Franz Magnis-Suseno
Franz Magnis-Suseno, S.J. (* als Franz Graf von Magnis; 26. Mai 1936 in Eckersdorf; Landkreis Glatz; Provinz Niederschlesien) ist ein katholischer Theologe und Sozialphilosoph in Indonesien.
Leben
Franz Magnis-Suseno entstammt der Adelsfamilie von Magnis. Seine Eltern waren Ferdinand von Magnis auf Eckersdorf und Straßnitz (1905–1996) und Maria Anna Prinzessin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1914–2000)[1]. Sein Großvater war Anton Franz von Magnis. Nach der Vertreibung der Familie 1945 aus Schlesien legte Franz Magnis-Suseno 1955 das Abitur am Kolleg St. Blasien ab. Danach trat er in den Jesuitenorden ein. Anschließend studierte er Philosophie und ging mit Genehmigung der Ordensoberen auf eigenen Wunsch als Missionar nach Indonesien. 1973 promovierte er an der Universität München mit der Dissertation „Normative Voraussetzungen im Denken des jungen Karl Marx“. Da er sich weiterhin Indonesien verpflichtet fühlte, erlernte er die Landessprache und nahm 1977 die indonesische Staatsbürgerschaft sowie den Zunamen Suseno an. In Indonesien lehrte er als Dozent an der Philosophischen Hochschule Jakarta, deren Rektor er wurde, sowie an der Universität Indonesia.
Zu seinen christlich-gesellschaftlichen Anliegen gehören u. a. die soziale Gerechtigkeit, die Solidarität mit den Armen und die religiöse Toleranz. Große Verdienste erwarb er sich um den Christlich-muslimischen Dialog.
2001 erhielt er das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.[2] Die Theologische Fakultät der Universität Luzern verlieh ihm im Jahre 2002 die Ehrendoktorwürde. Die Verleihung des indonesischen Achmad-Bakrie-Preises 2007 für sein soziales Engagement lehnte Franz Magnis-Suseno ab. Die Ablehnung begründete er mit der mangelnden Hilfe der Bakrie-Gruppe für die Opfer eines Schlammvulkans, der wegen einer unterirdischen Bohrung der Firmengruppe zahlreiche Dörfer vernichtete, so dass die betroffenen Einwohner ihren gesamten Besitz verloren.[3]
Schriften
- Normative Voraussetzungen im Denken des jungen Marx (1843–1848). Dissertation. Freiburg. München 1975.
- Javanische Weisheit und Ethik. München, Wien 1981.
- Neue Schwingen für Garuda. Indonesien zwischen Tradition und Moderne. München 1989, ISBN 3-925412-08-5.
- Garuda im Aufwind. Das neue Indonesien. Bonn 2015.
- Christlicher Glaube und Islam in Indonesien, hg. von Renate Hausner und Ulrich Winkler. Innsbruck 2017.
Literatur
- Heinz Schütte: Dialog, Kritik, Mission – Franz Magnis-Suseno, ein indonesischer Jesuit aus Deutschland. regiospectra Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-940132-61-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://patricus.info/Rodokmeny/Magnis.txt
- ↑ Franz Magnis-Suseno erhält Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (Memento des Originals vom 25. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Infodienst Indonesien und Ost-Timor, Nr. 3, Mai 2001. Abgerufen am 17. August 2010
- ↑ Nachrichten vom 8. August bis 17. August (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , blog.indonesia-portal.de, 17. August 2007. Abgerufen am 17. August 2010
Personendaten | |
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NAME | Magnis-Suseno, Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Franz Graf von Magnis |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jesuit, Theologe und Sozialphilosoph in Indonesien |
GEBURTSDATUM | 26. Mai 1936 |
GEBURTSORT | Eckersdorf, Landkreis Glatz, Provinz Niederschlesien |
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frans magnis suseno | Eigenes Werk | Channel443 | Datei:Frans magnis suseno.jpg | |
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