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vom 06.03.2022, aktuelle Version,

Friedrich Wilhelm Ziegler

Friedrich Wilhelm Ziegler

Friedrich Wilhelm Ziegler (* 1761 in Braunschweig; † 21. September 1827 in Pressburg) war Hofschauspieler und Dramatiker.

Leben

Zieglers genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Die Angaben schwanken zwischen 1750 und 1761. Im Neuen Nekrolog der Deutschen ist 1758 als Geburtsjahr angegeben und, dass er am 21. September 1827 im 68 Lebensjahr in Wien verstorben sei.[1]

Er wurde 1778 in Hamm Schauspieler bei Neuheil, mit dem er nach Wien ging. Dort erregte er die Aufmerksamkeit Kaiser Josephs II., der 1781 anordnete, ihn am Burgtheater (ab 1794 Hoftheater) anzustellen. Dieser Bühne gehörte er, ein Tagesengagement in Mainz ausgenommen, bis zu seiner Pensionierung (1822), zuletzt als Theaterkonsulent, an. Er war überwiegend als Helden-, Tyrannen- und Charakterdarsteller aktiv, erhob sich aber nie über die Mittelmäßigkeit.[2]

Als Bühnendichter wetteiferte Ziegler mit August Wilhelm Iffland und August von Kotzebue und verfasste rund 50 Lust- und Theaterspiele. Besonderen Beifall fanden das rührende, viel gegebene Schauspiel Parteiwut (1813) und die Lustspiele Der Hausdoktor (1798), Liebhaber und Nebenbuhler in Einer Person und Die vier Temperamente (1823), die ebenso geschickt angelegt wie gewandt ausgeführt sind. Seine Sämtlichen dramatischen Werke erschienen in Wien 1824, 13 Bände.; 2. Ausgabe 1838. Seine Werke waren nach Meinung von Albert Lortzing „ohne literarischen Wert“, fanden aber „dank der geschickten Theatermache und den guten Rollen allgemeine Verbreitung fanden“.[3] Andere Quellen berichten, dass er zu seiner Zeit zu den gefeierten dramatischen Dichtern gehörte. Der Literaturhistoriker Wolfgang Menzel urteilte: „Obgleich er nur zu den Dichtern zweiten Ranges zu zählen ist, unterscheidet er sich doch zu feinem Vortheil durch eine edle Wärme für das Natürliche und für die Tugend. Er macht den Uebergang von Iffland zu Shiller.“[4]

Werke (Auswahl)

  • 28. September 1790: Liebhaber und Nebenbuhler in einer Person, oder Der Waffenschmidt von Worms. Uraufführung am Wiener Burgtheater; auf diesem Theaterstück basiert die Oper Der Waffenschmied von Albert Lortzing, zunächst in einer Version in zwei Akten 1797 uraufgeführt.[3]
    • Liebhaber und Nebenbuhler in einer Person. Neuauflage, J. B. Wallishausen, Wien 1834 (archive.org).
  • 1800: Weltton und Herzensgüte. Ein Familiengemälde in 4 Aufzügen (archive.org).
  • 1801: Die Mohrin. Schauspiel in 4 Aufzügen.
  • Hamlet’s Character, nach psychologischen und physiologischen Grundsätzen; durch alle Gefühle und Leidenschaften zergliedert. Wappier, Wien 1803.
  • Fürstengrösse. Ein vaterländisches Schauspiel in fünf Aufzügen. J. B. Wallishausser, Wien 1804 (archive.org).
  • 1813: Partheyenwuth, oder: Die Kraft des Glaubens. Großes Schauspiel in 5 Aufzügen.
  • Der Brudermörder wider Willen. Ein original Trauerspiel in vier Aufzügen. Jenisch und Stageschen Buchhandlung, Augsburg 1822 (archive.org).
  • Der innere und äussere Mensch, in Beziehung auf die bildenden Künste, besonders auf die Schauspielkunst. 2 Teile, Wien 1825 (books.google.de).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Friedrich August Schmidt, Bernhard Friedrich Voigt: Friedrich Wilhelm Ziegler. In: Neuer Nekrolog der Deutschen. 5. Jahrgang 1827, Teil 2. B. F. Voigt, Ilmenau 1829, S. 1140–1141 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Ziegler, 6) Friedrich Wilhelm. In: Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4., umgearb. und stark vermehrte Auflage, Band 19: Weck–Zz und Nachträge, Eigenverlag, Altenburg 1865, S. 612–613.
  3. 1 2 Albert Lortzing: Der Waffenschmied: komische Oper in 3 Akten. C. F. Peters, Leipzig 1914, S. 3 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Wolfgang Menzel: Deutsche Dichtung von der ältesten bis auf die neueste Zeit … Band 3. Adolph Krabbe, Stuttgart 1859, S. 191–193 (Textarchiv – Internet Archive).