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vom 29.03.2022, aktuelle Version,

Georg Boguslav von Wobeser

Georg Boguslav (Bogislaw) von Wobeser (* 4. April 1653 in Zirchow; † 1. Dezember 1724 in Pillau) war ein preußischer Generalleutnant und von 1697 bis 1722 Kommandant von Pillau.

Leben

Er entstammt der pommerschern Adelsfamilie von Wobeser und war der Sohn des Gutsbesitzers und Stolper Landrats Peter von Wobeser († 1658), Herr auf Zirchow, Vieschen, Dresow sowie auf Alt- und Neugutzmerow. Seine Mutter war Frieda Adelheid von Pirch aus dem Hause Kose.[1][2]

Schon 1669 trat Wobeser in den Militärdienst des Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Nach Einsatz im Bataillon „Truchseß“ diente er im Regiment „Dohna zu Fuß“.[3] Im Jahr 1684 wurde er Kapitän und nahm im Türkenfeldzug von 1686 bei der Belagerung von Ofen (1684/1686) teil. Dabei explodierte eine Mine in seiner Nähe, so dass er fortan schwere Brandnarben im Gesicht trug. Sein Bruder Hans Friedrich fiel bei dem schweren Angriff auf Ofen. 1691 wurde er Major im Regiment „Dohna“ und am 7. Oktober 1697 zum Oberst befördert. Zugleich wurde er zum Kommandanten von Pillau ernannt, was er bis 1722 blieb.[4][5] 1705 wurde er Generalmajor und erhielt 1712 den Orden Pour le Mérite. Er wurde am 12. Februar 1717 zum Chef des neu errichteten Garnisonsregiments (No. II) in Pillau ernannt und am 17. Juni 1718 wurde er Generalleutnant.

Er war Gutsherr auf Alt- und Neugutzmerow, später auf Gohren, Linkau, Gauten und Korjeiten.

Familie

Wobeser heiratete Clara Erdmuthe von Stojentin aus dem Hause Gohren, die Tochter des Heinrich Peter von Stojentin († 1694) und der Ursula Maria von Massow. Das Ehepaar hatte mindestens einen Sohn und eine Tochter. Der Sohn Peter war später Kammerpräsident der Neumark. Die Tochter Clara Constantia von Wobeser (1710–1779) heiratete 1725 Bogislaw Ulrich von Puttkamer († 1740) und war die Mutter des Generals Georg Henning von Puttkamer.

Literatur

  • Anton Balthasar König: Georg Boguslav von Wobeser. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 4. Arnold Wever, Berlin 1791, S. 244 (Georg Boguslav von Wobeser bei Wikisource [PDF]).
  • Oskar Kopka von Lossow: Geschichte des Grenadier-Regiments Konig Friedrich I. (4. Ostpreussischen). S. 18.
  • Eduard Lange: Die Soldaten Friedrich’s des Grossen. Leipzig 1853, S. 262 (Digitalisat in der Google-Buchsuche) Garnisons-Regiment 2.
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 1, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632764, S. 91, Nr. 159.
  • Kurd Wolfgang von Schöning: Die Generale der Chur-Brandenburgischen und Königlich Preußischen Armee von 1640 bis 1840. Berlin 1840, S. 30. (Digitalisat in der Google-Buchsuche)

Einzelnachweise

  1. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 1, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632764, S. 91, Nr. 159.
  2. Friedrich Karl von Zitzewitz-Muttrin: Bausteine aus dem Osten. Pommersche Persönlichkeiten im Dienste ihres Landes und der Geschichte ihrer Zeit. Verlag Rautenberg, 1967, S. 152 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Oskar Kopka von Lossow: Geschichte des Grenadier-Regiments König Friedrich I. (4. Ostpreussischen). In: Geschichte des Grenadier-Regiments Konig Friedrich I. Band 2, Verlag E.S. Mittler, 1901, S. 18 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Neue preussische Provinzial-Blätter. Band 2, 1858, S. 279 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  5. Beiträge zur Kunde Preussens. Band 6, 1824, S. 137 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).