Europäisches Forschungszentrum für Buch und Papierrestaurierung
Das Europäische Forschungszentrum für Buch- und Papierrestaurierung ist ein Forschungszentrum in Horn im niederösterreichischen Waldviertel. Es arbeiten etwa 20 Mitarbeiter dort.
Neben der Forschung bietet das Zentrum auch zahlreiche Kurse und Schulungen an, sowohl theoretischer als auch praktischer Art. Das Zentrum entstand 2010 und ist das einzige dieser Art in Europa. Es entstand aus dem schon bestehenden Verein Buchstadt Horn, der die Horner Werkstätten betreibt. Diese sind das einzige Atelier in Österreich, welche Restaurierungen von alten Büchern, Dokumenten oder auch Globen durchführen. Finanziert wird es mit Mitteln der Europäischen Union, des Landes Niederösterreich und der Stadt Horn.
Der Standort Horn rührt von dem geschichtlichen Hintergrund der Stadt und auch des nahegelegenen Schlosses Rosenburg als Sitz der Evangelischen Stände her[1]. Vor 1570 wurde von den Protestanten große Auflagen ihrer Bücher hergestellt. So bestand eine Druckerei in der Burg Wildberg in Messern.
Zwischen dem 17. Jahrhundert und dem Ende des 19. Jahrhunderts stellte in Rosenburg die Pfister- oder Papiermühle Papier her. Ab 1885 wurde diese Mühle von der Familie Sparholz zu einer Kunstmühle umgebaut.[2]
Im Jahr 1868 gründete Ferdinand Berger in Horn die heute noch bestehende Druckerei und den Verlag Ferdinand Berger & Söhne. Seit dem Jahr 1992 veranstaltet der Kunstverein die BuchKunstBiennale in Horn. Geleitet wird das Forschungszentrum von der Restauratorin Patricia Engel. Dem Team des Forschungszentrums gehören namhafte Hochschullehrer und Konservatoren aus ganz Europa an. Dem Zentrum steht derzeit der Horner Bürgermeister Jürgen Maier als Präsident vor.
Weblinks
- European Research Centre (engl.)
- Neues aus dem ERC auf der Seite der Stadt Horn
Einzelnachweise
- ↑ Gustav Reingrabner: "Als man um die Religion stritt ..." Reformation und katholische Erneuerung im Waldviertel 1500–1660. Ausstellung im Höbarthmuseum der Stadt Horn, Horn 2000.
- ↑ Das Industrielle Erbe Niederösterreichs von Gerhard A. Stadler ISBN 3205774604, seite 583