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vom 06.03.2020, aktuelle Version,

Elfie Donnelly

Elfie Donnelly (* 14. Januar 1950 in London)[1][2] ist eine österreichische Autorin zahlreicher Kinderbücher, Hörspiele und Drehbücher in Österreich und Deutschland. Ihre größten Erfolge sind die Figuren Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen.

Leben

Elfie Donnelly wurde in London geboren, ihre Mutter war Wienerin, ihr Vater eine Zeit britischer Besatzungssoldat in Österreich.[3] Sie verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Rugby, in den englischen Midlands, ab fünf Jahren in Wien, wohin ihre Mutter zunächst alleine zurückgekehrt war. Ihre Mutter starb, als sie 15 war. Nach eigenen Aussagen war sie ein schwieriger Teenager, flog von der Schule. Mit 17 wurde sie schwanger und heiratete, die Ehe hielt jedoch nicht lange.[4]

Donnelly war schon in jungen Jahren als Journalistin tätig.[5] Sie begann in Wien als Texterin in der Presseagentur APA, in der auch die Mutter gearbeitet hatte.

1973 zog sie nach Berlin, heiratete Peter Lustig (Löwenzahn/ZDF) und begann, unter anderem, für den Sender Freies Berlin (SFB) Hörspiele für Kinder zu schreiben. Mit ihrem ersten Buch bekam sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. In den Achtzigerjahren wurde sie Schülerin des indischen Gurus Osho.[6]

Sie wohnt mit ihrem jetzigen Mann, dem Autor Paul Arató, auf Ibiza. Elfie Donnelly hat zwei erwachsene Söhne, einen aus der Ehe mit Peter Lustig und zwei Enkel.[7]

Erfolge und Kinderhörspiele

Im Alter von 26 Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Buch mit dem Titel Servus Opa, sagte ich leise, eine Geschichte, die von einem kleinen Jungen und dem Tod seines Großvaters erzählt. Das Buch bekam 1978 den Deutschen Jugendbuchpreis und den ersten verliehenen Hans-im-Glück-Preis. Für das Drehbuch zum gleichnamigen Fernsehspiel wurde Donnelly 1979 mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Silber (zusammen mit Hans Henning Borgelt) und dem Publikumspreis der Marler Gruppe ausgezeichnet.

Ab 1977 schrieb sie 65 Folgen Benjamin Blümchen und 41 Folgen Bibi Blocksberg. Sieben Jahre später verkaufte sie ihre Rechte und zog nach Mallorca. Über 6,2 Millionen Mal wurden Audiokassetten mit Benjamin Blümchen verkauft.[8]

Aus Donnellys Feder stammt ebenfalls die seit 2004 veröffentlichte Hörspiel- und Buchserie Elea Eluanda, die Geschichte eines querschnittgelähmten Mädchens, das sich trotz seines Schicksals im Leben bewährt und von ihrem indischen Freund Ravi und der putzigen Tröstereule Ezechiel begleitet wird. Typisch für Donnelly sind in allen Folgen der Serien wiederkehrende Lautumschreibungen: Ezechiels „Aramba cholé“ ist hier genauso zu nennen wie „Hex-hex“ in Bibi Blocksberg und das „Töröö“ des Benjamin Blümchen.

Im Dezember 2019 erschien die erste Staffel von Draculino, einer neuen Hörspielserie für Kinder ab 6 Jahren als Audible Original, die erste Zusammenarbeit Donnellys mit dem Unternehmen. Für die Hauptfigur, den rothaarigen Waisenjungen Luca, dem die Vorderzähne fehlen, weshalb er von einem Vampir-Ehepaar adoptiert wird, stand Donnellys Sohn aus der Ehe mit Peter Lustig Pate.[9]

Die Autorin verfasst auch Liedtexte.

Kino

Das erste Drehbuch schrieb Elfie Donnelly 1981 mit Der rote Strumpf, im gleichen Jahr auch als Hörspiel veröffentlicht. Im Film von Wolfgang Tumler spielte Inge Meysel die Hauptrolle. 2001 verfasste sie das Drehbuch zu Bibi Blocksberg, der sich mit fast 2,5 Millionen Zuschauern als erfolgreichster deutscher Kinofilm des Jahres 2002 erwies. 2003 folgte nach dem Erfolg des ersten Films die Fortsetzung Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen mit Marie Luise Stahl als Elea in der 2. Hauptrolle. In beiden Filmen waren Katja Riemann, Ulrich Noethen, Corinna Harfouch und in der Rolle der „Bibi“ Sidonie von Krosigk zu sehen.

2005/2006 arbeitete die Autorin mit ihrem Mann an zwei Kinofilm-Drehbüchern Emma Panther und Der kleine Medicus im Bereich der Familienunterhaltung. Ebenfalls 2006 entstand das Drehbuch zur romantischen Kino-Dramedy Töne aller Arten nach dem Roman von Peter Trabert. Aus Donnellys Feder stammt auch der Kinofilm Die Mondjäger (früherer Arbeitstitel des Films: APUENA). Im Jahr 2019 kam eine Realfilmfassung von Benjamin Blümchen ins Kino, für die Elfie Donnelly zusammen mit Bettina Börgerding das Drehbuch verfasste.[10]

Erwachsenenliteratur

Im Bereich der Erwachsenenliteratur hat Donnelly zwei Kriminalromane im Piper Verlag (Kein einziges Wort und Wen der Tod entlässt) vorzuweisen. Beide Romane haben eine deutsch-österreichische Begräbnisunternehmerin mit einem Faible für Tango in Wien zur Heldin. Die skurrilen Kriminalromane sind von der Kritik nicht zur Kenntnis genommen worden. Der ORF plant auf Grundlage der Wien-Krimis eine Fernsehserie. Für Paare verboten, bei Hoffmann und Campe erschienen, karikiert die Tantra-Therapie-Szene.

Auch der Reiseführer Gebrauchsanweisung für Mallorca (2002) stammt aus ihrer Feder. Als Books on Demand und als E-Book erschienen sind Wendelburgs Komplott, Das Glasauge (Autobiographisches) und Die Hühnerleiter ins Nirvana.

Werke

Hörspiel

  • ab 1977 Benjamin Blümchen (Hörspielserie)
  • 1979 Servus Opa, sagte ich leise (Hörspiel)
  • ab 1980 Bibi Blocksberg (Hörspielserie)
  • 1981 Der rote Strumpf (Hörspiel)
  • ab 2004 Elea Eluanda (Hörspielserie)
  • ab 2019 Draculino (Hörspielserie)

Kinderbuch

Roman

Drehbuch

Einzelnachweise

  1. Pressebericht FAZ
  2. Pressebericht Stern.de
  3. Martin Wittmann: Familie, Interview, Süddeutsche Zeitung, 6. Dezember 2014, S. 58
  4. Paul Stänner: Elfie Donnelly. Die Mutter des sprechenden Elefanten. In: deutschlandfunkkultur.de. 14. Dezember 2011, abgerufen am 3. Januar 2019.
  5. Interview auf welt.de – vom 19. November 2012.
  6. Bhagwan: Glaube und Mammon. In: Der Spiegel. Nr. 6, 1984 (online 6. Februar 1984).
  7. Christine Luz: Was macht eigentlich? Elfie Donnelly. In: Stern. 11. Juni 2015, S. 138.
  8. Stefan Krombach: „Die drei ???“ 32 Millionen verkaufte Kassetten. 28. Dezember 2013, abgerufen am 20. Juli 2015.
  9. Amelie Graen: Elfie Donnelly. Erfinderin von Benjamin Blümchen: "Greta Thunberg würde auf ihm reiten". In: stern.de. 14. November 2019, abgerufen am 3. Januar 2020.
  10. Jenni Zylka: Kinderfilm "Benjamin Blümchen": Törööö! In: spiegel.de. 31. Juli 2019, abgerufen am 3. Januar 2020.