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vom 09.04.2022, aktuelle Version,

Freddy Quinn

Freddy Quinn, 1977

Freddy Quinn (* 27. September 1931 in Wien, Niederfladnitz oder Pula[1] als Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl,[2] später Nidl-Petz,[3][4] auch Manfred Quinn)[3] ist ein österreichischer Schlagersänger und Schauspieler. Er hatte zwischen 1956 und 1966 zehn Nummer-eins-Erfolge in den deutschen Charts, verkaufte rund 60 Millionen Schallplatten und wurde zu dieser Zeit zum erfolgreichsten deutschsprachigen Sänger.[5] Er ist seit vielen Jahrzehnten Wahlhamburger.

Jugend

Freddy Quinn wurde 1931 als Sohn des Kaufmanns Johann Quinn († 1943), der irischer Abstammung war, und der österreichischen Journalistin Edith Nidl (1910–1978) geboren.[6] Nachdem sein Vater mit ihm in die Vereinigten Staaten gezogen war, besuchte Quinn zunächst die Grundschule in Morgantown, West Virginia. Er lernte das Bugle, eine Clairon (eine Art Signaltrompete), zu spielen, und Englisch wurde für ihn zur zweiten Muttersprache.

Als seine Mutter das Sorgerecht erhielt, kam er zu ihr nach Wien, wo er nach seiner Mitgliedschaft beim Deutschen Jungvolk bei einem Fanfarenzug spielte. Nach der Heirat seiner Mutter mit einem „verarmten Adeligen“, Rudolf Anatol von Petz (1887–1961), der vornehmlich für eine der beiden Zeitschriften seiner Mutter, die Tierpost und Die Glocke, Tiergedichte schrieb, wurde er von diesem adoptiert. Quinn mochte ihn nicht. Später musste er mit einem Anwalt „fünfzehn Jahre lang darum kämpfen, den Namen seines Adoptivvaters loszuwerden“.[7]

Während des Zweiten Weltkriegs kam er via Kinderlandverschickung nach Ungarn, wo er das Kriegsende erlebte. Auf der Flucht vor der Roten Armee traf er bei Pilsen auf amerikanische Streitkräfte. Sein fließendes Englisch ermöglichte es dem damals Vierzehnjährigen, sich den GIs als Amerikaner auszugeben. Im Mai 1945 wurde er mit einem Militärtransport in die Vereinigten Staaten gebracht. Im Flüchtlingslager auf Ellis Island im Hudson River bei New York City erfuhr er, dass sein Vater bereits 1943 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war.[8]

Quinn wurde daraufhin mit dem nächsten Schiff zurück nach Europa geschickt und verbrachte in Antwerpen ein Jahr in einem Heim für Schwererziehbare, da es Schwierigkeiten mit seinen Papieren gab. Währenddessen besuchte er die Volksschule.[8] Als er wieder in Wien eintraf, konnte er Niederländisch und Französisch sprechen. Seine gymnasiale Schulzeit verbrachte er am Wiener Gymnasium Albertgasse in der Josefstadt. Als Sechzehnjähriger riss er aus und schloss sich einem Zirkus an, wo er als Kapellmeister und Akrobat arbeitete, er schlug sich als Saxophonspieler durch und ließ sich zum Akrobaten und Seiltänzer ausbilden.[9]

Weil er minderjährig war, wurde er von seinem Stiefvater polizeilich gesucht. Nach einer Warnung flüchtete Quinn vom Burgenland per Autostopp in die italienische Hauptstadt Rom, wo er Klavier für die US-amerikanischen Soldaten spielte. Über Palermo gelangte er per Schiff nach Tunis und von dort als Anhalter nach Algerien.[8] Später kam er nach Marseille, Paris und Rotterdam.

In den Bars der Stadt Sidi bel Abbès spielte er auf seiner Gitarre vor den dort stationierten Fremdenlegionären, von denen damals die Mehrheit aus dem deutschsprachigen Raum stammte, seine Lieder über Sehnsucht und Heimweh. Das brachte ihm viel Sympathie und Geld ein. Ein Ausbilder der Legion bot ihm an, dass er die Grundausbildung probeweise mitmachen und sich danach entscheiden könne, ob er in der Legion bleiben wolle oder nicht. Nach drei Wochen Drill entschied sich Quinn für das Zivilleben und kehrte später nach Deutschland zurück.[9]

Karriere

Erfolge in den 1950er und 1960er Jahren

Freddy Quinn, 1963

In Fürth trat er mit Country-Songs vor amerikanischen Soldaten und in Nürnberg bei deren Rundfunksender American Forces Network (AFN) auf.[10] 1954 wurde er in der Washington Bar in Hamburg-St. Pauli von Jürgen Roland und Werner Baecker entdeckt, die dort als Talentsucher für Polydor unterwegs waren. Polydor ermöglichte ihm anschließend von 1954 bis 1956 eine Gesangsausbildung an der Musikhochschule in Hamburg, u. a. bei der Gesangspädagogin Maja Evans.[11] Seine erste Schallplattenaufnahme machte er 1955 unter dem Pseudonym Frederico Quinn für Telefunken.

1956 nahm er bei Polydor eine Platte mit zwei auf Deutsch interpretierten Songs auf. Auf der A-Seite war Sie hieß Mary Ann (im Original der Country-Song Sixteen Tons, deutscher Text von Peter Moesser) und auf der B-Seite Heimweh (eine Coverversion des Popsongs Memories Are Made of This) zu hören. Heimweh war der meistverkaufte Titel des Jahres 1956 in der Bundesrepublik Deutschland, obwohl sich die erste Auflage schlecht verkauft hatte, da sie von den Rundfunkanstalten zunächst weitgehend ignoriert wurde. Im Bayerischen Rundfunk wurde die Platte sogar von Moderator Werner Götze als „Schnulze des Jahres“ vor offenem Mikro zerbrochen,[12] fand danach aber reißenden Absatz.[13][14] Auf das Etikett der Schallplatte wurde zum ersten Mal bei einem deutschen Interpreten nur der Vorname gedruckt, da niemand im Presswerk gewusst haben soll, wie Quinn geschrieben wird. So wurde er zunächst nur als Freddy bekannt.

Ebenfalls 1956 wurde er von Polydor exklusiv verpflichtet[15] und vertrat Deutschland beim Grand Prix Eurovision de la Chanson mit dem Titel So geht das jede Nacht. Da in jenem Jahr nur der Siegertitel öffentlich bekanntgegeben wurde, ist über seine Platzierung nichts bekannt.

Autogramm, Prärie-Saloon-Tournee 1968

1958 nahm Quinn in Japan unter dem Pseudonym The Manhattans (nicht zu verwechseln mit der US-amerikanischen R&B-Gesangsgruppe The Manhattans) eine Single mit den Rock’n’Roll-Nummern At the Hop und Stood Up auf.[16] Im selben Jahr holte ihn Jürgen Roland für die Krimireihe Stahlnetz in der Folge Die Tote im Hafenbecken für eine kleine Nebenrolle als Spelunkensänger vor die Fernsehkamera. Danach trat Quinn in einer Reihe von Musikfilmen auf, die ihm als Hauptdarsteller auf den Leib geschrieben wurden und in denen er fast immer eine Figur mit dem Vornamen „Freddy“ spielte. An seiner Seite wirkten viele bekannte Schauspieler mit, so Walter Scherau, Gustav Knuth, Heidi Brühl, Grethe Weiser, Heinz Erhardt, Gunnar Möller, Ralf Wolter und der Karl-May-Film-Bösewicht Rik Battaglia.

Quinns melancholische Lieder, die meist vom Meer, der weiten Welt und von Abschied, Einsamkeit und Fernweh handeln, fanden in der Nachkriegszeit in Deutschland ein breites Publikum. Seine unter anderem von Bert Kaempfert, Lotar Olias, Ernst Bader und James Last komponierten und produzierten Seemannsballaden trug er in tiefem Bariton vor. Mit Titeln wie Heimweh, Heimatlos, Der Legionär, Die Gitarre und das Meer, Unter fremden Sternen, La Paloma und Junge, komm bald wieder hatte Quinn zwischen 1956 und 1966 sechs Nummer-eins-Hits in den bundesdeutschen Charts (insgesamt hatte er 26 Platzierungen in den deutschen Top-Ten) und war in dieser Zeit der erfolgreichste Interpret in der Bundesrepublik.

Er verkaufte über 60 Millionen Tonträger und zählt neben Udo Jürgens und Peter Alexander zu den erfolgreichsten Schlagerstars in Deutschland und Österreich. Er wurde zum ersten bundesdeutschen Schallplattenmillionär.[17] 1963 hatte sich sein Vermögen bereits versechsfacht.[15]

Freddy Quinn, 1971

1966, als bereits die Rolling Stones und die Beatles den deutschen Musikmarkt beherrschten, sang Quinn den Titel Wir,[18] ein Lied gegen die aufkommende Protestbewegung linksorientierter Studenten. Auf der A-Seite der Schallplatte behandelte er mit Eine Handvoll Reis den Vietnamkrieg. Anschließend verlegte er für einige Jahre seinen Hauptwohnsitz in die USA. Sein letzter Nummer-eins-Hit war 100 Mann und ein Befehl, eine deutsche Coverversion des Titels The Ballad of the Green Berets von Sergeant Barry Sadler, die 1966 veröffentlicht wurde.

Ab den 1970er Jahren

Freddy Quinn, 1985

Nach den 1960er Jahren hatte er keine größeren Hits mehr, doch blieb er mit zahlreichen Tourneen, Gastspielen, Film- und Fernsehauftritten einem mit ihm älter gewordenen Publikum stets präsent. Einen späten Höhepunkt seiner Karriere erreichte Quinn, als er vor dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 vor 78.000 Zuschauern im Olympiastadion München und 600 Millionen vor den Fernsehbildschirmen zusammen mit den Fischer-Chören das Lied Das große Spiel sang.[19] Er trat in den Musikshows Musik aus Studio B und Zum Blauen Bock auf und spielte 1979 in der Heinz-Erhardt-Hommage Noch ’ne Oper. 1976 erschien sein Studioalbum It’s Country Time, das erste von insgesamt neun Country-Alben.

1981 trat er in der New Yorker Carnegie Hall auf. Im selben Jahr erhielt er die Auszeichnung als Ehren-Schleusenwärter in Hamburg. Von 1982 bis 1984 moderierte Quinn acht Ausgaben der Sendung It’s Country Time, die an verschiedenen Sendeplätzen aufgenommen wurden. Musikalische Gäste dieser Sendung waren unter anderem Johnny Cash, Wanda Jackson, Dave Dudley, Jerry Lee Lewis, Emmylou Harris oder Truck Stop.[20]

Er hatte kleine Rollen in Heidi und Erni (1990) und Großstadtrevier. Als Sprecher ist Quinn auch in den Scotland-Yard-Hörspielen zu hören, bei denen er den Inspektor Mac McIntosh spricht, und als Sänger des Titelliedes für die Zeichentrickserie Lucky Luke.

Im Februar 2003 nahm die German American Country Music Federation Quinn in die deutsche Country Hall of Fame auf, und er erhielt in Erfurt den deutschen Country Music Award von Laudator Jonny Hill.[21][22] Das deutsche Online-Magazin countrymusicnews.de nannte Quinn zu seinem 75. Geburtstag 2006 „einen der Wegbereiter für die Countrymusic in Deutschland“.[23] Zum 80. Geburtstag widmete ihm die Website Country.de einen Artikel.[24]

Zirkusaktivitäten

Quinn frönte seiner Leidenschaft für den Zirkus und zeigte sich ab 1964 mit spektakulären, ungesicherten Auftritten auf dem Hochseil, insbesondere in der populären Weihnachtssendung Stars in der Manege. Für seine Darbietungen und sein Engagement wurde ihm der „Zirkus-Oscar“ verliehen. Mehrfach moderierte er auch die Sendung Zirkus, Zirkus, eine ZDF-Produktion, in der er auch Regie führte.

Privatleben

Quinn lebt in Hamburg und fühlt eine besondere Verbundenheit mit dieser Stadt, da er hier nicht nur als Sänger entdeckt, sondern – eigenen Angaben zufolge – auch gezeugt wurde. Er spricht sieben Sprachen und singt in zwölf.[25] In den 1950er-Jahren lernte er Lilli Blessmann kennen, mit der er bis zu ihrem Tod im Alter von 89 Jahren im Januar 2008 zusammen war.[26]

In der Öffentlichkeit war Blessmann nur als seine Managerin aufgetreten; die Ehe wurde erst 2004 durch einen Gerichtsprozess bekannt: Quinn geriet wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung über 900.000 Euro zwischen 1998 und 2002 in die Schlagzeilen. Er hatte bei seiner Steuererklärung gegenüber dem Hamburger Finanzamt die Schweiz als Hauptwohnsitz angegeben, wo er in Tenero-Contra am Nordufer des Lago Maggiore zeitweise eine Wohnung in einem Zweifamilienhaus nutzte, hielt sich in der fraglichen Zeit aber überwiegend in Hamburg auf und war dadurch in Deutschland steuerpflichtig. Vor Gericht war er geständig und hatte zuvor die Steuerschuld bereits beglichen. Das Hamburger Landgericht verurteilte ihn im November 2004 zu einer zweijährigen Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, und einer Geldbuße von 150.000 Euro.[27][28]

Nach dem Tod seiner Ehefrau hat er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er tritt nicht mehr auf und gibt bis auf wenige Ausnahmen keine Interviews. 2021 gab Quinn erstmals seit längerer Zeit ein Interview, in dem er über seinen Alltag als Rentner und seine neue Liebe sprach. Er sei glücklich in einer Beziehung mit seiner Freundin Rosi, die er laut eigenen Aussagen bereits seit den siebziger Jahren kennt.[29]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CHTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1958 Freddy
Erstveröffentlichung: 1958
One in a Million
Erstveröffentlichung: 1958
1961 Auf hoher See DE2
Gold
Gold

(16 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1961
Verkäufe: + 500.000 [30]
1962 Heimweh nach St. Pauli DE2
(56 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. November 1962
1963 Freddy auf großer Fahrt
Erstveröffentlichung: 1962
In South Africa / Suid-Afrika
Erstveröffentlichung: 1963 in Südafrika
1964 Freddy El Millonario
Veröffentlichung in Mexiko
1965 Die Stimme der Heimat DE10
(20 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. November 1965
Von Kontinent zu Kontinent DE9
(20 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1965
1967 Das Lied der Heimat
Erstveröffentlichung: 1967
Das große Wunschkonzert DE10
(24 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. November 1967
Freddy – Wunschkonzert
Erstveröffentlichung: 1967
1968 Mexico Olé DE16
(8 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. November 1968
mit Los Tres Mexicanos, auch Viva Mexico
Heimweh
Erstveröffentlichung: 1968 im Königreich der Niederlande
Freddy Quinn en México
Erstveröffentlichung: 1968 in Mexiko
1969 Freddy auf hoher See, Folge 2
Erstveröffentlichung: 1969
Meine Heimat ist das Meer
Erstveröffentlichung: 1969
1970 Der Junge von St. Pauli
Erstveröffentlichung: 1970
Wo meine Sonne scheint
Erstveröffentlichung: 1970
Tennessee Saturday Night
Erstveröffentlichung: 1970
1971 Freddy heute DE48
(4 Wo.)DE
Charteinstieg: 15. Oktober 1971
Erinnerungen an Hans Albers
Erstveröffentlichung: 1971
1972 Bitte recht traurig
Erstveröffentlichung: 1972
Vorhang auf!
Erstveröffentlichung: 1972
1973 Heute 2
Erstveröffentlichung: 1973
Überall ist es schön
Erstveröffentlichung: 1973
1975 World Hits From International Musicals
Erstveröffentlichung: 1975
Gestern – heute
Erstveröffentlichung: 1975
1976 It’s Country Time
Erstveröffentlichung: 1976
1977 Freddy Quinn singt die schönsten deutschen Volkslieder
Erstveröffentlichung: 1977
1980 Du hast mein Wort
Erstveröffentlichung: 1980
1981 Country – Get Me Back to Tennessee
Erstveröffentlichung: 1981
1982 Und darum bin ich heute wieder hier
Erstveröffentlichung: 1982
Freddy Quinn
Erstveröffentlichung: 1982
1984 Blumen des Lebens – Melodien großer Meister
Erstveröffentlichung: 1984
Große Freiheit Nr. 7
Erstveröffentlichung: 1984
1985 Nicht eine Stunde tut mir leid
Erstveröffentlichung: 1985
1986 Man ist so jung, wie man sich fühlt
Erstveröffentlichung: 1986
1989 Green Green Grass of Home
Erstveröffentlichung: 1989
Unser Hamburg (mit Heidi Kabel)
Erstveröffentlichung: 1989
1991 Heimweh, die Gitarre und das Meer
Erstveröffentlichung: 1991
1992 It’s Country Time
Erstveröffentlichung: 1. März 1992
1993 Freddy Quinn & Bobby Bare … singen von Freiheit und Freundschaft (mit Bobby Bare)
Erstveröffentlichung: 1993
Wieder auf der Reise
Erstveröffentlichung: 1993
1995 Die großen Erfolge
Erstveröffentlichung: 1995
1999 Country Roads
Erstveröffentlichung: 1999

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Auszeichnungen

Der Film Die Gitarre und das Meer wurde 1959 mit einem Bambi als erfolgreichster Film des Jahres ausgezeichnet. 1960, 1961, 1962 und 1963 erhielt Freddy Quinn den Goldenen, 1964 den Silbernen und 1965 den Bronzenen Bravo Otto. Für seine Verdienste um die Verbreitung deutschen Liedgutes in aller Welt erhielt Freddy Quinn 1984 von Bundespräsident Karl Carstens den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland I. Klasse (auch bekannt als Bundesverdienstkreuz) verliehen. 1992 wurde er mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich bedacht.[7] Anlässlich seines 65. Geburtstages wurde er 1996 vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Biermann-Ratjen-Medaille für seine künstlerischen Verdienste um die Stadt Hamburg geehrt.

Als Dank für seinen ehrenamtlichen Auftritt als Moderator mit den Kindern der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Coburg und ihrem Projekt „Circus-Circus“ im Kongresshaus Coburg wurde ihm zu Ehren im Juli 2001 ein noch namenloser Platz vor der AWO Coburg als „Freddy-Quinn-Platz“ benannt. Im Juni 2006, bei seinem zweiten Besuch in Coburg, wurde Freddy Quinn zum Freund und Ehrenmitglied der AWO Coburg ernannt. Er wurde zudem offiziell im Rathaus von Coburg empfangen und trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. 2006 erhielt er auch den Goldenen Rathausmann der Stadt Wien.

Sonstiges

Quinn hatte 1968 unter der Regie von Hans Mahler einen Gastauftritt im Hamburger Ohnsorg-Theater in der Komödie Die Kartenlegerin von Wilfried Wroost. Seine Schauspielkollegen waren unter anderem Heidi Kabel, Edgar Bessen, Otto Lüthje, Jochen Schenck, Erna Raupach-Petersen und als weiterer Gast Willy Millowitsch.

Bereits 1956 wurde der Grundstock des Freddy-Quinn-Archivs in Wien gelegt, einer heute umfangreichen Sammlung von fast allen Tonträgern und Videos des Künstlers sowie Fotos, Plakaten, Programmheften und Presseberichten usw., das nach Anmeldung besucht werden kann.[31][32][33] 2006 wurde im Rahmen einer Freddy-Quinn-Jubiläumsausstellung zu seinem 75. Geburtstag und seiner ein halbes Jahrhundert währenden Karriere ein Teil der Sammlung im Bezirksmuseum Wien-Josefstadt gezeigt. Bei der Eröffnung war Quinn anwesend.[34]

Filmografie

Kino

Fernsehen (Auswahl)

  • 1958: Stahlnetz – Die Tote im Hafenbecken (TV-Serie)
  • 1967: Heimweh nach St. Pauli (Bühnenfassung fürs TV)
  • 1968: Die Kartenlegerin (TV)
  • 1971: Der Junge von St. Pauli (TV)
  • 1987: Großstadtrevier – Robin Hood (TV-Serie)
  • 1990: Heidi und Erni – Zirkusluft (TV-Serie)
  • 1991: Großstadtrevier – Fährmann, hol’ röver (TV-Serie)
  • 2004: Erbin mit Herz (TV)
  • 2004: In aller Freundschaft – Die Kraft der Liebe (244) (TV-Serie)

Literatur

Commons: Freddy Quinn  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Quinns Geburtsort steht nicht zweifelsfrei fest. Genannt wurden neben Wien auch Niederfladnitz in Niederösterreich und Pula in Istrien. Siehe beispielsweise Elmar Kraushaar: Freddy Quinn – Ein unwahrscheinliches Leben, S. 14–18, Leseprobe mit diesen Seiten (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive) (PDF) abgerufen am 23. Oktober 2018.
  2. Carl Dahlhaus, Hans Heinrich Eggebrecht, Oehl Kurt (Hrsg.): Brockhaus Riemann Musiklexikon. Brockhaus-Verlag, Wiesbaden 1978, ISBN 3-7653-0303-8, S. 353.
  3. 1 2 DNB-Eintrag zu Freddy Quinn abgerufen am 25. September 2010.
  4. Biografie bei Steffi-Line.de
  5. Freddy ist der erfolgreichste Schlagersänger. (HTML) Hamburger Abendblatt, 11. März 2017, abgerufen am 15. März 2017 (deutsch).
  6. Michael Petzel, Jürgen Wehnert: Das neue Lexikon rund um Karl May. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1978, ISBN 3-89602-509-0, S. 347.
  7. 1 2 Christian Ankowitsch: „Mein Leben hört sich an wie eine Erfindung“: Ein Gespräch mit dem Sänger und Schauspieler  In: Die Zeit, Nr. 37/1999
  8. 1 2 3 Freddy Quinn: Die Stimme der Sehnsucht. (HTML) Freddy Quinn verkörpert den einsamen Seefahrer wie kein anderer – dabei fuhr der Schlagersänger niemals zur See. In: ndr.de. Norddeutscher Rundfunk, 12. März 2021, abgerufen am 25. Juli 2021 (deutsch).
  9. 1 2 Interview mit Heiner Link im September 1999
  10. Als Freddy Quinn nach Fürth kam, nordbayern.de, 20. September 2011, abgerufen am 5. Oktober 2011.
  11. Klaus Fricke: Oldenburgerin brachte Stars richtige Töne bei. (HTML) Nordwest-Zeitung, 13. Oktober 2011, abgerufen am 17. Februar 2017 (deutsch).
  12. Hafen-Barde. In: Der Tagesspiegel, 25. September 2006, abgerufen am 27. September 2011
  13. Bestseller. DER SPIEGEL, 16. Oktober 1956, abgerufen am 10. Januar 2022.
  14. Eugen Kogon und Walter Dirks (Hrsg.): Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte. Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, Frankfurt 1962, S. 196
  15. 1 2 Günter Haußwald (Hrsg.): Musica. Monatsschrift für alle Gebiete des Musiklebens. Bärenreiter-Verlag, Kassel/Basel 1963, S. 74
  16. Stephan Imming: Freddy Quinn – III. Aufstieg zum Superstar des Schlagers und des Kinos. (HTML) (Nicht mehr online verfügbar.) In: smago! Das Online-Magazin für deutsche Musik. 27. März 2016, ehemals im Original; abgerufen am 17. Februar 2017 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.smago.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  17. Rita Casale, Jürgen Oelkers, Rita Casale, Jürgen Oelkers, Rebekka Horlacher: Bildung und Öffentlichkeit. Verlagsgruppe Belz, Weinheim 2007. Mehr als 1000 weitere Lieder sind von ihm gesungen worden (Oliver Armknecht, Centauer 07/2011, S. 39). S. 161
  18. Der Chor der Anständigen. Zu Freddy Quinns „Wir“ (Text: Fritz Rotter)
  19. Die Stimme der Sehnsucht: Freddy Quinn ist 85. (HTML) NDR, 27. September 2016, abgerufen am 27. Juni 2017 (deutsch, Teil 3 – „Spannende Jahrzehnte: die 70er- und 80-Jahre“).
  20. Henning Harperath, Ralf Schönfeldt: Country Time. (HTML) D 1982–1984. In: fernsehserien.de. imfernsehen, abgerufen am 24. Juli 2021 (deutsch).
  21. Brigitta Klinger, Eduard Klinger: Auszeichnungen. (HTML) COUNTRY MUSIC AWARD. In: freddy-quinn-archiv.at. Brigitta Klinger, Eduard Klinger, abgerufen am 24. Juli 2021 (deutsch).
  22. Peter Bischoff: Freddy Quinn (wurde in die ‚Country Hall of Fame‘ aufgenommen). (HTML) Freddy Quinn (wurde in die „Country Hall of Fame“ aufgenommen), Verleihung 11. „Country Music Award“, Erfurt, Thüringen, Deutschland, Europa, „Erfurt, Thüringen, Deutschland, Europaer Messehalle“, 28.2.2003, Bühne, Preis, Auszeichnung, Sänger, (Photo by Peter Bischoff/Getty Images). In: gettyimages.de. Getty Images, abgerufen am 24. Juli 2021 (deutsch).
  23. CMN Hamburg: Freddy Quinn wird heute 75 Jahre alt. (HTML) Wir schreiben den 27. September 1931 und in Niederfladnitz, Niederösterreich, erblickt Franz Eugen Helmut Manfred Niedl-Petz das Licht. In: countrymusicnews.de. CountryMusicNews.de, 27. September 2006, abgerufen am 24. Juli 2021 (deutsch).
  24. https://www.country.de/2011/09/27/freddy-quinn-wird-80-herzlichen-glueckwunsch/
  25. Freddy Quinn wird 80 – Entertainer kehrt nicht auf Bühne zurück. Quinn spricht sieben Sprachen. Handelsblatt, 27. September 2011, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  26. Junge, komm bald wieder: Die Freddy Quinn Biografie. schlagerplanet.com, 12. März 2013, abgerufen am 11. Oktober 2018.
  27. Zwei Jahre auf Bewährung für Freddy Quinn. In: Der Spiegel (online). 22. November 2004, abgerufen am 8. September 2016.
  28. Klaus Miehling: Gewaltmusik – Musikgewalt. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3394-9, S. 306
  29. Freddy Quinn: Mit 90 traut er sich zum ersten Mal (Memento vom 6. August 2021 im Internet Archive)
  30. Joseph Murrells: The Book of Golden Discs: The Records That Sold a Million. 2. Auflage. Limp Edition, London 1978, ISBN 0-214-20512-6, S. 388.
  31. Freddy-Quinn-Archiv. Klinger, Wien, abgerufen am 18. Februar 2017.
  32. Sabine M. Gruber: 111 Orte der Musik in Wien, die man erlebt haben muss. Emons Verlag, Köln 2018, ISBN 978-3-7408-0348-3.
  33. Clemens Marschall: Im Hafen der Sehnsucht. In: Die Zeit Online. 31. Dezember 2018, abgerufen am 26. Januar 2019.
  34. Große Freddy-Quinn-Ausstellung im Bezirksmuseum 8. wien.at Stadt Wien, 1. September 2006, abgerufen am 18. Februar 2017.
  35. Anmerkung: Freddy Quinn ist in diesem Film nicht zu sehen und singt auch nicht. Er ist jedoch bei einem Instrumentalstück auf der Gitarre zu hören.