Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 07.02.2020, aktuelle Version,

Eduard von Kielmansegg

Porträt „Eduard Graf von Kielmannsegg, als Bundestaggesandter in Frankfurt a. M., im Alter von 49 Jahren“;
nach einem Ölgemälde von Auguste von Schulte

Eduard Georg Ludwig William Howe Graf von Kielmansegg (auch: Kielmannsegg, Kielmannsegge; * 15. Februar 1804 in Hannover; † 6. März 1879 in Blumenau bei Wunstorf) war Ministerpräsident des Königreichs Hannover.

Leben

Kielmansegg wurde als zweiter Sohn des königlich hannoverschen Oberstallmeisters Ludwig Friedrich Graf von Kielmansegg und der Frederike Eleonore, Tochter des kurhannoverschen Feldmarschalls Graf Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn geboren. Eduard von Kielmansegg war Haupt der jüngeren, norddeutschen, evangelischen und gräflichen Linie der Familie von Kielmansegg. Er war verheiratet mit Juliane von Zesterfleth.

Juliane von Zesterfleth (1853)

Er studierte Jura in Genf, Göttingen und Berlin. 1825 trat er in den hannoverschen Staatsdienst ein und wurde 1838 Kammerrat.

Kielmansegg tat sich vor allem durch sein Eintreten für den Erhalt der Privilegien des Adels und gegen die Liberalisierung des Königreichs Hannover hervor.

Am 2. März 1843 wurde Kielmansegg vom König Ernst August zum Kabinettsrat ernannt. Infolge der Unruhen von 1848 wurde Kielmansegg aus dieser Stellung verdrängt. Er arbeitete daraufhin gegen das Märzministerium und die 1848 eingesetzte Verfassung an, um die Wiederherstellung der verlorengegangenen Adelsprivilegien zu erreichen, hatte zunächst aber keinen Erfolg.

1853 war er hannoverscher Bundestagsgesandter in Frankfurt am Main.

Erst nachdem Georg V. König von Hannover wurde, waren seine Bemühungen erfolgreich. Am 29. Juli 1855 wurde Kielmansegg zum Ministerpräsidenten sowie zum Minister der Finanzen und des Handels ernannt. Er erklärte daraufhin am 1. August 1855 die 1848 vereinbarte Verfassung für aufgehoben und die von 1840 für wiederhergestellt. Er regierte im Sinne des Adels und zu Gunsten des Königs. Nach einem Streit um die Einführung eines neuen Katechismus wurde Kielmansegg am 10. Dezember 1862 des Amtes enthoben. Nach seiner Entlassung ist er nicht wieder öffentlich hervorgetreten.

Nach der preußischen Annexion des Königreichs Hannover 1866 wurde er inhaftiert und ging ins Exil in Österreich. Im März 1867 transportierte er, gemeinsam mit seiner Frau, den hannoverschen Kronschatz vom Schloss Marienburg heimlich nach London. 1869 erhielt das Ehepaar von Georg V. den Auftrag, den Kronschatz von London wieder abzuholen und nach Gmunden zu bringen, was der Gräfin gemeinsam mit ihrem Sohn Alexander ebenfalls unbemerkt gelang.[1]

Dem Familienvertrag vom 28. Februar 1862 zufolge war Kielmansegg Besitzer des Familienfideikommisses.

Kielmansegg starb am 6. März 1879 in Blumenau.

Familie

Er war seit dem 4. September 1832 mit Juliane von Zesterfleth (* 15. Februar 1808; † 28. November 1880) verheiratet. Das Paar hatte folgende Kinder:

  • Alexander (* 13. August 1833; † August 1914) ⚭ Sophia Philippa Sidney († 12. Mai 1907)
  • Thedel (1836–1867) ⚭ 1863 Louise von Kielmansegg (1833–1901) (Tochter von Ludwig Ferdinand Graf von Kielmannsegg auf Gültzow (1798–1873))
  • Oswald (1838–1896) ⚭ Leontine Gräfin Paar (1844–1912)
  • Erich (* 13. Februar 1847; † 5. Februar 1923) ⚭ Anastasia Lebedewna von Lebedeff (* 22. Februar 1860; † 20. Februar 1912)[2]

Seine Söhne gingen teilweise in die österreichische freiherrliche und katholische Linie über.

Werke

Gemeinsam mit seinem Sohn Erich Graf von Kielmansegg gab er eine Familienchronik der Herren, Freiherren und Grafen v. Kielmannsegg (Digitalisat) heraus.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Der Kronschatz der Cumberlander
  2. Tagesnachrichten. Gräfin Anastasia Kielmansegg †.. In: Volksblatt für Stadt und Land. Wochenausgabe des illustrierten, unabhängigen Tagblattes „Die Neue Zeitung“, 25. Februar 1912, S. 4 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vbl