Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 20.01.2022, aktuelle Version,

Helmut Schober

Helmut Schober (* 1. Januar 1947 in Innsbruck, Österreich; lebt in Mailand, Italien) ist ein österreichischer Maler und Performance-Künstler.

Leben

Helmut Schober wurde in Österreich als erstes Kind des Jahres 1947 geboren. 1966 bis 1967 besuchte er im Atelier Carl Heinrich Walter Kühn (1895–1970), Sohn des Fotografen Heinrich Kühn, Innsbruck, Abendkurse für Aktzeichnen. Von 1968 bis 1972 studierte er Malerei und Grafik an der Hochschule für Angewandte Kunst Wien. Daneben unternahm er Studienreisen nach Italien. In den Jahren 1969 bis 1971 arbeitete er mit dem italienischen Fotografen Mario Giacomelli, einem Klassiker der Fotografie künstlerisch zusammen.

1971 hatte Schober seine ersten Ausstellungen in kleineren Galerien in Mailand, Venedig und Parma. 1972 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab. Im selben Jahr übersiedelte er nach Mailand, wo er bis heute lebt und gründete dort sein eigenes Atelier. 2004 wurde ihm in Österreich der Professorentitel verliehen.

Künstlerisches Schaffen

In den Jahren 1973 bis 1974 führte Helmut Schober seine ersten Performances auf, die er mit dem Einsatz von Videotapes und Filmen gestaltete. Im Jahr 1977 war er Teilnehmer der documenta 6 in Kassel und 1978 Teilnehmer der Biennale von Venedig. Ab 1979 wandte er sich der Malerei zu. Auch Zeichnungen und Skulpturen gehören zu seinem Repertoire.

In seiner Malerei entwickelte er eine spezielle Technik, mit der er die Leuchtkraft des Lichtes verbildlicht. Dabei trägt er in einer von ihm entwickelten Mischung fast ungebundene, reine Farbpigmente zusammen mit Graphit auf die Leinwand auf. Diese wird in vielen übereinander liegenden Schichten aufgebracht, die teilweise reliefartigen Charakter aufweisen. Das Licht strahlt aus der Zweidimensionalität hinaus oder provoziert einen Tiefensog im Bildgeschehen.

Die Hauptthemen seiner ungegenständlichen, aus der Vorstellung entstehenden Malerei sind Licht, Raum, Zeit.

1996 malte Helmut Schober zehn große, je ca. 3 m × 3 m, Bilder, den „Zarathustra-Zyklus“. Im Jahr 1997 entstehen sechs großformatige Gemälde unter dem Titel „Für W.A. Mozart I-VI“, 1998 entsteht eine Serie von 56 Zeichnungen, „W.A. Mozart – Ton-Linie“, Kohle auf Papier. Zwei weitere Serien großformatiger Bilder folgen 2004/05: „W.A. Mozart – Schwetzinger Zyklus“ und „W.A. Mozart – Luce assoluta“. 2008 entsteht die Serie „Feuer“, bestehend aus drei Bildern auf Leinwand je 150 cm × 150 cm.

Helmut Schobers Kunst hat einen internationalen Stellenwert und wird in wichtigen Museen in Deutschland, Italien, in den USA, England und Österreich gezeigt.

Schober war ein zweites Mal Teilnehmer der documenta 8 im Jahr 1987 und vertrat nach 1978 Deutschland und Italien im internationalen Pavillon ein weiteres Mal 1986 auf der Biennale von Venedig. Eine Ausstellung war „William Turner and Helmut Schober – Two Creators of Light“, die in Zusammenarbeit mit der Tate Gallery, London in Bury, Manchester im Jahre 2002 stattfand.

Einzelausstellungen

(Auswahl):

  • 1975: Musée cantonal des beaux-arts de Lausanne
  • 1977: Palazzo dei Diamanti, Ferrara
  • 1979: Museum of Contemporary Art, Chicago / Museum Ludwig, Köln
  • 1981: Sprengel Museum, Hannover
  • 1982: Rotonda di Via Besana, Mailand
  • 1984: Museum des Zwanzigsten Jahrhunderts, Wien
  • 1989: Josef Haubrich Kunsthalle, Köln
  • 1990: Kunsthalle Innsbruck, Innsbruck
  • 1993: Sprengel Museum, Hannover / Neuer Sächsischer Kunstverein e. V., Dresden / Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck / Künstlerhaus, Wien
  • 1994: Fondazione Mudima, Mailand
  • 1995: Von der Heydt Museum, Wuppertal / Heidelberger Kunstverein, Heidelberg
  • 1998: Kunstmuseum, Bonn
  • 1999: Galerie der Stadt Waiblingen, „Kameralamt“, Waiblingen / Orensanz Foundation, Center for the Arts, New York / PAC, Padiglione d'Arte Contemporanea, Mailand
  • 1999–2000: Kunsthalle Mannheim, Mannheim
  • 2002: Bury Art Gallery & Museum, Bury (Manchester)
  • 2006: W. A. Mozart – Luce assoluta, Kunstsammlungen und Museen Augsburg – Neue Galerie im Höhmannhaus
  • „W. A. Mozart – Schwetzinger Zyklus“, Kunstverein Schwetzingen e. V. (Orangerie im Schlossgarten: Gemälde; Palais Hirsch: Zeichnungen)
  • 2006–2007: Für Wolfgang Amadeus Mozart, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck
  • 2007: Lumen, Vertretung der Europaregion Tirol – Südtirol/Alto Adige – Trentino / Rappresentanza della Regione Europea del Tirolo – Alto Adige/Südtirol Trentino, Bruxelles
  • 2007: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck
  • 2008: Lumen, Stadtmuseum Innsbruck, Innsbruck
  • 2009: „Zeit entgrenzt – Delimited Time – Tempo senza confini“, Kaiserliche Hofburg zu Innsbruck (The Emperial Court Palace in Innsbruck), Innsbruck
  • 2011–2012: „Helmut Schober – Enigmatische Horizonte“, Fondazione Mudima – Mailand
  • 2015: In concomitanza con / At the same time as / Zeitgleich zur EXPO: „Traccia di luce / Trail of Light / Lichtspur“, Fondazione Mudima – Mailand (9. April – 9. Mai)

(Auswahl):

Literatur und Quellen

  • Schwarzbauer, Georg F.; Performance: 14 Interviews. In: Kunstforum international, Band 24; Ruppichteroth 1977
  • Schwarzbauer, Georg F.; Performance: Performance-Festival Wien – Workshop Graz ’78. In: Kunstforum international, Band 27; Ruppichteroth 1978
  • Kunstforum international, Band 32; Annelie Pohlen, Helmut Schober, Galerie Wintersberger, Ruppichteroth 1979
  • Kunstforum international, Band 104; Jürgen Kisters, Helmut Schober, Kunsthalle Köln, Ruppichteroth 1989
  • Kunstforum international, Band 182; Helmut Schober; Ruppichteroth 2006

Monographien


  • Helmut Schober. Zwischenbereiche, Katalog für Museum des 20. Jahrhunderts (Wien, 1984), Mazzotta, Milano, 1984 (Deutsch, Englisch, Italienisch); Karl Ruhrberg: Helmut Schobers Werke. S. 7, Dieter Ronte, „Zwischenbereiche – Interspaces – Interspazi“, S. 11 ISBN 88-220-0588-0
  • Helmut Schober. Schwarze Sonne, Katalog für Josef Haubrich Kunsthalle (Köln, 1989), Prestel, München, 1989; Dieter Ronte, “Zeit-Räume”, S.18; Klaus Flemming, “Kraftlinien”, S.7; Achille Bonito Oliva, “Horus”, S.15 ISBN 3-7913-1013-5
  • Helmut Schober. Performance, Zeichnung, Malerei, Plastische Projekte, Katalog für Sprengel Museum (Hannover, 1993), Prestel, München, 1993; Gert Ammann, “Ein österreichischer Künstler?”, S. 158; Antje Birthälmer, “Ideen des Augenblicks: Die Zeichnung”, S.130; Hans Gercke, “Der Spiegel des Narziss: Das Werk und die plastischen Projekte”, S.73; Justus Müller Hofstede, “Die Erschaffung des Lichts in der Malerei”, S.152; Achille Bonito Oliva, “Der Garten des Zeichnerischen”, S.156; Dieter Ronte, “Von der Performance zur Malerei”, S.8; “Performance”, S.14; Karl Ruhrberg, “Meditation und Bewegung”, S.71; Manfred Schneckenburger, “Feuersäule”, S.68 ISBN 3-7913-1246-4
  • Helmut Schober. Light-Licht, Katalog für Kunstmuseum Bonn (Bonn, 1998), Herausgeber Dieter Ronte, Electa, Milano, 1998; Manfred Fath, “Helmut Schober. Die Materialisierung des Lichtes”, S.71; Hans Gercke, “Helmut Schobers Generatio III (1992)”, S.130; Helmut Herbst, “Zwischen den Zeiten (Eindrücke eines Atelierbesuchs)”, S.106; Wolfgang Müller, “Zu den Skizzen”, S.145; Justus Müller Hofstede, “Zur Stellung der Roten Bilder im Werk von Helmut Schober”, S.139; Peter Anselm Riedl, “Kosmisches und Existentielles. Zu den neuen Bildern Helmut Schobers”, S.49; Dieter Ronte, “Amadeus - Zehn Gedanken über das Malen”, S.23; Veronika Schroeder, “Ein Gespräch mit Helmut Schober”, S.201; Elmar Zorn, “Malerei der Zukunft: Zu Helmut Schobers Zarathustra Zyklus”, S.81 ISBN 88-435-6439-0
  • Helmut Schober - Dimension of Time, Katalog für Ausstellung Mudima 2 (Milano, 2001), Mazzotta, Milano, 2001 (Deutsch, Englisch, Italienisch): Peter Anselm Riedl, Vorwort, S.13; Helmut Schober, “Reflections from Letters”, S.19, “When the Wind Doesn’t Blow”, S.37, “Monument to the Moment”, S.41; Veronika Schroeder, “A Conversation with Helmut Schober”, S.65; Helmut Herbst, “Between the Times (A Visit to the Artist’s Studio)”, S.75 ISBN 88-202-1504-7
  • Tone-Line, Ton-Linie, Suono-Linea, Katalog für Centre Culturel Français de Milan, Bury Art Gallery and Museum (Bury, Manchester, 2001), Mazzotta, Milan 2001: S.9: Vorwort Dominique Stella; S.15: Peter Anselm Riedl, “On Helmut Schober’s Mozart Cycle” ISBN 88-202-1494-6
  • Turner and Schober - Two Creators of Light, Katalog für die Ausstellung in der Bury Art Gallery & Museum, Bury/Manchester, Herausgeberin: Barbara Rose und Herausgeber: Richard Burns, Mazzotta, Milano, 2002; Richard Burns “William Turner and Helmut Schober, Two Creators of Light”, S.81; Helmut Herbst, “On the Reality of Imagined Light”, S.109; Peter Anselm Riedl, “Light Interpretations”, S.19; Barbara Rose, “Schober’s Cosmic Vision”, S. 9; Manfred Schneckenburger, “Epilogue, The Genius of the Atmospheric and the Painter of Light”, S.141 ISBN 88-202-1568-3
  • Helmut Schober - Zeit ohne Anfang, Katalog für RLB-Arts (Innsbruck 2003), Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, Innsbruck, 2003 (German, English): Magdalena Hörmann, “Helmut Schober und Tirol”, S.13; Dieter Ronte, “Die Welt ist ein Anderes”, S.17; Helmut Schober, “Zeit ohne Anfang”, S. 25
  • Toscana immaginata, Katalog für die Ausstellung in der Galerie der Stadt Waiblingen, Stuttgart, IKB Innsbruck, 2004, Edition in Deutsch, Englisch und Italienisch: S.9: Helmut Schober, “It all started with an ellipsis”; S.13: Peter Anselm Riedl, “Toscana immaginata”; S.77: Helmut Herbst, “Born of Memory”
  • Mozart Zyklen, Katalog für Ausstellung “W.A. Mozart – Luce assoluta” (Neue Galerie im Höhmannhaus, Kunstsammlungen und Museen der Stadt Augsburg), “W. A. Mozart-Schwetzinger Zyklus” (Schwetzingen, Bilder in der Orangerie Zeichnungen im Palais Hirsch), “Für Wolfgang Amadeus Mozart” (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck): S.19: Peter Anselm Riedl, “Zu Helmut Schobers Mozartzyklen”; S.53: Klaus Kropfinger, “Mozarts Bild-Zeiten”; S.75: Thomas Elsen, “W. A. Mozart – Luce assoluta”; S.89: Barbara Brähler, “Ein Paradies der Tonkünstler. Wolfgang Amadeus Mozart in der Kurpfalz” ISBN 3-931718-39-5
  • Lumen, Katalog für Ausstellung im Stadtmuseum, Innsbruck, Edizione Mudima, Milano, 2008, Edition in Deutsch und Englisch, S.9 Robert Scherer, S.12 Helmut Herbst, S.20. Gottfried Knapp, S.36 Peter Anselm Riedl, S.50 Manfred Schneckenburger ISBN 88-86072-44-9
  • Helmut Schober, "Zeit-entgrenzt"; Edizioni Mudima; Milano 2009;in Englisch, Deutsch und Italienisch, S.9 Robert Scherer, S. 13 Manfred Schneckenburger, S. 35 Florian Steininger ISBN 978-88-86072-50-2
  • Helmut Schober "Orizzonti enigmatici - Enigmatische Horizonte" Edizioni Mudima, Deutsch und Italienisch, S.11,13 Dieter Ronte, S.15,19 Peter Anselm Riedl, S.22,26 Helmut Herbst ISBN 978-88-96-817-07-0
  • "Helmut Schober - Traccia di luce - Trail of Light - Lichtspur", Buchkatalog für die gleichnamigen Ausstellungen in der Fondazione Mudima, Milano und dem Museum am Dom, Würzburg in Italienisch, Englisch und Deutsch. Herausgeber: Manfred Schneckenburger, “Vom Energiekern zum Licht - Neue Bilder von Helmut Schober” S. 11–23; Fortunato D'Amico, “Helmut Schober - Vestigia Solis” S. 29–31; Helmut Schober, “Falke oder Taube”, S. 33; Jürgen Lennsen, “Lichtspuren - Lebensspuren”, S. 97–103; Helmut Schober, “Sahara-Projekt”, S. 143–149. 2014 ISBN 978-3-200-03421-1 Galerie Rhomberg, Innsbruck. Publiziert: 22. März 2014
  • "Helmut Schober - Vortex", herausgegeben von Dieter Ronte, Edition Jürgen B. Tesch - Hirmer, Munich, 2020, English und Deutsch. Dieter Ronte: "Flung into the Cosmos" S. 11–13 / "In den Kosmos geschleudert" S. 15–17; Helmut Schober: "Notes on my Biography" S. 141–144 / "Biografische Selbstzeugnisse" S. 145–148. ISBN 978-3-7774-3436-0

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Der Künstler Helmut Schober hat 1983, nachdem er bei einem vom Innsbrucker Kulturamt öffentlich ausgeschriebenen künstlerischen Wettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden war, diese Brunnenanlage im Stadtpark Rapoldi geschaffen. Der Brunnen besteht aus einem Bronzeguss, der die ringförmigen Wellen von Wasser simuliert, in das ein Gegenstand geworfen wurde. Im Zentrum befindet sich ein Wasserauslass, von dem aus sich das Wasser durch den strukturierten Untergrund wellenförmig nach außen ausbreitet. Die Bewegung des Wassers über der dunkel patinierten Bronze bringt wechselnde, subtile Lichtwirkungen hervor. Eigenes Werk Dlanold
CC BY 4.0
Datei:Schober-Brunnen.jpg