Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 13.08.2022, aktuelle Version,

Hoher Ifen

Hoher Ifen

Südansicht: Hoher Ifen, vom Westlichen Ochsenhofer Kopf aus gesehen

Höhe 2230 m ü. A.
2229 m ü. NHN
Lage Grenze Bayern, Deutschland / Vorarlberg, Österreich
Gebirge Nordwestliche Walsertaler Berge, Allgäuer Alpen
Dominanz 7,5 km Kleiner Widderstein
Schartenhöhe 478 m Gerachsattel
Koordinaten 47° 21′ 14″ N, 10° 5′ 50″ O
Hoher Ifen (Allgäuer Alpen)
Hoher Ifen (Allgäuer Alpen)
Gestein Drusbergschichten[1]
Alter des Gesteins Kreide[1]
Normalweg vom Schwarzwassertal und von Nordosten, eventuell mit Hilfe der Sesselbahn

Der Hohe Ifen (auch Hochifen) ist ein 2230 m ü. A.[2] bzw. 2229 m ü. NHN[3] hoher Berg in den Nordwestlichen Walsertaler Bergen (Allgäuer Alpen), westlich des Kleinwalsertals. Im Winter bildet er die Kulisse für ein kleines Skigebiet. Er liegt an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Der Gipfel stellt den höchsten Punkt des leicht geneigten Ifenplateaus dar. Auf ihm treffen die Gemeindegrenzen von Egg, Mittelberg (beide Vorarlberg) und Oberstdorf (Allgäu/Schwaben/Bayern) zusammen.

Nordöstlich des Ifenplateaus befindet sich das Gottesackerplateau, eine unter Naturschutz stehende Karstlandschaft mit zahlreichen Höhlen und seltenen Gebirgspflanzen. Die bedeutendsten Höhlen sind das Hölloch im Mahdtal und die Schneckenlochhöhle bei Schönenbach. Am östlichen Abhang des Bergstocks wurde 1998 auf der Schneiderkürenalpe in etwa 1500 m Höhe vom Amateurarchäologen Detlef Willand eine steinzeitliche Wohnstätte entdeckt und mit fachlicher Begleitung durch die Universität Innsbruck freigelegt.

Naturschutz

Auf der Südseite des Berges befindet sich ein Wildruhegebiet, dessen Errichtung von Bergsteigerverbänden wie dem IG Klettern Allgäu heftig kritisiert wurde, da es auch zuvor beliebte Sportklettergebiete umfasst. Trotz einer späteren Aufweichung des Kletterverbotes hält die Kritik an.[4] Auch bei der Planung von Skitouren ist das Wildruhegebiet zu berücksichtigen.[5]

Wandern

Der Gipfel ist von zwei Seiten über Steige zu erreichen: von Osten über die Ifenhütte und von Westen über die Schwarzwasserhütte. Beide Routen können zu einer Rundtour kombiniert werden, die dann im Ganzen 17,3 km lang ist und 1103 Höhenmeter überwindet[6]. Die kürzere östliche Route führt von der Auenhütte über die Ifenhütte in die Ifenmulde und von dort durch die Ifenmauer zum Grasplateau, welches beständig bis zum Gipfel ansteigt. Die längere westliche Route führt von der Auenhütte durch das Schwarzwassertal zur Schwarzwasserhütte und erreicht oben auf dem Grasplateau die Ostroute.

Vom Gipfel fällt das Plateau mehrere 100 m nach Nordwesten senkrecht ab. Nach Nordosten erstreckt die weitläufige Karstlandschaft des Gottesackers.

Die Westroute wird Eugen-Köhler-Weg genannt, auf der Ostroute befindet sich an einem Fels im Geröllfeld unterhalb der Ifenmauer eine Gedenktafel für Eugen Köhler, der hier am 16. Juli 1967 auf einem Schneefeld abrutschte, an diesem Fels aufprallte und tödlich verunglückte. Der Stuttgarter Eugen Köhler hatte zuvor in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Schwäbischen Skiverbandes die Schwarzwasserhütte inspiziert und dann die Rundtour begangen.[7]

Skigebiet

Anfang der 1970er Jahre entstanden erste Skilifte am Ifen, aus denen die heutige Ifen-Bergbahn-Gesellschaft entstand. Sie war lange Zeit mehrheitlich im Besitz von Ruth Merckle, der Ehefrau des Pharmaunternehmers Adolf Merckle. Durch die Übernahme des 82-%-Anteils der Familie Merckle und des 18-%-Anteils der Familie des Kleinwalsertaler Tourismuspioniers Alfons Herz gehört die Ifen Bergbahn GmbH u. Co seit 1. Juli 2009 vollständig der Kleinwalsertaler Bergbahn (KBB), Riezlern, deren Hauptaktionäre das Allgäuer Überlandwerk und die Raiffeisen Holding Kleinwalsertal sind.[8]

Geschichte

Im Jahr 1961 wurde der Olympialift als Schlepplift/Hotellift errichtet. In den Jahren 1971/1972 wurde dieser die Doppelsesselbahn Ifenhütte zwischen Auenhütte und Ifenhütte ersetzt und durch den Schlepplift Ifen, der von der Ifenhütte weiter bergaufwärts führte, ergänzt. Seit 1976 besteht der Tellerlift/Übungslift Gaisbühl, der eine Übungswiese zugänglich macht. Die kuppelbare Doppelsesselbahn Hahnenköpflebahn, deren Talstation sich nordöstlich der Ifenhütte befand, wurde im Jahr 1978 gebaut. Die beiden Doppelsesselbahnen wurden in den Jahren 1991/1992 modernisiert.[9]

10er Gondelbahn Ifen

Der Ifenlift musste im Jahr 2016 dem kuppelbaren 6er-Sessellift Olympiabahn weichen, die vom Tal bis zur Mitte des Schleppliftes führte.[10] In der Sommersaison 2017 wurden die beiden Sessellifte abgebaut, dadurch war keine Liftbeförderung von Personen zur Ifenhütte möglich. Zur Wintersaison 2017/2018 ersetzte die 10er-Gondelbahn Ifen (System D-Line von Doppelmayr) in zwei Sektionen die alte Ifenbahn und Hahnenköpflebahn.[11][12][13]

Pisten

Den Skifahrern stehen etwa 22 Pistenkilometer in allen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, wobei der Anteil schwarz markierter Pisten verglichen mit den Nachbarskigebieten hoch ist. Wegen der Länge und geringen Anzahl der Lifte sind auch die Abfahrten überdurchschnittlich lang.[14]

Zugang

Die Talstation der Ifenbahn stellt den Einstieg in das Skigebiet dar. Dieser ist über eine durch das Schwarzwassertal führende Straße von Hirschegg aus erreichbar. Auf dieser Straße verkehrt auch ein Linienbus; außerdem besteht eine Busverbindung zwischen der Talstation und der benachbarten Heuberg-Arena.

Panoramabahn zum Walmendinger Horn

Eine Anfang der 2010er Jahre geplante Verbindungsbahn über das Schwarzwassertal zum Walmendinger Horn[15] wurde von verschiedenen Verbänden als umweltzerstörend und den Massentourismus fördernd scharf kritisiert.[16][17][4]

Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG hielt dagegen, dass diese Infrastrukturmaßnahme dazu beitragen würde, den touristischen Abwärtstrend der Region zu stoppen, da durch die neue Bahn ein zusammenhängendes Skigebiet geschaffen würde. Die Mehrheit der Mittelberger Gemeindevertreter sprach sich für den Bau der Bahn aus, für die auch rund 1600 Unterschriften gesammelt und dem Bürgermeister übergeben wurden.[18][19] Da auch die Gegner des Projekts mehr als 1200 Unterstützungsunterschriften sammeln konnten, kam es am 21. Oktober 2012 schließlich zu einer Volksabstimmung. Bei einer Wahlbeteiligung von 74,4 % sprachen sich dabei 55 % der Stimmberechtigten gegen den Bau der geplanten Panoramabahn aus und verhinderten damit eine Umsetzung der Pläne.[20]

Bilder

Rundumblick vom Hohen Ifen
Commons: Hoher Ifen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Bayern dGK25-Karte Geologische Übersichtskarte 1:25000, Bayerisches Landesamt für Umwelt
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich: Austrian Map online (Österreichische Karte 1:50.000). Abgerufen am 11. Januar 2011.
  3. Bayerische Vermessungsverwaltung: BayernViewer 2.0 (Memento des Originals vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geodaten.bayern.de. Abgerufen am 11. Januar 2011.
  4. 1 2 Stellungnahme der IG Klettern & Bergsport Allgäu (Memento vom 11. Oktober 2012 im Internet Archive), veröffentlicht auf Ig-klettern-allgaeu.de.
  5. Skitoureneinschränkungen im Kleinwalsertal (Memento vom 26. Februar 2011 im Internet Archive)
  6. Eugen-Köhler-Weg. Abgerufen am 30. August 2021.
  7. Der Walser 19670728 - Nr. 30. Abgerufen am 30. August 2021.
  8. Artikel auf www.kleinwalsertal.com (Memento des Originals vom 7. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kleinwalsertal.com
  9. Geschichte der Ifenbahn. In: Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen. Abgerufen am 28. Dezember 2017.
  10. Olympiabahn. In: Skiresort.de. Abgerufen am 28. Dezember 2017.
  11. Mehr Sicherheit – Mehr Genuss – Mehr Komfort: der Countdown läuft! (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 17. September 2017; abgerufen am 16. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ok-bergbahnen.com
  12. Ifenbahn I. In: Skiresort.de. Abgerufen am 28. Dezember 2017.
  13. Ifenbahn II. In: Skiresort.de. Abgerufen am 28. Dezember 2017.
  14. Informationen zum Skigebiet auf www.das-hoechste.de
  15. Großer Skiverbund geplant (Memento vom 10. August 2011 im Internet Archive)
  16. Panoramabahn (Memento vom 11. April 2011 im Internet Archive)
  17. Protestaktion gegen Ifen Seilbahn (Memento vom 3. Oktober 2011 im Internet Archive)
  18. Ifen-Projekt (Memento des Originals vom 8. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.das-hoechste.de
  19. Mehrheit für die Panoramabahn zwischen Ifen und Walmendingerhorn (Memento des Originals vom 29. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.all-in.de
  20. 55 Prozent gegen Panoramabahn

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Panoramic view of the Hoher Ifen peak in Kleinwalsertal . Eigenes Werk Daniel Schwen
CC BY-SA 2.5
Datei:AT Hoher Ifen pano360.jpg
Ostaufstieg auf den Hohen Ifen an der Ifenmauer Eigenes Werk Dorancer
CC BY-SA 4.0
Datei:Aufstieg hoher Ifen.jpg
a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:BlackMountain.svg
der Hohe Ifen aus dem "Tiefer Ifen" Gebiet. Eigenes Werk Cinedoku Vorarlberg
CC BY-SA 3.0
Datei:CINEDOKU VORARLBERG Hoher Ifen Sommer Kleinwalsertal Bregenzerwald Hanno Thurnher Filmproduktion.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
10er Gondelbahn Ifen Eigenes Werk Mheinrich
CC BY-SA 4.0
Datei:D55 4480.jpg
Blick vom Toreck nach Südwesten über das winterliche Gottesackerplateau zum Hohen Ifen (2229 m). Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Hoher Ifen from Northeast.JPG
Blick vom Aufstieg zum Westlichen Ochsenhofer Kopf nach Norden zum Hohen Ifen (2229 m). Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Hoher Ifen from South.JPG
Blick vom Lüchlekopf (1989 m) nach Nordwesten zum Hohen Ifen (2229 m). Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Hoher Ifen from Southeast.JPG
Blick vom Gipfel der Winterstaude (1877 m) nach Westen zum Hohen Ifen (2229 m). Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Hoher Ifen from West.JPG