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vom 11.04.2021, aktuelle Version,

Gerichtsbezirk Tschernembl

Ehemaliger  Gerichtsbezirk
Tschernembl
(slowenisch: sodni okraj Črnomelj)
Basisdaten
Bundesland Krain
Bezirk Tschernembl (Črnomelj)
Sitz des Gerichts Tschernembl (Črnomelj)
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Rudolfswerth
Fläche 377,32 km2
(1910)
Einwohner 14.095
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Jugoslawien

Der Gerichtsbezirk Tschernembl (slowenisch: sodni okraj Črnomelj) war ein dem Bezirksgericht Tschernembl unterstehender Gerichtsbezirk im Kronland Krain, genaugenommen in Unterkrain. Er umfasste Teile des politischen Bezirks Tschernembl (Črnomelj) und wurde 1919 dem Staat Jugoslawien zugeschlagen.

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Tschernembl entstand infolge eines Ministervortrags vom 6. August 1849, in dem die Grundzüge der Gerichtseinteilung festgelegt wurden. Nachdem im Dezember 1849 die Gebietseinteilung der Gerichtsbezirke sowie die Zuweisung der Gerichtsbezirke zu den neu errichteten Bezirkshauptmannschaften durch die „politische Organisierungs-Commission“ festgelegt worden war,[1] nahmen die Bezirksgerichte der Krain per 1. Juni 1850 ihre Tätigkeit auf.[2] Dem Bezirksgericht Tschernembl wurden durch die Landeseinteilung der Krain im März 1850 die 38 Katastralgemeinden Adlešči (Adleschitz), Bedenj (Weidendorf), Belč Verh (Weltschberg), Bojance (Bojanze), Brezje (Wresie), Butoraj (Wutarai), Čeplje (Tscheplach), Črnomelj (Tschernembl), Damel (Damel), Dobliče (Doblitsche), Dol (Thal), Dolenja Podgora (Unterberg), Golek (Golek), Griblje (Grüble), Hrast (Hrast bei Weinitz), Kleče (Kletsch), Kot (Winkel), Loka (Loka), Maverl (Maierle), Nova Lipa (Neulinden), Oberh (Oberch), Petrova Vas (Petersdorf), Planina (Stokendorf), Predgrad (Vornschloss), Preloka (Preloka), Radenci (Radenz), Sodevce (Schöpfenlag), Stara Lipa (Altlinden), Stari trg (Altenmarkt), Tanča Gora (Tanzberg), Telčji Verh (Kälbersberg), Tribuče (Tributsche), Učekovce (Utschakouze), Vrh (Schweinberg), Vinica (Weinitz), Vinji Vrh (Weinberg), Zastava (Sastowa) und Žuniče (Schunitsche) zugewiesen.[3] Zusammen mit dem Gerichtsbezirk Möttling (Metlika) bildete der Gerichtsbezirk Tschernembl den Bezirk Tschernembl.

Jahr Fläche
(km²)
Ein-
wohner
Slowenisch-
sprachige
Deutsch-
sprachige
1880 17.817 16.483 951
1890 16.946 15.811 739
1900 377,42 15.312 14.483 908
1910 377,32 14.095 13.010 748

Der Gerichtsbezirk wies 1880 eine anwesende Bevölkerung von 12.071 Personen auf, wobei 11.758 Menschen Slowenisch und 172 Menschen Deutsch als Umgangssprache angaben.[4] 1910 wurden für den Gerichtsbezirk 14.095 Personen ausgewiesen, von denen 13.010 Slowenisch (92,3 %) und 748 Deutsch (5,3 %) sprachen. Nahezu die Hälfte aller deutschsprachigen Bewohner des Gerichtsbezirks lebten in der Gemeinde Stockendorf, die praktisch ausschließlich von Deutschsprachigen bewohnt wurde. Die übrigen Angehörigen der Minderheit leben vor allem in Döblitsch, Kälbersberg, Tscheplach und Tschernembl.[5]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Tschernembl zur Gänze dem Königreich Jugoslawien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel Tschernembl umfasste infolge der Zusammenfassung der Katastralgemeinden zu Gemeinden 1910 die 21 Gemeinden Adlešči (Adleschitz), Butoraj (Wutarai), Čeplje (Tscheplach), Črnomelj (Tschernembl), Dobliče (Doblitsche), Dol (Thal), Dolenja Podgora (Unterberg), Dragatuš, Griblje (Grüble), Kot (Winkel), Loka (Loka), Planina (Stockendorf), Petrova Vas (Petersdorf), Radence (Radenze), Stari Terg (Altenmarkt), Talči Verh (Kälbersberg), Tanča Gora (Tanzberg), Tribuče (Tributsche), Verh (Scheinberg), Vinica (Weinitz) und Vinji Verh (Weinberg).

Literatur

  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain (Obširen imenik Krajev na Krajnskem). Wien 1884 (Special-Orts-Repertorien der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder)
  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain. Neubearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1894 (Special-Orts-Repertorien der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, Bd. 6) = Specijalni repertorij Krajev na Krajnskem
  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Leksikon Občin za Kranjsko. Izdelan po rezultatih popisa ljudstva dne 31. Grudna 1900. Wien 1906 (Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, Bd. 6)
  • k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Krain. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1919 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VI. Krain)

Einzelnachweise

  1. Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain Jahrgang 1849, III. Stück, Nr. 26. „Kundmachung der politischen Organisierungs-Commission für das Kronland Krain vom 23. December 1849.“
  2. Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain. Jahrgang 1850, VI. Stück, Nr. 134. „Kundmachung der k. k. inneröst. küstenl. Appelationsgerichtes vom 18. April 1850. Ueber den Zeitpunkt des Beginnes der Wirksamkeit der neuen Gerichte.“
  3. Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain. Jahrgang 1850, IV. Stück, Nr. 92. „Kundmachung der k. k. Statthalterei für Krain vom 8. März 1850. Landeseintheilung von Krain nach Landesgerichten, Bezirkshauptmannschaften, Strafberzirksgerichten, Bezirksgerichten, Steuerämtern, Katastralgemeinden und Ortschaften.“ (deutsch) bzw. (slowenisch)
  4. k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain. (Obširen imenik Krajev na Krajnskem) Wien 1884, S. 151
  5. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Krain. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1919, S. 102