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vom 19.03.2021, aktuelle Version,

Heinrich Heilinger

Heinrich Heilinger (* 28. Jänner 1899 als Karl Franz Johann Anton Leopold Heilinger in Wien;[1] † nach 1944) war ein österreichischer Schauspieler bei Bühne und Film.

Leben und Wirken

Der Sohn des Fabrikanten Carl Heilinger und seiner Frau Caroline, geb. Strasser, absolvierte zunächste eine landwirtschaftliche Ausbildung. Der Erste Weltkrieg beendete dies, er wurde Soldat und Artillerieoffizier. Nach Kriegsende studierte er in Wien an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst, wo er zum Schauspieler ausgebildet wurde.

Sein erstes Engagement hatte er in Königsberg. Danach war er in Darmstadt, Wien und Bochum/Duisburg. In späteren Jahren wirkte er am Theater auch als Spielleiter. Zu seinen wichtigen Bühnenrollen gehörten unter anderem Orest, Jedermann, Marquis von Posa und Danton.

Heilinger spielte seit den 1920er Jahren Theater und trat unter anderem am Schauspielhaus Zürich auf, ehe er seit Beginn des darauffolgenden Jahrzehnts in der deutschen Reichshauptstadt wirkte. Dort sah man ihn am Berliner Theater, dem Deutschen Theater, dem Schiller-Theater, dem Theater in der Stresemannstraße und dem Deutschen Volkstheater. Seine letzte nachweisliche Spielzeit verbrachte Heilinger an den Wiener Kammerspielen.

Vor der Kamera gab Heilinger mit Anbruch des Tonfilmzeitalters seinen Einstand. Sein erster Film war 1914, die letzten Tage vor dem Weltbrand. Seit 1930 wirkte er in sehr unterschiedlichen Genres – Komödien, Heimatfilmdramen, historische Filmstoffe und Wiener Volksstücke – mit, darunter zwei massiv tendenziöse NS-Filmprojekte: die an das Schicksal von Horst Wessel angelehnte „Biografie“ Hans Westmar und der antisemitische Hetzstreifen Wien 1910, sein letzter Leinwandauftritt. Mehrfach wurde Heilinger als Akademiker besetzt, verkörperte aber auch mal einen Barbesitzer, einen Regierungsbeamten oder einen Schmied.

Heilinger verschwand nach 1944 komplett aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Da er nach dem Krieg weder im Film noch beim Theater nachzuweisen ist, könnte er das Kriegsende nicht überlebt haben.

Filmografie

Literatur

Einzelnachweise

  1. Pfarre Wien-St. Ulrich, Geburts- und Taufregister 1899–1900, Nr. 45/1899 (online auf Matricula)