Eisenbahnunfall von Auschwitz
Bei dem Eisenbahnunfall von Auschwitz (heute: Oświęcim, Polen) entgleiste am 3. August 1918 ein gemischter Zug während einer Schnellbremsung auf der Weichselbrücke in Auschwitz. Mindestens acht Menschen starben bei dem Unfall.
Ausgangslage
Der stark verspätete Güterzug 76, auf der Bahnstrecke Wien–Krakau unterwegs, hielt vor dem „Halt“ zeigenden Einfahrsignal des Bahnhofs Auschwitz auf der Weichselbrücke.[1]
Diesem folgte im Fahrplanabstand der pünktlich verkehrende gemischte Zug Nr. 62. In diesem Zug liefen nach der Lokomotive 13 Dienst- und Personenwagen, die mit einer Druckluftbremse ausgerüstet waren. Anschließend folgten 46 Güterwagen, die mit der Hand zu bedienende Spindelbremsen hatten.[2]
Unfallhergang
Durch den Fehler eines Blockwärters hatte Zug 62 Einfahrt in den durch den Zug 76 noch belegten Streckenabschnitt erhalten. Der Güterzug 76 fuhr gerade an, als der Lokomotivführer des Zuges Nr. 62 ihn vor sich bemerkte. Er löste sofort eine Schnellbremsung aus, die aber nur bei den 13 ersten, mit Druckluftbremse ausgestatteten Wagen wirkte. Die folgenden 46 Wagen aber rollten weiter und übten einen solchen Druck auf den gebremsten Zugteil aus, dass 7 der gebremsten Wagen entgleisten und 5 in die Weichsel stürzten.[3]
Folgen
Mindestens acht Menschen[4], nach anderen Angaben 20[5], starben bei dem Unfall, 30 wurden zum Teil schwer verletzt.
Literatur
- Bernhard Püschel: Historische Eisenbahn-Katastrophen. Eine Unfallchronik von 1840 bis 1926. Freiburg 1977. ISBN 3-88255-838-5 – Mit Foto von der Unfallstelle (S. 116).
- Ludwig Stockert: Eisenbahnunfälle (Neue Folge) – Ein weiterer Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre. Berlin 1920, Nr. 55
Einzelnachweise