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vom 28.02.2018, aktuelle Version,

Hobas

HOBAS Pipes International GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1957
Sitz Klagenfurt, Österreich

Leitung

  • Claus Brun
  • Harald Slamanig[1]
Mitarbeiter rund 1000 (2014)
Branche Bauzulieferbranche
Website www.hobas.com
Trinkwasserleitung in Pürgg, Österreich
Tech Center in Wietersdorf, Österreich
Hobas-3-m-Rohre

Hobas Pipes International GmbH (Eigenschreibung HOBAS) mit Sitz in Klagenfurt ist ein Hersteller geschleuderter, glasfaserverstärkter Rohrsysteme aus ungesättigtem Polyester (GF-UP bzw. GFK) mit Durchmessern von 150 mm bis 3600 mm. Hobas Rohrsysteme werden in mehr als 100 Ländern weltweit verlegt. Das Unternehmen verfügt über Produktionsstätten und Verkaufsorganisationen in Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Australien und Afrika sowie internationalen Geschäftspartnern.[2] Hobas ist im vollständigen Besitz der Wietersdorfer-Gruppe.

Produkte

Hobas produziert kreisrunde und nicht-kreisrunde (non circular, NC) Rohre, Formteile, Schächte, Behälter und Zubehör wie z. B. Kupplungen aus GFK. Die Produkte finden Einsatz als Trinkwasser-, Abwasser-, Be- und Entwässerungsleitungen, als Wasserkraftwerks-, Schutz- und Lüftungsleitungen; sie werden im Schachtbau, Hochwasserschutz und in verschiedenen industriellen Applikationen verwendet.[3] Verlegt werden können die geschleuderten Hobas Rohre im offenen Graben, grabenlos durch Vortrieb oder Relining, oberirdisch und im Wasser (Süß- oder Salzwasser).[4]

Unternehmensgeschichte

In den 1950er Jahren suchte man in der Basler Stückfärberei nach einer Alternative zum traditionellen Färben von Stoffen. Gesplitterte und verfärbte Holzzylinder, um die die Stoffe gewickelt wurden, gefährdeten die Textilien. Entwickelt wurde ein Schleuderprozess für glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK), der bis dato hauptsächlich im Automobil-, Flugzeug- und Schiffbau eingesetzt wurde. Aufgrund der Korrosions- und Chemikalienbeständigkeit eignete sich das Material optimal für die gestellten Anforderungen. Schnell wurde erkannt, dass die Vorteile auch bei weiteren Anwendungen nützlich sein könnten, wie den Transport für Wasser. So entstand das Patent für geschleuderte GFK-Rohrsysteme.[5]

Das Unternehmen wurde 1957 in Basel gegründet, 1977 erwarb die Wietersdorfer Gruppe die Lizenz für die Rohrproduktion in Österreich und war ab dem Jahr 1984 zu 50 % an Hobas beteiligt. Seit 2011 ist Hobas im vollständigen Besitz der Wietersdorfer Gruppe.[6]

Ende September 2017 wurde bekannt, dass das Werk in Klein St. Paul im Görtschitztal mit 31. März 2018 geschlossen werden soll. Hier werden seit 3 Monaten wegen Marktsättigung keine Rohre mehr produziert. Hobas hatte hier in besseren Zeiten fast 100 Mitarbeiter, mit Stand September 2017 noch 53, die schrittweise ab Oktober gekündigt werden.[7]

Hobas Schleuderprozess und chemische Zusammensetzung

Die Produkte bestehen im Wesentlichen aus ungesättigten Polyesterharzen (UP), geschnittenen Glasfasern (GF) und mineralischen Verstärkungsstoffen.[8] In einer rotierenden Matrize wird das Rohr von außen nach innen aufgebaut. Nachdem das gesamte Material in die Matrize eingebracht wurde, wird die Rotationsgeschwindigkeit erhöht, wodurch die Rohstoffe mit einer Beschleunigung von bis zu 75 g (75-fache Erdbeschleunigung) gegen die Matrizenwand gepresst, entgast, verdichtet und ausgehärtet werden. Dieser Prozess ermöglicht es, die Wanddicke bei hoher Längsdruckfestigkeit durchgehend gleichmäßig zu gestalten. Die dreidimensionale chemische Verbindung des Harzes verhindert eine Verformung (Duroplast).[9]

Umweltbewusstsein

Im Rahmen einer Umweltstudie, die Hobas in Zusammenarbeit mit der GSTT (German Society for Trenchless Technology) im Mai 2011 veröffentlicht hat, wurden die CO2-Emissionen bei der Verlegung im offenen Graben mit denen, die bei Vortrieb entstehen, verglichen. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass für das Czajka-I-Projekt die grabenlose Verlegung von Abwasserrohren eine klimaverträglichere Lösung darstellt als eine offene Verlegung. Dank der Wahl einer grabenlosen Technologie konnten insgesamt 376.734 Tonnen CO2 oder die jährlichen CO2-Emission von 104.430 Autos eingespart werden. Miteinbezogen wurden die Emissionen von Produktion, Transport, Verlegung (Vortrieb bzw. offene Verlegung) sowie Verkehr (Umleitungen, Staus).[10]

Literatur

  • Peter Grombach, Klaus Haberer, Gerhard Merkl, Ernst U. Trueb: Handbuch der Wasserversorgungstechnik. Oldenbourg Industrieverlag, 1999, ISBN 978-3-8356-6394-7.
  • GWE EXTRA 2008 – Das Jubiläumsheft von GWF Wasser/Abwasser und GWF Gas/Erdgas zum 75-jährigen Jubiläum des Oldenbourg Verlags.
  • Karl Pahl: Wasserwirtschaft – Die Bedeutung der Wasserwirtschaft gestern, heute, morgen. Steffen Verlag, 2005, ISBN 3-937669-53-1.
  • Victor Vladimirov: "Vergleich der CO2-Emissionen bei grabenloser und offener Verlegung von Vortriebsrohren De 3000 für das Projekt Czajka, Warschau, Polen", in: GSTT – German Society for Trenchless Technology E.V.: "Informationen – Ökologie und Ökonomie", 1. Auflage, Books on Demand GmbH, 2012, ISBN 978-3-8448-2075-1.

Einzelnachweise

  1. hobas.com abgerufen 19. November 2015.
  2. Hobas.com abgerufen 9. März 2015.
  3. hobas.com abgerufen 26. September 2011.
  4. hobas.com abgerufen 26. September 2011.
  5. hobas.com abgerufen 29. November 2011.
  6. hobas.com abgerufen 25. August 2009.
  7. Rohrhersteller Hobas sperrt zu orf.at, 28. September 2017, abgerufen 28. September 2017.
  8. hobas.com abgerufen 29. November 2011.
  9. hobas.com abgerufen 29. November 2011.
  10. Vladimirov, V (2011): Vergleich der CO2-Emissionen bei grabenloser und offener Verlegung von Vortriebsrohren De 3000 für das Projekt Czajka, Warschau, Polen, in: GSTT – German Society for Trenchless Technology E.V.: Informationen – Ökologie und Ökonomie, 1. Auflage, Norderstedt.