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vom 10.11.2021, aktuelle Version,

Gartenkreuzspinne

Gartenkreuzspinne

Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus), Weibchen

Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Familie: Echte Radnetzspinnen (Araneidae)
Gattung: Kreuzspinnen (Araneus)
Art: Gartenkreuzspinne
Wissenschaftlicher Name
Araneus diadematus
Clerck, 1757
Unterarten
  • A. diadematus islandicus (Strand, 1906)
  • A. diadematus nemorosus Simon, 1929
  • A. diadematus soror (Simon, 1874)
  • A. diadematus stellatus (C. L. Koch, 1836).

Die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) ist die in Mitteleuropa häufigste Vertreterin der Gattung der Kreuzspinnen. Die Gartenkreuzspinne war Spinne des Jahres 2010.

Merkmale

Unteransicht

Die Gartenkreuzspinne ist leicht an den hellen, zu einem Kreuz zusammengesetzten Flecken zu erkennen. Die Flecken befinden sich auf der oberen Seite des Hinterleibs und setzen sich aus vier länglichen und einem kleinen, kreisförmigen Fleck in der Mitte zusammen. Die Grundfarbe der Spinne ist sehr variabel. Sie kann ihre Färbung an die Helligkeit ihrer Umgebung anpassen.[1]

Sie gehört zu den größten einheimischen Spinnen. Die Körperlänge der Weibchen kann bis zu 18 mm betragen, die der Männchen etwa 10 mm.

Verbreitung und Lebensraum

Die Gartenkreuzspinne kommt in ganz Mitteleuropa vor. In der freien Landschaft ist sie häufig und stetig in Streuobstwiesen zu finden; in Kiefernwäldern, Hochmooren und Buchen-Tannen-Wäldern, Waldrändern und Hecken ist sie etwas seltener, ansonsten stetig, aber selten in Wiesen, Äckern und Gärten. Im Flachland ist sie in diesen Biotopen in den Straten Strauch- und Kronenschicht anzutreffen. Ihre Verbreitung in der Holarktis nimmt mit zunehmender Höhe rasch ab.

Beutefang und Ernährung

Eine Gartenkreuzspinne umwickelt die Beute mit einem Sekretband aus ihren Spinndrüsen

Kreuzspinnen ernähren sich von allen Insekten, die sie in ihren Netzen fangen können. Auch größere Insekten wie Wespen, Hummeln, Bienen, Fliegen, Schmetterlinge und auch Hornissen sind potentielle Beutetiere. Die im Netz gefangene Beute wird von der Spinne gebissen und mit einem Sekretband variierender Breite aus den Spinndrüsen umwickelt. Sie dreht die Beute dabei schnell mit ihren Beinen. Beim Biss abgegebene Verdauungsenzyme zersetzen das Innere der Beute. Wenn die Spinne satt ist, spinnt sie ihre Beute erst ein und hängt sie als Vorrat in ihr Netz.

Fortpflanzung

Ein paarungswilliges Männchen wird vom Weibchen erbeutet. (Video, 4m 11s)

Im August beginnt die Paarungszeit; die Männchen werden dabei häufig von den größeren Weibchen gefressen. Die Männchen spinnen an das Netz des Weibchens einen Bewerbungsfaden und zupfen daran. Das Weibchen erkennt das Männchen am Zupfen. Ist das Weibchen paarungswillig, verlässt es die Netzmitte und begibt sich zu dem Männchen. Die Paarung dauert nur wenige Sekunden und wird meist mehrfach wiederholt. In gelblichen Kokons aus besonders fein gesponnenen Fäden legt das Weibchen im Herbst dann die Eier ab und stirbt. Die Eier überwintern im Kokon, die Jungen schlüpfen im April/Mai, die geschlüpften Tiere überwintern erneut und werden erst im darauf folgenden Jahr geschlechtsreif.

Gefährdung

Die Art zählt zu den häufigsten Radnetzspinnen und ist in Europa nicht gefährdet.

Toxizität

Kreuzspinnen können mit ihrem Biss die menschliche Haut nur an ihren dünnsten Stellen durchdringen. Der Biss ist nur unangenehm und medizinisch ohne langfristige Folgen, er kann jedoch deutlich wahrnehmbare Symptome hervorrufen.[2]

Verwendung

In der Homöopathie bekannt als Aranea diadema, findet die Gartenkreuzspinne im Ganzen verarbeitet Verwendung in homöopathischen Mitteln. Eine medizinische Wirkung ist dabei nicht nachweisbar.

Natürliche Feinde

Die Schlupfwespe Tromatobia ovivora parasitiert u. a. die Gartenkreuzspinne.[3] Die weiblichen Schlupfwespen legen ihre Eier in die Kokons der Gartenkreuzspinnen. Die geschlüpften Schlupfwespen-Larven ernähren sich von den Eiern des Spinnengeleges.[3]

Galerie

Einzelnachweise

  1. R. Blanke und F. Merklinger: Die Variabilität von Zeichnungsmuster und Helligkeit des Abdomens bei Araneus diadematus Clerck und Araneus marmoreus Clerck (Arachnida: Araneae). Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 20, 1983, S. 63–75.
  2. (vgl. Hencke, AHZ 55 (1858) 166).
  3. 1 2 Peter Sacher: Zur Arealerweiterung von Argiope bruennichi (Araneae: Araneidae) in Deutschland – wie genau sind unsere frühen Daten? In: Arachnol. Mitt. Nr. 22. Basel Oktober 2001, S. 29–36 (arages.de [PDF; 661 kB; abgerufen am 23. Oktober 2020]).

Literatur

  • Ambros Hännggi, Edi Stöckli, Wolfgang Nentwig: Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Miscellanea Faunistica Helvetiae, Centre suisse de cartographie de la faune, CH-2000 Neuchâtel 1995. ISBN 2-88414-008-5
  • Heiko Bellmann: Kosmos Atlas der Spinnentiere, Franckh-Kosmos Verlag, 3. Auflage 2006, Stuttgart, ISBN 978-3-440-10746-1
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Wiktionary: Gartenkreuzspinne  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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Paarungsverhalten von Araneus diadematus . Das Männchen wird nach mehreren erfolglosen Annäherungsversuchen vom Weibchen erbeutet und gefressen. Gefilmt am 17.9.2011 im Burgwald, Mittelhessen. Eigenes Werk Pristurus
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Araneus diadematus (orb weaver, european garden spider) Eigenes Werk Antoni Roszak
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Beschreibung De-Gartenkreuzspinne-article.ogg Das ist die gesprochene Version des Wikipedia-Artikels: Gartenkreuzspinne Diesen Artikel anhören ( Hilfe ) Siehe auch: Liste der gesprochenen Artikel und WikiProjekt gesprochene Wikipedia . Dialekt InfoField Hochdeutsch Geschlecht InfoField Männlich Dauer InfoField 04:15 Datum 22. Juli 2015 Quelle Eigene Aufnahme des Sprechers Abgeleitet von Gartenkreuzspinne Urheber Sprecher: Madmaexchen Autoren des Artikels Eigenes Werk Max Lankau
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Unterseite einer Gartenkreuzspinne ( Araneus diadematus ) in ihrem Netz an einem Hochwasserrückhaltebecken in Ahlen. Eigenes Werk Quartl
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