Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 18.12.2018, aktuelle Version,

Gustav von Thurn und Taxis

Gustav Franz Maria von Thurn und Taxis (* 22. August 1888 in Dresden; † 30. April 1919 in München)[1] war ein Prinz von Thurn und Taxis.

Familie

Gustav war das vierte Kind und der zweite Sohn von Prinz Franz von Thurn und Taxis (1852–1897) und dessen Frau Gräfin Theresia Grimaud d'Orsay (1861–1947). Über seinen Vater war er der Enkel von Maximilian Karl von Thurn und Taxis (1802–1871) und Mathilde Sophie Prinzessin zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg (1816–1886).

Leben

Gustav von Thurn und Taxis studierte Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil.

Nach Ende des Krieges wurde er Mitglied der 1918 gegründeten rechtsextremen Thule-Gesellschaft.

Zur Zeit der Bayerischen Räterepublik wurde er mit weiteren Mitgliedern der Thule-Gesellschaft, darunter Hella Gräfin von Westarp (* 1886), und anderen ebenfalls verhafteten Rechtskonservativen, die keine Mitglieder waren, darunter Kunstprofessor Ernst Berger (* 1857) am 30. April 1919 im Luitpold-Gymnasium von der Militärpolizei der Räterepublik ermordet.[2]

Der genaue Hergang des Geiselmordes wurde von den verschiedenen Seiten gegensätzlich beschrieben, und schwankt zwischen einer direkten Erschießung und einem grausamen Niedermetzeln und Verstümmeln mit Bajonetten und Gewehrkolben.

Der während der Zeit der Räterepublik in München anwesende italienische Nuntius Eugenio Pacelli äußerte sich folgendermaßen:

„Die Nuntiatur selbst wurde während des Kampfes zwischen Kommunisten und republikanischen Regierungstruppen mit Kugeln gespickt. Bewaffnete Spartakisten drangen mit Gewalt hier ein, und als ich energisch protestierte gegen diese Verletzung des internationalen Rechts, hat mich einer von ihnen mit seinem Revolver bedroht. Ich weiß, auf welche verabscheuungswürdige Weise die Geiseln ermordet wurden.[3]

Vorfahren

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Maximilian Karl von Thurn und Taxis (1802–1871)
Prinz
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Franz von Thurn und Taxis (1852–1897)
Prinz
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mathilde Sophie Prinzessin zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg (1834–1890)
Prinzessin
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gustav Franz Maria von Thurn und Taxis (1888–1919)
Prinz
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Emil Grimaud d‘Orsay (1827–1901)
Graf
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Theresia Grimaud d’Orsay (1861–1947)
Gräfin
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Felicie Festetics v. Tolna (1836–1900)
Gräfin
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  • Benedikt Weyerer: Münchner Räterepublik. Mord im Luitpold-Gymnasium. In: Spiegel Online, 29. September 2007 (Digital).

Einzelnachweise

  1. Gustav von Thurn und Taxis auf thepeerage.com, abgerufen am 15. September 2016 (englisch)
  2. Der Geiselmord in München. Ausführliche Darstellung der Schreckenstage im Luitpold-Gymnasium nach amtlichen Quellen. München 1919 (Digitalisat MDZ München).
  3. Bayerischer Kurier Nr. 417, 1. Oktober 1921.