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vom 08.08.2021, aktuelle Version,

Helmut Schlesinger

Helmut Schlesinger (1991)

Helmut Schlesinger (* 4. September 1924 in Penzberg) war von 1991 bis 1993 Präsident der Deutschen Bundesbank.

Ausbildung und Kriegsdienst

Nach der Schulausbildung an Oberschulen in Wasserburg am Inn und Augsburg leistete Schlesinger zwischen 1943 und 1945 Kriegsdienst bei den Gebirgsjägern. Bei Kriegsende war er Leutnant der Reserve.

1946 begann er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, das er 1948 als Diplom-Volkswirt abschloss. Anschließend war er als Referent am Münchner ifo Institut für Wirtschaftsforschung tätig. Mit einer Dissertation zur Wirtschaftlichkeitskontrolle in der öffentlichen Verwaltung wurde er 1951 zum Dr. oec. publ. promoviert.[1]

Bundesbank

500 DM mit Unterschriften von Schlesinger und Tietmeyer

Im Jahr 1952 trat Schlesinger als Referent für Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung in die Hauptabteilung Volkswirtschaft und Statistik der damaligen Bank deutscher Länder ein. 1956 wurde er Abteilungsleiter Konjunkturanalyse und Vorausschätzungen, 1964 Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft und Statistik und 1972 Mitglied des Direktoriums der Deutschen Bundesbank und Chefvolkswirt.

1980 wurde er Vizepräsident der Deutschen Bundesbank, verantwortlich für Volkswirtschaft und Statistik. Zum 1. August 1991 wurde er Nachfolger von Karl Otto Pöhl als Bundesbankpräsident. Seine Amtszeit wurde wegen seines Alters von vornherein auf 26 Monate begrenzt, da die übliche Altersgrenze bei 68 liegt.

Schlesinger wurde 1993 durch Hans Tietmeyer abgelöst.

Seine Unterschrift findet sich auf allen DM-Scheinen, die zwischen 1980 und 1993 gedruckt wurden.

Sonstiges

In der Euro-Krise wies Schlesinger als einer der Ersten auf die Problematik des sogenannten Target 2 hin: Über dieses zuvor unbeachtete Clearingsystem muss die Bundesbank anderen Euro-Notenbanken Kredite gewähren, die nun rasant wachsen.

Im April 2012 äußerte sich Schlesinger in einem Interview zur Eurokrise und zur griechischen Finanzkrise. Unter anderem sagte er:

„Derzeit betreibt die EZB keine Geldpolitik im engeren Sinne, sondern nur noch Antikrisenpolitik. Wenn sie 1000 Mrd. Euro für drei Jahre zum selben Zins zuteilt, den sie für acht Tage verlangt, macht sie das, weil ein, zwei, drei Länder es brauchen.“[2]

Ehrungen

Schlesinger ist Ehrendoktor der Universitäten Frankfurt (1981), Göttingen (1981) und St. Gallen (1993). 2001 erfolgte eine öffentliche Ehrung zum „goldenen“ Doktorjubiläum, Universität München (2001).

Literatur

  • Karl Häuser: Helmut Schlesinger – Exemplarisches zur zeitgenössischen Geld- und Währungspolitik. In: N. Bub, D. Duwendag, R. Richter (Hrsg.): Geldwertsicherung und Wirtschaftsstabilität. Festschrift für Helmut Schlesinger. 1989, S. 9–27.
  • Hennessy and Y. Messenger: Helmut Schlesinger. In: Who’s Who in Central Banking 2002. S. 208–210, Central Banking Publication, 2001.
  • George M. von Furstenberg, Michael K. Ulan: Learning from the World’s Best Central Bankers. Schlesinger’s Steady Honing of Germany’s Anti-Inflation Resolve. S. 109–135, 1998.
Commons: Helmut Schlesinger  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.schlesingerhelmut-prof.de/html/veroffentlichungen.html
  2. capital.de: "Mit einem Bankrott habe ich nicht gerechnet" (Memento vom 28. April 2012 im Internet Archive). Interview mit Schlesinger von Christian Schütte, 19. April 2012.
  3. Bernhard-Harms-Medaille. (Nicht mehr online verfügbar.) ifw-kiel.de, archiviert vom Original am 13. April 2014; abgerufen am 15. Juni 2013.

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Deutsche Banknote der vierten Serie (ab 1989/90) http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Kerngeschaeftsfelder/Bargeld/dm_banknoten.html#doc18118bodyText7 Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main, Germany
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Datei:500 DM Serie4 Vorderseite.jpg
Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Bonn, 31.7.1991 Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Manfred Carstens, gab anläßlich der Ernennung von Prof. Dr. Helmut Schlesinger zum Präsidenten der Deutschen Bundesbank und Dr. Hans Tietmeyer zum Vizepräsidenten der Deutschen Bundesbank einen Empfang im Bundesministerium der Finanzen. Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . Julia Fassbender
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