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vom 22.04.2021, aktuelle Version,

Helene Merviola

Helene Merviola im Jahre 1903

Helene Merviola, auch Helena Merviola, (* 22. März 1883 in Brünn; † 10. März 1966 in Berlin) war eine österreichische Operettensängerin (Sopran) und Schauspielerin.

Merviola war als Operettensängerin am Wiener Carltheater engagiert, wo sie große Erfolge hatte. Nachgewiesen sind dort Auftritte ab 1904. Sie übernahm die Rollen der Sängerin und der Primadonna in den Operetten, sang gelegentlich aber auch Soubrettenrollen.

Sie war am Carltheater an mehreren Uraufführungen von Operetten beteiligt. Am 27. Februar 1904 wirkte sie, neben Mizzi Günther (in der Titelrolle), in der Uraufführung der Operette Das Veilchenmädel von Joseph Hellmesberger mit.[1] Sie sang aber auch selbst die Titelrolle.[2][3] Am 12. November 1904 sang sie am Wiener Carltheater die Kriemhild in der Uraufführung der Operette Die lustigen Nibelungen von Oscar Straus.[4] Am 10. März 1906 sang sie am Carltheater die Partie der Miki in der Uraufführung der Operette Hugdietrichs Brautfahrt von Oscar Straus, mit Mizzi Zwerenz in der Hosenrolle des Hugdietrich als Partnerin. Am 2. März 1907 übernahm sie am Wiener Carltheater die Rolle der Prinzessin Helene in der Uraufführung der Operette Ein Walzertraum.[5][6][7]

Im Sommer 1906 sang sie im Kurtheater Bad Hall. In der Spielzeit 1906/07 war sie als Gast am Stadttheater Wiener Neustadt engagiert. In der Spielzeit 1907/08 gastierte sie am Central-Theater Dresden in den Leo-Fall-Operetten Die Dollarprinzessin (als Alice) und Der fidele Bauer.

1908–11 unternahm Merviola mit den deutschen Operettengesellschaften Tuscher und Ferenz von Hamburg aus jeweils eine große Südamerika-Tournee durch Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay[8][9][10]; möglicherweise handelte es sich dabei um dieselbe Tournee, mit der auch Mizzi Jezel reiste. Bei diesen Tourneen war sie als „Erste Sopranistin“ engagiert, sang aber u. a. in São Paulo auch die Soubrettenpartie der Franzi Steingruber in Oscar Straus’ Operette Ein Walzertraum. Nach ihrer Rückkehr trat Merviola in Düsseldorf (1915; am Apollo-Theater im Rahmen eines Gastspiels), Hamburg und in Breslau auf. Im Sommer 1918 gastierte sie, unter dem Namen Helena Merviola, mit einer deutschen Operettengesellschaft in Finnland (Helsinki), wo sie u. a. die Titelrolle in der Operette Die Csárdásfürstin sang.

Merviola lebte während ihrer Wiener Zeit im Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt.[11] Sie war mit dem deutschen Schauspieler und Regisseur Victor Janson verheiratet.

Von ihrer Stimme sind einige Tondokumente aus den Jahren 1904 bis 1907 überliefert.[12] Ihre Aufnahmen erschienen bei u. a. bei Columbia Phonograph, insbesondere aber bei der Marke Odeon.[12] Merviola nahm u. a. Ausschnitte aus den Operetten Der Zigeunerbaron (Auftrittslied der Saffi), Der Göttergatte von Franz Lehár, Das Veilchenmädel, Hugdietrichs Brautfahrt, Die lustigen Nibelungen, Ein Walzertraum und Künstlerblut von Edmund Eysler (mit Richard Waldemar als Partner) auf.[12][13][14] In einem Duett aus der Operette Das Veilchenmädel, aufgenommen im Mai 1906, ist Max Rohr ihr Partner.[15] In einer Aufnahme aus dem Jahr 1907 singt sie gemeinsam mit Amalie Carneri das Duett Helene-Friederike „Ich hab einen Mann“ aus dem Walzertraum.[16]

Merviola verstarb 1966 und wurde neben ihrem Mann Victor Janson auf dem Friedhof Wilmersdorf beigesetzt.[17]

Einzelnachweise

  1. Das Veilchenmädel Kritik in: Wiener Almanach (1905), Seite 322. Abgerufen am 18. Februar 2016
  2. Helene Merviola (Memento des Originals vom 18. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bilddatenbank.khm.at. Bilddatenbank Kunsthistorisches Museum Wien. Abgerufen am 18. Februar 2016
  3. Helene Merviola. Foto Österreichisches Theatermuseum Wien. Abgerufen am 18. Februar 2016
  4. Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 7: Suvanny–Zysset. Anhang: Opern und Operetten und deren Uraufführungen. S. 5348. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. München 2003, ISBN 3-598-11598-9.
  5. Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 7: Suvanny–Zysset. Anhang: Opern und Operetten und deren Uraufführungen. S. 5353. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. München 2003, ISBN 3-598-11598-9.
  6. Ein Walzertraum Szenenfoto. Abgerufen am 18. Februar 2016
  7. Ein Walzertraum Szenenfoto. Bestand Österreichische Nationalbibliothek. Abgerufen am 18. Februar 2016
  8. Helene Merviola/Helena Merviola Landt Hamburger Passagierlisten 1850–1934. Abgerufen am 18. Februar 2016
  9. KRITIK OPER; Die Musik, 8. Jg., 1Q, Bd. 29, 1908–1909, S. 243. Abgerufen am 18. Februar 2016
  10. RIO GRANDE; Die Musik, 10. Jg., 1Q, Bd. 37, 1910-191, S. 124. Abgerufen am 18. Februar 2016
  11. Sonderausstellung "Klingende Leopoldstadt" Internetpräsenz Bezirksmuseum Leopoldstadt. Abgerufen am 18. Februar 2016
  12. 1 2 3 Die Musiktitel von Merviola, Helene Odeon-Aufnahmen (Übersicht). Abgerufen am 17. Februar 2016.
  13. Helene Merviola (Tondokumente) CHARM. AHRC Research Centre for the History and Analysis of Recorded Music. Abgerufen am 17. Februar 2016
  14. Helene Merviola, soprano Aufnahmen bei Odeon. Abgerufen am 17. Februar 2016
  15. Helene Merviola, soprano, Max Rohr, tenor CHARM. AHRC Research Centre for the History and Analysis of Recorded Music. Abgerufen am 17. Februar 2016
  16. Ich hab einen Mann CHARM. AHRC Research Centre for the History and Analysis of Recorded Music. Abgerufen am 18. Februar 2016
  17. Grabfoto auf knerger.de