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vom 25.03.2022, aktuelle Version,

Germantown (Philadelphia)

Straßenschild von Germantown
Cliveden-Chew-Haus, Schauplatz der Schlacht von Germantown am 4. Oktober 1777 des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.

Germantown ist ein Stadtteil von Philadelphia im Bezirk Upper Northwest. Sie war ursprünglich eine unabhängige Stadt (Township), die 1854 in die Stadt Philadelphia eingemeindet wurde. Der Name auf Pennsylvania Dutch lautet Deitscheschteddel Deutschenstädtlein.

Ursprung

Bilder aus Alt-Germantown. Gezeigt wird die erste Blockhütte von Pastorius um 1683, Pastorius’ späteres Wohnhaus um 1715, Druckerei und Wohnhaus von Caurs um 1735 sowie der Marktplatz um 1820

1683 fand die Stadtgründung Germantowns statt, die durch Franz Daniel Pastorius, auf Einladung von William Penn, initiiert wurde. Obwohl Pastorius, ein Prediger aus Sommerhausen, die Siedlung als Germantown gründete, war der größte Teil der 13 ursprünglichen ausgewanderten Quäker- und Mennonitenfamilien niederländischer und Schweizer Herkunft. Sowohl die Schweizer als auch die Niederländer waren, bevor sie nach Amerika auswanderten, aufgrund religiöser Verfolgung in das heutige Deutschland umgesiedelt worden. Die Schweizer Mennoniten waren vor ihrer Auswanderung wohnhaft in Kriegsheim, Rheinland-Pfalz, wohingegen die größere Gruppe der Niederländer aus Krefeld auswanderte. Bis 1709 stellten Niederländischsprachige die Bevölkerungsmehrheit Germantowns und wurden daraufhin schnell von späteren und größeren deutschen Emigrationswellen assimiliert.[1][2]

Am 18. Februar 1688 initiierten vier Einwohner Germantowns, Franz Daniel Pastorius, Abraham Isacks op den Graeff, Herman Isacks op den Graeff sowie Gerrit Henderich, den ersten Protest gegen die Sklaverei in Amerika.[3]

In Germantown wurde 1690 von William Rittenhouse die erste Papiermühle nach europäischem Vorbild gegründet.

1721 gründete der deutsche Pfarrer Antonius Jacobus Henckel die erste lutherische Kirche in Germantown. Bis zu seinem Tod am 12. August 1728 war Henckel hier tätig. Man beerdigte ihn auf dem Friedhof der St. Michael’s Lutheran Church in Germantown. 1917 errichteten seine Nachfahren im Kirchhof einen Gedenkstein.

Die Germantown Academy besteht seit 1759.

Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges fand am 4. Oktober 1777 die Schlacht von Germantown statt, in der die Kontinentalarmee von britischen Truppen besiegt wurde, jedoch ermöglichte diese Niederlage den entscheidenden Sieg bei Saratoga wenige Tage später.

Der schwedische Reisende Pehr Kalm schrieb Mitte des 18. Jahrhunderts über die Siedlung:

„Sechs Meilen entfernt von Philadelphia liegt Germantown. Dieser Ort hat nur eine Straße, ist aber fast zwei englische Meilen lang. Er wird zum größeren Teil von Deutschen bewohnt, die aus ihrer Heimat nach Nordamerika kommen und sich niederlassen, weil sie hier Rechte genießen, die sie sonst nirgends besitzen. Die meisten Einwohner sind Handwerker, die fast alles in solcher Quantität und ausgezeichneter Qualität herstellen, dass diese Provinz in kurzer Zeit nur noch sehr wenig aus England brauchen wird.“

Gegenwart

Infolge der Great Migration zogen mehr und mehr Afroamerikaner nach Germantown und viele Deutsch- und Irischstämmige verließen in den 1960ern den Stadtteil.[4] Die große Mehrheit der Bevölkerung stellen heute Afroamerikaner.

Söhne und Töchter von Germantown

Weitere Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Armin M. Brandt: Bau deinen Altar auf fremder Erde. Die Deutschen in Amerika – 300 Jahre Germantown. Seewald Verlag, Stuttgart 1983.
  • Jens Roepstorff: Germantown. Mülheimer Auswanderer in Amerika. Mülheimer Jahrbuch 2005, S. 215–222.
  • Robert F. Ulle: The Original Germantown Families. In: Mennonite Family History. Band 2, Nr. 2, April 1983, ISSN 0730-5214, S. 48–51 (englisch).
  • Bernd Brunner: Nach Amerika. Die Geschichte der deutschen Auswanderung. C. H. Beck, ISBN 978-3-406-59184-6.

Einzelnachweise

  1. the-independent-friend.de, rp-online: „Krefelder Protest gegen Sklaverei“, 24. Juni 2009, von Olaf Radicke, Online Artikel
  2. William Hull: William Penn and the Dutch Quaker Migration to Pennsylvania, Pickle Partners Publishing, Auckland, 2018.
  3. (en) Protest against slavery
  4. Matthew J. Countryman: Up South. Civil Rights and Black Power in Philadelphia. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2006, ISBN 0-8122-3894-X, S. 72.
Commons: Germantown, Philadelphia  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Right front of Cliveden (Benjamin Chew House) in Germantown, Philadelphia. Eigenes Werk Djmaschek
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Bilder aus Alt-Germantown um 1715 bis 1820 Dieses Bild zeigt ein Objekt, das im National Register of Historic Places der Vereinigten Staaten verzeichnet ist. Die Referenznummer lautet 66000678 . selbst eingescannt Autor/-in unbekannt Unknown author
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Bildbeschreibung: Straßenschild Germantown Avenue, Philadelphia (USA) Quelle: selbst fotografiert Fotograf/Zeichner: DER UNFASSBARE Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird angenommen, dass es sich um ein eigenes Werk handelt (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird DER UNFASSBARE~commonswiki als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben).
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