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vom 02.10.2021, aktuelle Version,

Gustav Edmund Pazaurek

Emil Stumpp Gustav Edmund Pazaurek (1926)
Drei Stücke aus Pazaureks Sammlung von „Geschmacksverirrungen“

Gustav Edmund Pazaurek, meist Gustav E. Pazaurek (* 21. Mai 1865 in Prag, Kaisertum Österreich; † 27. Januar 1935 in Altmannshofen) war ein böhmisch-deutscher Kunsthistoriker.

Leben

Pazaurek studierte Kunstgeschichte an der Deutschen Universität Prag und wurde dort 1888 promoviert, ab 1892 war er als Mitarbeiter am Nordböhmischen Gewerbemuseum in Reichenberg tätig. 1906 ging er nach Stuttgart als Vorstand des Landesgewerbemuseums, von 1913 bis 1932 war er Vorstand der kunstgewerblichen Abteilung dieses Museums.

Pazaurek war Mitglied des 1907 gegründeten Deutschen Werkbunds und widmete sich als solcher mit großem Eifer dem Kampf gegen den "schlechten Geschmack", den er auch zu kategorisieren versuchte, vom "Patenthumor" bis zum "Dekorübergriff". Unter die Materialfehler reihte Pazaurek beispielsweise die "Material-Pimpeleien" (Objekte aus ungeeigneten Materialien), daneben unterschied er als Hauptkategorien Konstruktionsfehler, Dekorfehler und Kitsch. Bei letzterem prangerte Pazaurek unter anderem den "Heldenkitsch" und die "Prunksucht" an. Im Zusammenhang gründete er auch 1909 an seiner Wirkungsstätte in Stuttgart das so genannte "Kitschmuseum".

Pazaurek war auch Fachmann für Gläser der Empirezeit und des Biedermeier sowie Porzellan.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Carl Screta 1610–1674. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des XVII. Jahrhunderts. Ehrlich, Prag 1889 (Dissertation, Digitalisat).
  • Kunstschmiedede- und Schlosserarbeiten des 13.–18. Jahrhunderts. Hiersemann, Leipzig 1895.
  • Geschmacksverirrungen im Kunstgewerbe. Führer dieser Abteilung. im Landes-Gewerbe-Museum Stuttgart. Grüninger, Stuttgart 1909.
  • Guter und schlechter Geschmack im Kunstgewerbe, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1912 (Digitalisat).
  • Gläser der Empire- und Biedermeierzeit. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1923; 2., von Eugen von Philippovich überarbeitete Auflage. Klinkhardt und Biermann, Braunschweig 1976, ISBN 3-7814-0154-5.
  • Kunstgläser der Gegenwart, Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1925 (Monographien des Kunstgewerbes;19/20).
  • Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler 2 Bände, Hiersemann, Leipzig 1925.
  • Meissner Porzellanmalerei des 18. Jahrhunderts, Matthaes, Stuttgart 1927.

Literatur

  • J. Butzke: Pazaurek, Gustav Edmund. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 378.
  • Wilhelm von Bentin: Phantasievoller Gelehrter – idealer Museumsmann. In: Weltkunst 56, 1986, S. 873.
  • Dieter Schneider-Henn (Hrsg.): Gustav E. Pazaurek. Die Seele des Zahnstochers. Eine Bibliographie zum Kunstgewerbe. Schneider-Henn, München 1986.
  • Lenka Tvrzníková: Gustav Edmund Pazaurek (1865–1935). Magisterarbeit Olmütz 2011 (S. 205–262 vollständiges Schriftenverzeichnis, Digitalisat).
Wikisource: Gustav Edmund Pazaurek  – Quellen und Volltexte
Commons: Gustav Edmund Pazaurek  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Emil Stumpp Gustav Edmund Pazaurek Köpfe in Schwaben : Porträtskizzen von Emil Stumpp . Stuttgarter Neues Tagblatt, 1926 Emil Stumpp
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Drei Stücke aus Gustav Pazaureks Sammlung von „Geschmacksverirrungen“: links vorne: Aschenbecher, Porzellan/Lüsterglasur/Goldstaffierung, Anfang 20. Jh., Inv. Nr. GV 462 links hinten: Vase, Glas/Messingguss, Anfang 20. Jh., Inv. Nr. GV 531 rechts: Bismarck-Vase, Glas/Milchglasimitation gespritzt, Anfang 20. Jh., Inv. Nr. GV 233 Landesmuseum Württemberg (Außenstelle Museum für Volkskultur in Württemberg, Waldenbuch ) Selbst fotografiert Photo: Andreas Praefcke
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