Hoher Freschen
Hoher Freschen | ||
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Der Hohe Freschen gesehen von Ebnit aus (von Nordwesten) | ||
Höhe | 2004 m ü. A. | |
Lage | Vorarlberg, Österreich | |
Gebirge | Bregenzerwaldgebirge | |
Dominanz | 4,1 km → Sünser Spitze | |
Schartenhöhe | 218 m ↓ Gäviser Höhe | |
Koordinaten | 47° 18′ 25″ N, 9° 46′ 40″ O | |
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Gestein | Drusberg-Formation, Garschella-Formation, Seewen-Formation | |
Alter des Gesteins | Mittleres Barremium – Unteres Coniacium | |
Normalweg | Wanderweg von Bad Laterns |
Der Hohe Freschen, im lokalen Dialekt /frœʃa/, ist ein 2004 m ü. A. hoher Berg im westlichen Teil des Bregenzerwaldgebirges, hoch über dem Rheintal und dem Laternsertal.
Lage
Der Gipfel des Hohen Freschen bildet die höchste Erhebung des so genannten Freschenstocks, einer Reihe von mehreren aneinander hängenden Berggipfeln. Am höchsten Punkt des Hohen Freschens treffen die vier Gemeindegebiete von Dornbirn, Laterns, Zwischenwasser und Viktorsberg zusammen. Der Gipfel gehört zur nach ihm benannten Freschengruppe, einer Gebirgskette im Bregenzerwaldgebirge.
An der Nordwestflanke der Erhebung entspringt die Dornbirner Ach, ein etwa 30 km langer Fluss, der in den Bodensee mündet. Die bekannteste Schutzhütte, das Freschenhaus, befindet sich etwas südlich des Gipfels auf 1840 m ü. A.
Im langen, vom Gipfel nach Osten ziehenden Grat steht der markante Felsturm des Schusterstuhls (1917 m ü. A.).
Himmelsrichtung und Entfernung zum Hohen Freschen der folgenden Orte: Rankweil 501 m (66° – 10,9 km), Ebnit 1.074 m (149° – 5,4 km), Mellau 684 m (237° – 9,2 km), Damüls 1.424 m (287° – 9 km), Laterns 927 m (50° – 7,2 km).
Die Nordwest-, Nordost- und Südwesthänge gehören zum Naturschutzgebiet Hohe Kugel - Hoher Freschen - Mellental.
Aufstiege
- Vom Freschenhaus in etwa 45 Minuten
- Von der Unterfluhalpe über das Fluhlöchle und Binnelgrat in etwa 2¼ Stunden (nur für Geübte)
- Von Ebnit über die Valorsalpe und den Valüragrat in etwa 3¼ Stunden (nur für geübte Wanderer mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit!)
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Am Valüragrat
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Der Binnelgrat
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Gipfelkreuz
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Blick von der Terrasse des Freschenhauses auf den Hohen Freschen
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Das Felstürmchen im linken Bereich des Grates ist der Schusterstuhl
Benachbarte Gipfel
(Höhe – Entfernung – Himmelsrichtung)
- Hohe Kugel 1.645 m (5.636 m – 302°)
- Alpkopf 1.788 m (2.436 m – 353°)
- Mörzelspitze 1.830 m (4.976 m – 29°)
- Sünserspitze 2.061 m (4.318 m – 94°)
- Hohe Matona 1.998 m (1.386 m – 143°)
- Nob 1.785 m (3.037 m – 200°)
Stützpunkt
- Freschenhaus (1840 m)
Aussicht
Der weit gegen das Alpenrheintal vorgeschobene und dieses um fast 1600 Höhenmeter überragende Gipfel erlaubt eine weite Rundumsicht; aufgrund seiner Lage besonders nach Westen und Norden.[1]
- nach Osten: Allgäuer Alpen mit Durchblick zur Zugspitze
- nach Südosten: Lechquellengebirge mit Durchblicken zum Verwall (z. B. Faselfadspitze, Seeköpfe) und zur Silvretta (z. B. Piz Linard)
- nach Süden: Laternsertal, Walserkamm, dahinter der Rätikon mit Durchblicken z. B. zum Piz Zupo (Berninagruppe) und Piz Ela (Albula-Alpen)
- nach Südwesten: Rätikon, Glarner Alpen (z. B. Ringelspitz Tödi), Alviergruppe (mit Durchblick zu Güferhorn und Rheinwaldhorn)
- nach Westen: Glarner Alpen (mit Durchblick zum Oberalpstock), Schwyzer Alpen, Churfirsten, Alpstein, Appenzeller Berge, rechts dahinter in der Ferne Schweizer Jura.
- nach Nordwesten: Schwarzwald (z. B. Belchen, Feldberg, Kandel), Schwäbische Alb
- nach Norden: Bregenzerwald, Bodensee, Württembergisches Allgäu.[2] Sofern der Dunst es erlaubt, ist im Norden in 123 km Entfernung auch der Turm des Ulmer Münsters auszumachen.[3]
Geschichte und Wortbedeutung
Bereits im 3. Jahrhundert wurde der Hohe Freschen als Wach- und Beobachtungspunkt benutzt. Im Walgau siedelten damals Rätoromanen, im Alpenrheintal Alemannen.[1] Der Name Freschen (auch Frexen, Fröschen) stehe im Zusammenhang mit den heute noch gebräuchlichen Worten Fressen bzw. Essen und soll sich auf die Beweidung der Hänge bzw. das Mähen beziehen.[4] Aufzeichnungen über die Alpwirtschaft am Hohen Freschen reichen bis ins Jahr 883 zurück;[1] die Obere Saluveralpe befindet sich nur wenige Gehminuten unterhalb des Freschenhauses. Adelung nennt als verwandte Worte zu „fressen“ in seinem Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart[5] auch „fretzen“, „frexen“, „atzen“. Ähnliche Bedeutung in Hoher Fraßen.
Literatur und Karte
- Landeskarte der Schweiz 1:25.000, Blatt 1096 Diepoldsau,
- Landeskarte der Schweiz 1:25.000, Blatt 1116 Feldkirch,
- Landeskarte der Schweiz 1:50.000, Blatt 228 Hoher Freschen.
- Kompass Karte 1:50.000, Blatt 2 Bregenzerwald – Westallgäu,
- Dieter Seibert: Bregenzerwald- und Lechquellengebirge. Alpenvereinsführer alpin. 1. Auflage. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-1095-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 Dieter Seibert: Bregenzerwaldgebirge und Lechquellengebirge–Gebietsführer für Wanderer und Bergsteiger, 1. Auflage, Bergverlag Rudolf Rother, München 1989, ISBN 3-7633-3328-2, S. 93 bis 95
- ↑ PeakFinder GmbH info@peakfinder.com: PeakFinder - Virtuelle 360 °- Aussicht vom Hohen Freschen. Abgerufen am 14. Mai 2025.
- ↑ PeakFinder GmbH info@peakfinder.com: PeakFinder - Virtuelle Aussicht vom Turm des Ulmer Münsters (untere Aussichtplattform in 70 m Höhe). Abgerufen am 14. Mai 2025.
- ↑ Josef Zösmair, Die Bergnamen Vorarlbergs, UT: möglichst auf urkundlicher Grundlage erklärt, Verlag der Vorarlberger Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H., Dornbirn 1923, S. 24.
- ↑ Suche im Faksimile und mit Volltext in der Ausgabe Wien 1811.
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Positionskarte von Vorarlberg Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 47.62 N S: 46.82 N W: 9.45 O O: 10.3 O | Eigenes Werk using file:Austria Vorarlberg location map.svg by Rosso Robot and NordNordWest SRTM30 v.2 data | NordNordWest | Datei:Austria Vorarlberg relief location map.jpg | |
On the way to mountain Hoher Freschen, Austria | Eigenes Werk | Ramessos | Datei:Binnelgrat37.jpg | |
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Freschen - Gipfelkreuz | https://web.archive.org/web/20161028190548/http://www.panoramio.com/photo/107434917 | Matthias Fussenegger | Datei:Freschen - Gipfelkreuz - panoramio.jpg | |
Blick von der Terrasse des Freschenhauses auf den Hohen Freschen | Eigenes Werk | 32-Fuß-Freak | Datei:Freschen von Freschenhausterrasse.jpg | |
der Hohe Freschen im Bregenzerwaldgebirge ; Blick vom Ebnit oberhalb vom Heumöser in Vorarlberg ; Quellgebiet der Dornbirner Ach | Eigenes Werk | böhringer friedrich | Datei:HoherFreschen3.jpg | |
Österreich - Vorarlberg: Hoher Freschen (2004 m ü. A.), Valüragrat | Eigenes Werk | ANKAWÜ | Datei:Hoher Freschen-Valueragrat.jpg | |
Blick von der de:Binnelalpe auf die Nordseite des Hohen Freschen | Eigenes Werk | Reinhard Müller | Datei:Hoher Freschen von der Binnelalpe.jpg |