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vom 21.02.2022, aktuelle Version,

Helmut W. Flügel

Helmut Walter Flügel (* 18. August 1924 in Fürstenfeld; † 6. Mai 2017 in Graz)[1] war ein österreichischer Geologe und Paläontologe.

Leben

Flügel studierte nach dem Abitur 1942 an der Universität Graz bei Franz Heritsch Geologie. Nach Militärdienst an der Ostfront und in Italien und amerikanischer Kriegsgefangenschaft bis 1946 studierte er zunächst Bauingenieurwesen in Graz, wechselte aber bald wieder zur Geologie. 1949 wurde er bei Karl Metz promoviert (Die Tektonik des Plesch-Mühlbacherzuges. Ein Beispiel zur Auflösung der Tektonik des Paläozoikums westlich der Mur). Danach war er Assistent bei Metz, wo er sich 1953 in Geologie und nochmals 1954 in Paläontologie habilitierte. 1958 wurde er außerordentlicher Universitätsprofessor und 1968 ordentlicher Professor an der Karl-Franzens-Universität Graz (für Paläontologie und Historische Geologie). 1994 emeritierte er. Er war zu Studienaufenthalten unter anderem in der Türkei und im Iran (1966).

Flügel war Ehrenmitglied der Österreichischen Geologischen Gesellschaft (und 1977 ihr Vorsitzender) und erhielt 1994 deren Eduard-Sueß-Gedenkmünze. Er wurde 1972 korrespondierendes Mitglied und 1984 Vollmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1976/77 war er Vorsitzender des Naturwissenschaftlichen Vereins der Steiermark. Er ist Mitglied der New York Academy of Sciences. 1997 wurde er Ehrenmitglied der Paläontologischen Gesellschaft. Flügel befasste sich auch mit Geschichte der Geologie.

Er war Vorsitzender der Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs und in der Errichtung entsprechender Datenbanken aktiv, zum Beispiel der Online-Datenbank Austrofossil.[2][3] Er arbeitete auch am Catalogus Fossilium Austriae der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit.

Er war seit 1955 mit der Geologin Maria Flügel geb. Kropfitsch[4] verheiratet, mit der er zwei Töchter hatte. Er war der Bruder von Erik Flügel.

Schriften

  • Maria von Born (1766–1830). Biographie einer emanzipierten Österreicherin in einer Übergangszeit. Pro Business, Berlin 2013
  • Das abenteuerliche Leben des Benedikt Hermann (1755–1815). Vom steirischen Bauernsohn zum Chevalier und Intendanten der russischen Bergwerke, Böhlau 2006
  • Hrsg. Briefe österreichischer Mineralogen zwischen Aufklärung und Restauration, Scripta geo-historica, Band 1, Leykam 2009
  • Geologie und Paläontologie an der Universität Graz 1761–1976, Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1977
  • Der Abgrund der Zeit. Die Entwicklung der Geohistorik 1670–1830, Verlag für Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT Verlag) 2004
  • Die Geologie des Grazer Berglandes, Graz 1961
  • Das Steirische Randgebirge, Borntraeger, Sammlung Geologischer Führer 1963
  • mit Peter Faupl (Hrsg.) Geodynamics of the Eastern Alps, Deuticke, Wien, Geologische Bundesanstalt 1987
  • mit Franz Neubauer: Erläuterung zur geologischen Karte der Steiermark 1:200.000, Wien 1984
  • Neubearbeitung mit Haymo Heritsch von Arthur Winkler-Hermaden Das Steirische Tertiär Becken, Borntraeger, Sammlung Geologischer Führer, 1968

Einzelnachweise

  1. em. o. Univ.-Prof. Dr. Helmut W. Flügel (1924–2017). Geologische Bundesanstalt, 2017, abgerufen am 15. September 2020.
  2. oeaw.ac.at: Austrofossil (Memento vom 30. August 2011 im Internet Archive)
  3. Helmut W. Flügel: Die paläontologisch-stratigraphische Verbreitungs-Datenbank „Austrofossil“ der ÖAW. (PDF; 102 KB) In: austriaca.at. 15. Juni 2000, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  4. Kropfitsch Maria verehel. Flügel (PDF; 379 kB) abgerufen am 22. Jänner 2012

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Grab des Geologen und Paläontologen Helmut Flügel (1924–2017) auf dem St. Peter Stadtfriedhof, Graz Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 127803 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Eigenes Werk Clemens Stockner
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