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vom 29.12.2019, aktuelle Version,

Fritz Rehbein

Fritz Rehbein (* 8. April 1911[1] in Westuffeln, Hessen; † 7. September 1991[2] in Bremen) war ein deutscher Kinderchirurg in Göttingen und Bremen.

Leben

Nach dem Abschluss seines Studiums trat Fritz Rehbein zum 1. Januar 1936 bei Rudolf Stich eine Stelle an der Abteilung für Chirurgie in Göttingen an, wo er Kenntnisse der Chirurgie, Orthopädie und Urologie erwarb. 1948 habilitierte er sich an der Georg-August-Universität Göttingen. 1951 wurde er zum Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie am Klinikum Bremen-Mitte gewählt und 1953 zum Professor an die Universität Göttingen berufen. Am Klinikum Bremen-Mitte war er bis 1976 tätig. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit abdominaler und Thoraxchirurgie und -traumatologie, Kinderurologie und Neurochirurgie. Er entwickelte mehrere Operationstechniken, die die erfolgreiche Behandlung zuvor als unheilbar geltender angeborener Fehlbildungen insbesondere des Magen-Darm-Trakts ermöglichten, und eine weltweit anerkannte Operationstechnik für die chirurgische Behandlung der Trichterbrust. Außerdem befasste er sich mit der Diagnose und Behandlung der Morbus Hirschsprung[3], Ösophagusatresie[4] und Hiatushernie. Am 17. Oktober 1951 führte er die erste erfolgreiche Operation einer Ösophagusatresie in Deutschland durch.[5] Während seiner 25 Jahre in Bremen wurden über 500 Kinder mit Ösophagusatresie operiert. Am 31. Oktober und 1. November 1974 organisierte und leitete er in Bremen ein internationales Symposium zur Ösophagusatresie.

Fritz Rehbein veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. Im August 1964 begründete er mit dem Pädiater Gerhard Joppich und dem Neurochirurgen Karl-August Bushe die Zeitschrift für Kinderchirurgie, die weltweit zweitälteste Fachzeitschrift für Kinderchirurgie. Seine 1976 erschienene Monografie Kinderchirurgische Operationen wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Ehrungen

Fritz-Rehbein-Ehrenmedaille

Nach Fritz Rehbein wurde 1992 die seit 1988 verliehene „Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie“ benannt. Sie „ist die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die sich mit besonders herausragenden Leistungen um die Kinderchirurgie in besonderer Weise verdient gemacht haben.“[10]

Preisträger:

  • 1988: Fritz Rehbein, Bremen
  • 1990: Waldemar Ch. Hecker, München
  • 1992: Fritz Meißner, Leipzig
  • 1996: Wolfgang Albert Maier, Karlsruhe
  • 1997: Kurt Gdanietz, Berlin
  • 1999: Hugo Sauer, Graz
  • 2006: Andreas Flach, Tübingen
  • 2008: Jean-Paul Prévot, Nancy
  • 2008: Lewis Spitz, London
  • 2011: Frank Höpner, München
  • 2013: Hermann Mildenberger, Hannover
  • 2015: Alexander M. Holschneider, Köln
  • 2017: Theddy Slongo, Bern

Schriften

  • Was versteht man unter Entstellung im Sinne des § 224 des R.St.G.B.? Krahl, Erlangen-Bruck 1936 (Dissertation).
  • Rhythmische Dauerbeanspruchung spongiösen Knochens. Experimenteller Beitrag zur Frage der Entstehung örtlicher Malazien. Fischer, Jena 1951 (Habilitationsschrift).
  • Hiatushernie beim Säugling, Thorako-abdominale Operation. In: Veröffentlichungen der Reichsstelle für den Unterrichtsfilm. C 852/1962. Institut für den wissenschaftlichen Film, Göttingen 1964.
  • Maligne Tumoren im Kindesalter. In: Zeitschrift für Kinderchirurgie und Grenzgebiete. Band 6. Hippokrates, Stuttgart 1969.
  • Der Unfall im Kindesalter. Klinik, Rehabilitation, Prophylaxe. In: Zeitschrift für Kinderchirurgie und Grenzgebiete. Band 11. Hippokrates, Stuttgart 1972, ISBN 3-7773-0324-0.
  • Kinderchirurgische Operationen. Hippokrates, Stuttgart 1976, ISBN 3-7773-0370-4.
  • Grundgedanken paracelsischer Medizin. Oberniedermayr-Gedächtnisvorlesung, gehalten bei der Eröffnung der Jubiläumstagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie am 8. September 1988 in Mainz. Hippokrates, Stuttgart 1988.
  • Herbert Schindler: Operating room techniques. Patient positioning, hygiene, dangers. With a contribution by F. Rehbein. Thieme, Stuttgart 1988, ISBN 3-13-711601-5.

Literatur

  • Václav Tošovský: The 65th birthday of Prof. Fritz Rehbein. In: Rozhledy v chirurgii. Band 55, Nr. 4. Státní zdravotnické nakladatelství, April 1976, ISSN 0035-9351, S. 296, PMID 779053.
  • Hugo Sauer: Würdigung der wissenschaftlichen Verdienste des Herrn Dr. med. univ. Fritz Rehbein, Professor an der Universität Göttingen: am 13. Juli 1985 in der Aula der Universität. In: Grazer Universitätsreden. Band 27. Kienreich, Graz 1985.
  • Hans-Rudolf Wiedemann: Fritz Rehbein. In: European Journal of Pediatrics. Band 150, Nr. 9. Springer, Juli 1991, ISSN 0340-6199, S. 611, doi:10.1007/BF02072617 (springerlink.com [PDF]).
  • Wolfgang Lambrecht, Dietrich Kluth, Michael W. L. Gauderer.: In Memoriam Fritz Rehbein, MD 1911–1991. J Pediatr Surg: 27 (1992), S. 545–547.

Einzelnachweise

  1. Heinz Bethge (Hrsg.): Leopoldina. Mitteilungen der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Reihe 3, Jahrgang 27, 1981. Halle 1983, S. 56.
  2. Kurt Gdanietz, Hermann-Josef Pompino: Verleihung der Fritz-Rehbein-Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie anlässlich des Jahreskongresses 1992 in Hamburg an Prof. Dr. med. Fritz Meissner. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 29. Juni 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgkic.de
  3. Christian Lorenz, Markus Bergmann: Morbus Hirschsprung: Rehbeins Beitrag und was davon bleibt, in: Bremer Ärztejournal, Jahrgang 64, April 2011. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) S. 10–12, ehemals im Original; abgerufen am 23. Mai 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bremer-aerztejournal.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Heidrun Gitter: Ösophagusatresie – Historische und aktuelle Herausforderungen, in: Bremer Ärztejournal, Jahrgang 64, April 2011. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) S. 13–15, ehemals im Original; abgerufen am 23. Mai 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bremer-aerztejournal.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. W. Lambrecht, D. Kluth, M. Gauderer: In Memoriam Fritz Rehbein, MD 1911-1991. In: Journal of Pediatric Surgery. Band 27, 5 (May), 1992, S. 545547.
  6. Frühere Ehrenmitglieder. (PDF) Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, abgerufen am 30. Juni 2007.
  7. Geschichte der Kinderchirurgie. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie, archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 30. Juni 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgkic.de
  8. Verstorbene Ehrenmitglieder. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, 27. September 2006, archiviert vom Original am 1. Oktober 2005; abgerufen am 30. Juni 2006.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgkj.de
  9. Träger der Paracelsus-Medaille. (Nicht mehr online verfügbar.) Bundesärztekammer, 20. Juni 2007, archiviert vom Original am 2. Juli 2007; abgerufen am 29. Juni 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesaerztekammer.de
  10. Fritz-Rehbein-Ehrenmedaille, Website der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie, abgerufen am 14. Mai 2018.