Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 04.09.2021, aktuelle Version,

Green Belt Center

Architektur im Eingangsbereich des Green Belt Center.

Das Green Belt Center ist ein Besucherzentrum in Windhaag bei Freistadt.

Es liegt im nördlichen Mühlviertel unmittelbar an der Grenze zu Südböhmen und wurde im Jahr 2015 eröffnet. Betreiber sind der Verein Mühlviertler Waldhaus und die Naturraum Grünes Band GmbH. Im barrierefrei zugänglichen Gebäude werden Ausstellungen, der Lage entsprechend, nicht nur in Deutsch und Englisch, sondern der Nachbarschaft angepasst, auch in tschechischer Sprache gezeigt. Mitte Dezember 2018 musste die Green Belt Center-Betreibergesellschaft, die "Naturraum Grünes Band GmbH" aufgrund mangelnder Besucher ein Sanierungsverfahren beantragen[1][2]

Dauerausstellungen

Mensch und Natur

Ausstellungsraum im 2. Stock des Green Belt Center. Ausstellung "Mensch und Natur".

Im Dachgeschoß des Green Belt Centers in Windhaag bei Freistadt wird die Vergangenheit der Region um Windhaag nachgezeichnet. Die Themen reichen von den Siedlern, Rittern und Kolonisatoren des 13. Jahrhunderts über die Bewohner des Freiwalds, die bis weit in die Neuzeit keinen Grundherren über sich hatten, bis zu den Bauern, Waldarbeitern und Schmieden des 20. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Lebensbedingungen der Bevölkerung des nördlichen Mühlviertels, welche durch lange Winter, karge Böden, kühle Sommer charakterisiert waren. Hinweise darauf finden sich in den Wäldern um Windhaag, wie beispielsweise spätmittelalterliche abgekommene Burgen und Siedlungen. Ferner thematisiert die Ausstellung das Verschwinden von Dörfern nördlich von Windhaag ab 1945 und den Aspekt der Landbewirtschaftung im Norden des Mühlviertels.[3][4]

Eiserner Vorhang

Während die Dauerausstellung im zweiten Stock des Green Belt Centers sich der Geschichte des nördlichen Mühlviertels vom 13. bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts widmet, fokussiert sich die Ausstellung im ersten Stock auf die Zeitspanne von der Entstehung bis zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989 und die Entwicklung dieser ehemaligen Grenzregion zu einem heute weitgehend unter Naturschutz stehenden Gebiet.

Das Grüne Band Europa

Zentraler Teil des neuen Green Belt Centers ist eine Ausstellung zum Thema «Grünes Band Europa», welches auf einer Strecke von 12.500 km von der subarktischen Tundra bis an das Schwarze Meer quer durch Europa verläuft. Das Informationszentrum behandelt die einzelnen Abschnitte des Grünen Bandes unter historischen und naturwissenschaftlich Aspekten. Methodisch aufgearbeitet wird das Thema anhand von Bildern, Filmsequenzen und Originalobjekten. Die Ausstellung befasst sich insbesondere mit der Flora und Fauna des Grünen Bandes. Am Ende des Rundganges werden Gefährdungen und Chancen für das Grüne Band und seine Flora und Fauna aufgezeigt. Die letzte Station der Ausstellung bildet der Zukunftsraum, in dem zukünftige Lebens- und Energiemodelle präsentiert werden.

Architektur

Die ehemalige Anton-Bruckern-Schule bildet eine Einheit mit dem Zubau, welcher als turmartiger Solitärbaukörper aus Holz ausgeführt ist. Ein erdgeschossiger Anbau dient als Veranstaltungsraum. Der dreigeschossige Turmbau ist ein markantes Merkmal der Architektur des Green Belt Centers. Eine Aussichtsplattform am Dach ermöglicht einen Blick in die Landschaft der österreichisch-tschechischen Grenzregion. Die Anbindung an die bestehende Anton-Bruckner-Schule erfolgt im Obergeschoß und Dachgeschoß in Form einer verglasten Brücke. Der Luftraum der ehemaligen Treppe ist zur vertikalen Grünzone mit erdgeschossiger Besucherlounge umfunktioniert. Der Zubau wurde als reiner Holzbau auf einer Stahlbetonbodenplatte konzipiert. Der Holzbau erfüllt die Anforderungen an die ökologischen Planungsvorgaben eines energieeffizienten Gebäudetyp. Der Holzbau ist einerseits außen durch natürlich gebeizte Holzverkleidungen und im Innenbereich durch den Einsatz von Sichtflächen in Holz klar erkennbar.[5]

Literatur

  • Thomas Wrbka, Katharina Zmelik, Franz Michael Grünweis (Hrsg.): Das Grüne Band Europas, Grenze. Wildnis. Zukunft. Linz 2009, ISBN 978-3-900000-16-5.
  • Dietmar Leitner, Norbert Loidol: Alte Spuren, neue Wege. Katalog zur OÖ-Landesausstellung 2013, Linz 2013, ISBN 978-3-99033-158-3.
Commons: Green Belt Center  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Green Belt Center in Windhaag pleite ORF-Oberösterreich. Abgerufen am 11. Dezember 2018.
  2. Eintrag in der Ediktsdatenbank Insolvenzdatei Abgerufen am 28. Januar 2019
  3. Information zur Eröffnung des Green Belt Center Land Oberösterreich. Abgerufen am 8. August 2017.
  4. Information zum Green Belt Center Mühlviertel Tourismus. Abgerufen am 8. August 2017.
  5. Information zur Architektur des Green Belt Center. (Memento vom 29. Juni 2016 im Internet Archive) Mühlviertler Waldhaus. Abgerufen am 8. August 2017.