Emanuel Loewy
Emanuel Loewy (Nachname teilweise auch Löwy; * 1. September 1857 in Wien; † 11. Februar 1938 ebenda) war ein österreichischer Klassischer Archäologe.
Von 1891 bis 1915 war Loewy Professor für Archäologie und antike Kunstgeschichte an der Universität Rom, unter seinen Studenten befand sich u. a. Giulio Quirino Giglioli und Alessandro Della Seta. Hier war er auch numismatischer Berater König Viktor Emanuels und sorgte für die Erwerbung wichtiger Antiken und Nachlässe durch den italienischen Staat. Da er seine österreichische Staatsbürgerschaft behalten hatte, musste er im Ersten Weltkrieg Italien verlassen und war von 1918 bis 1928 Professor für Klassische Archäologie an der Universität Wien.
Loewy verwendete bei seiner Arbeit die Methodologie der universalen psychologischen Quellen der Form. Er wurde beeinflusst durch das Konzept des „Gedächtnisbildes“ von Ernst Brücke und war unter anderem auf die antike griechische Vasenmalerei spezialisiert. 1889 ernannte ihn das Deutsche Archäologische Institut zum ordentlichen Mitglied.
Loewy war mit Sigmund Freud befreundet. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Döblinger Friedhof in Wien.
Schriften (Auswahl)
- Untersuchungen zur griechischen Künstlergeschichte. Wien, Gerold's Sohn 1883.
- Inschriften Griechischer Bildhauer, 1885.
- Griechische Inschrifttexte Wien, Tempsky 1888.
- Lysipp und seine Stellung in der griechischen Plastik Hamburg 1891.
- Die Naturwiedergade in der älteren griechischen Kunst Rom, Loescher 1900.
- Die griechische Plastik. 2 vols. Leipzig: Klinkhardt und Biermann 1911.
- Stein und Erz in der statuarischen Kunst. Innsbruck, Wagner 1915.
- Neuattische Kunst. Leipzig, Seeman 1922.
- Die Anfänge des Triumphbogens. Wien, Schroll 1928.
- Polygnot: Ein Buch von griechischer Malerei. 2 Bde. Wien, Schroll 1929.
- Ursprünge der bildenden Kunst. Wien, Holder-Pilchler-Tempsky 1930.
- Zur Chronologie der frühgriechischen Kunst: Die Artemistempel von Ephesos. Wien, Holder-Pichler-Tempsky 1932.
- Der Beginn der rotfigurigen Vasenmalerei, 1938.
Literatur
- Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Czernowitz 1925 (Nachdruck Kraus Reprint, Nendeln 1979, ISBN 3-262-01204-1), Band IV, S. 177–178.
- Camillo Praschniker: Emanuel Löwy. In: Almanach der Österreichischen Akademie der Wissenschaft Jg. 88 (1938).
- Erna Diez: Löwy Emanuel. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 296.
- Hedwig Kenner: Loewy, Emanuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 114 f. (Digitalisat).
- Reinhard Lullies (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von klassischen Archäologen deutscher Sprache. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 120–121.
- Friedrich Brein (Hrsg.): Emanuel Löwy. Ein vergessener Pionier. Kataloge der Archäologischen Sammlung der Universität Wien, Sonderheft 1, Wien 1998, ISBN 978-3-901913-01-3.
Weblinks
- Literatur von und über Emanuel Loewy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Dictionary of Art Historians
- Promotionsakt, Archiv der Universität Wien, PH RA 224
Personendaten | |
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NAME | Loewy, Emanuel |
ALTERNATIVNAMEN | Löwy, Emanuel |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Klassischer Archäologe |
GEBURTSDATUM | 1. September 1857 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 11. Februar 1938 |
STERBEORT | Wien |
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Grab des Archäologen Emanuel Löwy (1857–1938) und seiner Geschwister. Döblinger Friedhof, Wien. Todesanzeige: Österreichische Tageszeitung Neue Freie Presse , 13. Februar 1938, S. 33 | Eigenes Werk | Papergirl | Datei:Emanuel Löwy grave, Vienna, 2018.jpg |