Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 07.01.2022, aktuelle Version,

Frau Holle (1985)

Film
Deutscher Titel Frau Holle
Originaltitel Perinbaba
Produktionsland Tschechoslowakei
BR Deutschland
Österreich
Originalsprache Slowakisch
Erscheinungsjahr 1985
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie Juraj Jakubisko
Drehbuch Ľubomír Feldek
Juraj Jakubisko
Produktion Paul Altmayer
Musik Petr Hapka
Kamera Jozef „Dodo“ Šimončič
Schnitt Patrik Pass
Besetzung
  • Giulietta Masina: Frau Holle
  • Tobias Hoesl: Jakob
  • Petra Vančíková: Elisabeth
  • Soňa Valentová: Stiefmutter
  • Pavol Mikulík: Vater
  • Milada Ondrašíková: Dora
  • Valerie Kaplanová: Frau Hippe (alt)
  • Eva Horká: Frau Hippe (jung)
  • Karel Effa: Prinzipal
Synchronisation

Frau Holle (Original Perinbaba) ist ein tschechoslowakisch-deutsch-österreichischer Märchenfilm, der 1984/1985 unter der Regie von Juraj Jakubisko unter Verwendung von Motiven des Märchens Frau Holle der Brüder Grimm entstand.[1] Die Titelrolle wird von Giulietta Masina verkörpert. Die Premiere des Films fand am 1. Oktober 1985 in der Tschechoslowakei statt; die deutsche Erstaufführung erfolgte am 24. Oktober 1985.

Die Fortsetzung von Perinbaba mit dem Titel Perinbaba: A Dva svety kommt am 26. November 2020 in die tschechischen Kinos.[2]

Handlung

Ein Wanderzirkus zieht durch eine verschneite Landschaft, als plötzlich eine Lawine die Gaukler mit ihren Wagen und Tieren unter sich begräbt. Einmal mehr hat Frau Hippe, eine weibliche Ausgabe des Sensenmannes, vielen Menschen den Tod gebracht. Diesmal ist ihr Plan jedoch nicht ganz aufgegangen: Der kleine Jakob entkommt den Schneemassen. Frau Holle, die das Unglück verfolgt, rettet ihn und nimmt ihn in ihrer Zauberwelt über den Wolken auf. Dort weiht sie ihn in die Geheimnisse des Wettermachens ein. Jakob lernt so schnell, dass er schon bald in der Sahara Schnee fallen und im ewigen Eis Rosen blühen lässt. Eines Tages, als der Junge in Frau Holles Glaskugel blickt, weckt auf der Erde die kleine Elisabeth sein Interesse. Als die Mutter des Mädchens stirbt, macht sich Jakob auf den Weg zur Erde, um seiner kleinen Freundin beizustehen.

Während sich Jakob in Elisabeth verliebt, hat deren Stiefschwester Dora ein Auge auf Jakob geworfen. Gemeinsam mit ihrer Mutter schmiedet sie ein Komplott. Einen von Elisabeth für Jakob gebackenen Kuchen bestreuen sie statt mit Zucker mit Schlafpulver. Elisabeth wird in einen Brunnen geworfen und ihre Kleider werden Jakob untergeschoben. Während Elisabeth von Frau Holle vor Frau Hippe gerettet wird, beschuldigt man Jakob des Mordes. Elisabeths Vater als Richter verurteilt Jakob zum Tod, räumt aber die Begnadigung für den Fall ein, dass eine Jungfrau den Verurteilten heiratet. Dora nutzt die Gelegenheit, sich als Braut anzubieten. Jakob flieht vor der Hochzeit zum Wanderzirkus, wo er Frau Hippe begegnet. Diese belügt ihn über Elisabeths Schicksal. Überzeugt, seine Liebste sei tot, will Jakob auch sterben und stellt sich. Als er den Strick schon um den Hals hat, gibt Frau Holle Elisabeth frei, die den Bettbezug von Frau Holle als Ballon nutzt und zur Erde hinunterschwebt. Jakob kommt frei und heiratet Elisabeth, während Stiefmutter und -schwester, die zuvor die Gemeindekasse geplündert hatten, auf ihrer Flucht mit dem ebenfalls gestohlenen Bettbezug-Ballon in einen Tümpel aus Pech stürzen und von Frau Hippe geholt werden. Zuvor verloren beide das Gold aus der Gemeindekasse, das wie in einem Regen auf die Bewohner und Protagonisten niederfällt.

Besetzung

Für die Titelrolle wurde die italienische Schauspielerin Giulietta Masina gewonnen, die in dieser Phase ihrer Karriere nur wenige Filmrollen annahm.

Die Rolle des Jakob übernahm der junge deutsche Schauspieler Tobias Hoesl. Als Elisabeth tritt die Slowakin Petra Vančíková auf.

Drehorte

Außenaufnahmen entstanden unter anderem an der Lomnitzer Spitze in der Hohen Tatra, auf der Burg Súľov, im Museum des slowakischen Dorfes in Martin, im mährischen Rosenau und in der Orava.

Produktion

An der tschechoslowakisch-westdeutschen Koproduktion war neben den Slowakischen Filmstudios in Koliba und dem Spielfilmstudio Bratislava die Firma Omnia Film aus München beteiligt.

Auftraggeber waren neben dem ZDF der ORF und RAI.

Synchronfassungen

Neben der slowakischen Originalfassung, zwei deutschen Synchronisationen und einer für die RAI erstellten italienischen Version existieren weitere Synchronfassungen in englischer und spanischer Sprache. Letztere entstand unter dem Titel La dama de las nieves für Argentinien.

Deutsche Synchronisation

Darsteller Rolle Deutscher Sprecher (BRD)[3] Deutscher Sprecher (DDR)[4]
Giulietta Masina Frau Holle Tilly Lauenstein Evamaria Bath
Petra Vančíková Elisabeth Sabine Plessner Ulrike Mai
Tobias Hoesl Jakob Ekkehardt Belle Bernd Schramm
Soňa Valentová Stiefmutter Viktoria Brams
Pavol Mikulík Elisabeths Vater Niels Clausnitzer
Karel Effa Prinzipal Christian Marschall
Valerie Kaplanová Frau Hippe Maria Landrock

Als das ZDF im Jahre 1987 Frau Holle an den Weihnachtsfeiertagen als Zweiteiler ausstrahlte,[5] hörte man zusätzlich Fred Maire als Erzähler.

Kritik

„Die Geschichte von Frau Holle, die nicht nur Wetter und Jahreszeiten, sondern auch die Geschicke geliebter Menschen lenkt und für höhere Gerechtigkeit sorgt. Der Film variiert das gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm sehr frei und schmückt es üppig mit Motiven aus slawischen Volksmärchen aus. Trotz gelegentlicher Motiv-Überfrachtung und einiger kunstgewerblicher Momente entstand insgesamt ein fantasie- und stimmungsvolles Märchen-Abenteuer für Kinder und Erwachsene, das Einsichten über menschliche Grundfragen vermittelt.“

Cinema befand: „Schlicht, aber poetisch.“[7]

Einzelnachweise

  1. Eine umfassende Analyse zu diesem Märchenfilm, Perinbaba/Frau Holle, in seiner komplexen symbolischen Bildsprache gibt Fabienne Liptay in ihrem richtungsweisenden Buch Wunderwelten. S. 312–335; Fabienne Liptay: Wunderwelten – Märchen im Film; Michael Itschert, Gardez!Verlag, Remscheid 2004, ISBN 3-89796-041-9.
  2. Perinbaba a dva svety. In: bontonfilm.sk. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  3. Frau Holle. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 5. Januar 2015.
  4. Frau Holle. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 5. Januar 2015.
  5. Frau Holle - Sendetermine. fernsehserien.de, abgerufen am 17. Dezember 2011.
  6. Frau Holle. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 30. April 2021. 
  7. Frau Holle. In: cinema. Abgerufen am 6. Dezember 2014.