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vom 16.04.2018, aktuelle Version,

Friedrich Wilckens (Komponist)

Friedrich Wilckens (* 13. April 1899 in Liezen, Steiermark; † 27. Juli 1986 in München) war ein österreichischer Komponist und Pianist.

Leben und Wirken

Friedrich Wilckens war der Sohn von Friedrich Wilckens und Hedwig von Perissutti. Er studierte Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität Wien. 1916 ging er an die Musikakademie Wien zu Franz Schreker. 1920 folgte er ihm nach Berlin, wo Schreker zum Direktor der Musikhochschule berufen wurde. 1921/1922 war er Korrepetitor am Nationaltheater Mannheim. Dort lernte er Rudolf von Laban kennen, den er mit seinem Tanzensemble durch Deutschland begleitete. 1921 wurde in Mannheim die Epische Tanzfolge nach der Musik von Friedrich Wilckens und der Choreografie von Rudolf von Laban uraufgeführt.[1]

1923 lernte er den Tänzer und Choreografen Harald Kreutzberg kennen, mit dem ihn eine lebenslange Zusammenarbeit als Klavierbegleiter, Manager und Freund verband. Nach einem gemeinsamen Auftritt 1925 mit dem Solotanz Aufruhr im Klindworth-Scharwenka-Konservatorium in Berlin war der erste große Erfolg der Zusammenarbeit das Ballett Don Morte nach Edgar Allan Poe, das 1926 am Staatstheater Berlin von Max Terpis inszeniert wurde. Nach der Musik von Friedrich Wilckens tanzte Harald Kreutzberg die Rolle des Hofnarren. Dafür rasierte er sich den Kopf, was später zu seinem Markenzeichen wurde.[2]

Ab 1933 wohnte Friedrich Wilckens in Seefeld in Tirol in der Nähe von Harald Kreutzberg. Dieser zog 1962 nach Bern, so dass die Kontakte seltener wurden. Friedrich Wilckens wurde nach dem Tod von Harald Kreutzberg im Jahr 1968 zu dessen Testamentsvollstrecker bestimmt.

Friedrich Wilckens war ab etwa 1920 mit Lotte geb. Clewing (* 5. Januar 1900[3]) verheiratet. Sie hatten eine Tochter Marita (1924–2008), die mit Otmar Suitner verheiratet war.[4]

Werke

Friedrich Wilckens schrieb mehrere Ballette, Tänze, Klavierstücke und etwa 20 Filmmusiken, darunter:

Filmmusik:

  • 1956: Vor 100 Jahren fing es an, Regie Erich Menzel
  • 1958: Raketen, Dokumentar-Kurzfilm, Regie Erich Menzel

Literatur

  • Klaus Sator: Wilckens, Friedrich. In: Bernd-Ulrich Hergemöller (Hrsg.): Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mannmännlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. Teil 2: Rat–Z. Lit, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10693-3, S. 1262–1264 (Google books).
  • Marita Suitner-Wilckens: Das duale System Kreutzberg-Wilckens. In: Frank-Manuel Peter (Hrsg.): Der Tänzer Harald Kreutzberg. Ed. Hentrich, Berlin 1997, ISBN 3-89468-109-8, S. 198f.
  • Matthias Henke: Friedrich Wilckens (1899–1986). In: Dietmar Schenk (Hrsg.): Franz Schrekers Schüler in Berlin (= Schriften aus dem Archiv der Universität der Künste Berlin. Band 8). Berlin 2005, ISBN 3-89462-109-5, S. 132–135.
  • Matthias Henke: „unhörbar weiterwirkend …“ Die Musik des Friedrich Wilckens (1899–1986). In: Neue Zeitschrift für Musik. Heft 5. Schott, Mainz 2005, S. 38–43 (Artikelanfang).

Einzelnachweise

  1. Schrifttanz – Eine Vierteljahresschrift. Olms, Hildesheim 1991, ISBN 3-487-09537-8, S. 74 (Google books)
  2. Gregor Herzfeld: Poe in der Musik. Eine versatile Allianz. Waxmann, Münster 2013, ISBN 978-3-8309-7923-4, S. 196 (Google books)
  3. Eintrag im Staatsarchiv Basel
  4. Bernd-Ulrich Hergemöller (Hrsg.): Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mannmännlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. Teil 2: Rat–Z. Lit, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10693-3, S. 1580 (Google books)