film erstmals auch Filmregie zu führen. 1920 wieder in Berlin, trat Loewe diesmal am Thalia-Theater auf und setzte bis 1923 auch seine Arbeit als Filmschauspieler in Europa fort. 1924 ging er in die Vereinigten Staaten, wo sein Sohn Frederick Loewe später ein erfolgreicher Komponist wurde.
Filmografie
- 1912: Europäisches Sklavenleben
- 1915: Das Tagebuch Collins
- 1915: Kindertränen
- 1916: BZ-Maxe & Co.
- 1918: Die Wallfahrt nach Kevlaar (Regie)
- 1919: Nachtasyl
- 1919: Charly Bill
- 1919: Sünden der Eltern
- 1919: Der Bastard
- 1919: Don Juan, sechs Teile (Regie)
- 1919: Der Würger der Welt
- 1920: Johann Baptiste Lingg
- 1920: Die Elixiere des Teufels (auch Regie)
- 1921: Memoiren eines Kammerdieners, zwei Teile
- 1921: Das Haus in der Dragonergasse
- 1921: Das Geheimnis der vier Tage (auch Drehbuch)
- 1922: Lucifer
- 1922: Marie Antoinette
- 1922: Der Gaukler von Paris
- 1923: Im Schatten der Moschee
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 617, (Textarchiv – Internet Archive).
- Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon, Biographisches und bibliographisches Handbuch, zweiter Band, Klagenfurt und Wien 1960, S. 1272
Weblinks
- Edmund Loewe in der Internet Movie Database (englisch)
- Edmund Loewe bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Edmund Loewe bei filmportal.de
Personendaten | |
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NAME | Loewe, Edmund |
ALTERNATIVNAMEN | Löwe, Edmund |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler und Operettensänger (Tenor) |
GEBURTSDATUM | 16. September 1870 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | nach 1923 |
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Portrait of Edmund Loewe (1870-??), Austrian singer, actor and film director. Cropped from a gallery of artists connected with the Theater a. d. Wien. | Der Humorist, 10 October 1902, p. 5 , digitized by the Austrian National Library | Jan Vilímek | Datei:Edmund Loewe 1902 Vilimek.jpg |