Erzbistum Trient
Erzbistum Trient | |
Basisdaten | |
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Staat | Italien |
Kirchenregion | Triveneto |
Kirchenprovinz | Trient |
Diözesanbischof | Lauro Tisi |
Emeritierter Diözesanbischof | Luigi Bressan |
Fläche | 6212 km² |
Pfarreien | 452 (31.12.2014 / AP2015) |
Einwohner | 530.308 (31.12.2014 / AP2015) |
Katholiken | 486.000 (31.12.2014 / AP2015) |
Anteil | 91,6 % |
Diözesanpriester | 356 (31.12.2014 / AP2015) |
Ordenspriester | 231 (31.12.2014 / AP2015) |
Katholiken je Priester | 828 |
Ständige Diakone | 28 (31.12.2014 / AP2015) |
Ordensbrüder | 268 (31.12.2014 / AP2015) |
Ordensschwestern | 458 (31.12.2014 / AP2015) |
Ritus | Römischer Ritus |
Liturgiesprache | Italienisch |
Kathedrale | St. Vigilius |
Anschrift | Piazza Fiera 2 38100 Trento Italia |
Website | arcidiocesi.trento.it |
Suffraganbistümer | Diözese Bozen-Brixen |
Kirchenprovinz | |
Das Erzbistum Trient (lateinisch Archidioecesis Tridentina, italienisch Arcidiocesi di Trento) ist ein römisch-katholisches Erzbistum mit Sitz in Trient. Das Erzbistum ist räumlich mit dem Trentino identisch und bildet mit der ihm unterstellten Diözese Bozen-Brixen in Südtirol die Kirchenprovinz Trient.
Patron der Erzdiözese ist der Märtyrerbischof Vigilius von Trient, Bischofskirche ist der 1145 geweihte Dom St. Vigilius in Trient.
Geschichte
Diözese
Nach der Legende ist Trient schon seit dem 1. Jahrhundert Bischofssitz, als erster Bischof ist jedoch im Jahr 381 Abundantius als Teilnehmer einer von Kaiser Gratian in Aquileia einberufenen Synode der Westkirche nachweisbar.[1] Seit 952 gehörte das Bistum zum Heiligen Römischen Reich. Die Bischöfe trugen im Heiligen Römischen Reich den Titel eines Fürstbischofs.
Im 16. Jahrhundert war die Diözese Schauplatz des Konzils von Trient. Bis 1751 war die Diözese Trient Teil der Kirchenprovinz Aquileia, dann der Kirchenprovinz Görz. 1772 wurde es exemt (also direkt dem Papst unterstellt), ab 1825 wieder Suffraganbistum (dieses Mal des Erzbistums Salzburg). Seit 1920 war Trient wieder exemt und wurde 1929 zum Erzbistum erhoben (damals noch ohne Suffraganbistümer).
1964 wurden die deutschsprachigen Gebiete der Diözese Trient in Südtirol – der sogenannte Deutsche Anteil – zur Diözese Brixen geschlagen, die seither unter dem Namen Diözese Bozen-Brixen als Suffraganbistum der neuen Erzdiözese Trient unterstellt ist.
Hochstift Trient
Anfang des 11. Jahrhunderts entstand durch Übertragung der Grafschaft Trient (1004) durch König Heinrich II., der Grafschaft Bozen (1027) und der Grafschaft Vinschgau durch Kaiser Konrad II. das geistliche Fürstentum Hochstift Trient, mit dem der Bischof von Trient nun auch die weltliche Gewalt über die Stadt und eine über das Bistum hinausgehende Region erhielt. Wobei eine tatsächliche Zugehörigkeit des Vinschgaus zum Hochstift nicht nachweisbar ist und, falls je wirklich gegeben, bereits im frühen 12. Jahrhundert nicht mehr existierte. Die Grafschaft Bozen ging im frühen 13. Jahrhundert ebenfalls an die Grafen von Tirol verloren.
Ab 1150 waren die Grafen von Tirol Vögte des Hochstifts, ab 1253 die Meinhardiner, ab 1363 mit der Übernahme der Grafschaft Tirol sicherten sich die Habsburger dieses Amt, die mit den Kompaktaten ihre Einflusssphäre auf das Fürstbistum Trient weiter ausbauten. Das Hochstift umfasste etwas mehr als die Hälfte der heutigen Autonomen Provinz Trient oder eine Fläche von rund 3.400 km². Bis 1803 war das Hochstift reichsunmittelbar und hatte eine Virilstimme im Reichsfürstenrat des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation inne. Um 1800 hatte es etwa 155.000 Einwohner. 1803 kam es zur Grafschaft Tirol (Kaisertum Österreich) und mit Tirol 1805–1809 an das Königreich Bayern und 1810–1813 an das Königreich Italien. Ab 1814 wurde das Bistum wieder österreichisch, 1919 fiel es mit Südtirol an Italien. Der Gebrauch des Titels „Fürstbischof“ sowie die Verwendung der damit verbundenen weltlichen Würdezeichen (wie Fürstenhut und -mantel) wurde 1951 durch Papst Pius XII. auch formell abgeschafft.[2]
Auf dem Gebiet des Hochstifts Trient, in Revò, wurde 1726 Karl Anton von Martini, Jurist und Schöpfer des österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches, geboren.
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Wappen des Bistums bzw. des ehemaligen Fürstbistums und Hochstiftes Trient mit dem Wenzelsadler
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Wappen eines Fürstbischofs mit fürstlichen und bischöflichen heraldischen Würdezeichen
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Dom St. Vigil in Trient
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Palazzo Pretorio am Dom, ursprünglicher Bischofssitz
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Castello del Buonconsiglio, Residenz der Fürstbischöfe bis 1803
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Heutiges Erzbischöfliches Palais
Siehe auch
Literatur
- Wolfgang Wüst: Sovranità principesco-vescovile nella prima età moderna. Un confronto tra le situazioni al di qua e al di là delle Alpi: Augusta, Bressanone, Costanza e Trento – Fürstliche Stiftsherrschaft in der Frühmoderne. Ein Vergleich süd- und nordalpiner Verhältnisse in Augsburg, Brixen, Eichstätt, Konstanz und Trient, in: Annali dell’Istituto storico italo-germanico in Trento – Jahrbuch des italienisch-deutschen historischen Instituts in Trient 30 (2004), Bologna 2005, ISBN 88-15-10729-0, S. 285–332.
- Iginio Rogger: Storia della Chiesa di Trento. Da Vigilio al XIX secolo. Trento: Il Margine 2009.
Historische Monographien (nach Datum):
- Ignatz de Luca: Tyrol: Das weltliche Gebiet des Bisthums Trient. In: Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate. 2. Band Die im ö streichischen Kreise gelegenen Länder. Verlag Johannes Paul Krauß, Wien 1790, S. 502–515 (Google eBook, vollständige Ansicht).
- Casimir Schnitzer: Die Kirche des Heiligen Vigilius und ihre Hirten, das ist: Kurze Geschichte des Bisthums und der Bischöfe von Trient. Eberle, Bozen 1825 (Digitalisat)
- Karl Atz, Adelgott Schatz: Der deutsche Anteil des Bistums Trient. Topographisch-historisch-statistisch und archäologisch beschrieben. 5 Bände. Ferrari-Auer, Bozen 1903–1910.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 1–3 Nr. 2.
- ↑ Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft. 2. Aufl. Böhlau Verlag, Wien 1992, S. 219, ISBN 3-205-05352-4.
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