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vom 30.10.2021, aktuelle Version,

Heinrich Foullon von Norbeeck

Heinrich Foullon von Norbeeck

Heinrich Foullon von Norbeeck (* 12. Juli 1850 in Gaaden; † 10. August 1896 auf der Insel Guadalcanal) war ein österreichischer Geologe und Forscher.

Leben und Wirken

Heinrich Foullon von Norbeeck studierte Geologie an der Bergakademie Schemnitz, an der Bergakademie Příbram, sowie in den Jahren 1879 und 1880 an der Universität Wien. Praktische Kenntnisse erwarb er beim Silberbergbau in der Slowakei sowie in einer Eisenhütte der Südsteiermark.

Ab dem Jahr 1878 war er in der k.k Geologische Reichsanstalt beschäftigt. Vorerst nur Volontär arbeitete er sich zum Adjunkten hoch. Durch Exkursionen in zahlreiche Bergbaugebiete weltweit und den damit verbundenen Fachpublikationen erlangte er Bekanntheit als Chemiker und Petrograph.

Im Jahr 1892 wechselte er in das k.u.k. Finanzministerium, wo er zum Montansekretär bzw. Bergrat der Landesregierung für Bosnien und Herzegowina ernannt wurde.

Er unternahm aber weiterhin seine wissenschaftlichen Reisen. Um diese zu finanzieren kooperierte er mit Unternehmern. Einer dieser war Arthur Krupp. Er war vor allem an Nickelvorkommen interessiert, die er für seine Stahlerzeugung benötigte und beauftragte Foullon mit der Suche nach dem Erz. Die Suche sowohl in Nordamerika als auch im Südpazifik war nicht sehr erfolgreich. Es gab allerdings Hinweise in den Befunden der Salomon-Inseln, dort erfolgreicher zu sein. Ein erster Versuch im Inneren der Insel Guadalcanal musste abgebrochen werden. Weder das Finanzministerium noch er selbst wollte es ein weiteres Mal versuchen. Krupp überzeugte allerdings das Kriegsministerium, das auch schon früher an den Expeditionen finanziell beteiligt war, zu einem weiteren Versuch.

Foullon verließ das Finanzministerium und kehrte zur k.k. Geologischen Reichsanstalt zurück. Da er die Gefährlichkeit seiner Mission erkannte, schloss er noch Versicherungen zum Schutz seiner Frau Adele und den drei Kindern ab.

Österreiches Kanonenboot SMS ALBATROS nach der Umtakelung zur Bark. Aufnahme um 1898

Am 5. August 1896 erreichte das S.M. Kanonenboot Albatros unter dem Kommando des Korvettenkapitäns Josef Mauler von Elisenau mit Foullon die Insel Guadalcanal. Der offizielle Auftrag für die im britischen Einflussbereich liegende Insel lautete nur auf Anlegen von naturhistorischen, ethnographischen und anthropologischen Sammlungen für die k.k. Hofmuseen. Der eigentliche Grund der Nickelsuche war nur Foullon und dem Kapitän bekannt.

Beim Durchqueren der Insel wurde die Gruppe von Einheimischen überfallen. Dabei wurde Foullon angeschossen und starb, ebenso wie auch andere Teilnehmer. Durch die geheimgehaltene Mission drangen nur sehr langsam Darstellungen, die auch teilweise verzerrt wiedergegeben wurden, an die Öffentlichkeit. Bekannt wurde nur, dass die Toten auf Grund des felsigen Untergrundes nicht bestattet werden konnten. Beim Ort Tetere, von wo aus die Expedition auf der Insel aufbrach, wurde fünf Jahre später ein Gedenkkreuz errichtet, das bis heute stehen dürfte.

Im Geologischen Institut der Universität Wien wurde 1898 eine Gedenktafel enthüllt. Im Jahr 1910 fand ein englischer Forscher auf der Insel Gebeine, die in Wien den Getöteten namentlich zugeordnet werden konnten. Im August 1911 wurden sie in der Marine-Pfarrkirche Madonna del mare in Pula bestattet.

Ein großer Teil seiner Mineraliensammlung befindet sich heute im Naturhistorischen Museum in Wien.

Veröffentlichungen

  • Über Verwitterungsproducte des Uranpecherzes : und über die Trennung von Uran und Kalk. Über krystallisirtes Kupfer von Schneeberg in Sachsen. Hölder. Wien 1883.
  • Ueber die Krystallform des Barythydrat und Zwillinge des Strontianhydrat. Hölder. Wien 1885.

Literatur

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Portrait des Heinrich_Foullon_von_Norbeeck Datenbank Tripota in der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier/Stadtarchiv Autor/-in unbekannt Unknown author
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Österreiches Kanonenboot SMS ALBATROS nach der Umtakelung zur Bark. Aufnahme um 1898. Anker-Hefte, Nr. 64, München 1958. Autor/-in unbekannt Unknown author
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