Hoisn-Hof
Der Hoisn-Hof bildet mit der freistehenden Hoisn-Kapelle im Weiler Wienau in der Marktgemeinde Weitersfelden in Oberösterreich ein Denkmalensemble bäuerlicher Steinmetzkunst.
Geschichte
In den Urbaren der Herrschaft Reichenstein wurde 1480 der Hoisn-Hof genannt. Der Dreiseithof, an der Westseite mit einer Mauer geschlossen, wurde von Karl Wurm (1844–1909), vulgo Hoisnbauer, mit seinen Brüdern Anton und Phillip mit vollem Granitsteinmauerwerk erneuert. Danach errichteten sie neben dem Hoisn-Hof als bäuerliche Eigenkapelle einen Neubau aus Granitsteinen, die Kapelle zu den 12 Aposteln.
Hoisn-Hof
Der bäuerliche Hof wurde mit älteren Bauteilen im Steinbloß-Stil mit Granitsteinen im 4. Viertel des 19. Jahrhunderts erneuert. Die Fassade hat bemerkenswerte Steinmetzarbeiten im romanisierenden Stil. Die rechteckige Rahmung des Einfahrtsportals wurde mit abgerundeten Ecken ausgeführt. An der Hofmauer ist eine in Stein gehauene mit einer Kugel bekrönte menschliche Relieffigur Kugelträger. Teile des Wirtschaftsgebäudes haben eine Granitdecke.
Hoisn-Kapelle
Die Hoisn-Kapelle wurde um 1890 als Rechteckbau errichtet. Ein vorgestellter Turm auf frei stehenden reliefierten Pfeilern mit einem Säulenaufsatz als Glockenstuhl schließt mit einem kugelbekrönten pyramidalen Dach ab. Am Turm ist in einer schmalen Nische ein Relief eines Kriegers. Das polygonale Dach der Kapelle aus Granit ruht auf zwölf Konsolköpfen, die die 12 Apostel darstellen sollen. In der polygonalen Nische steht eine Statuette Maria aus 1900.
Im Frühjahr 2020 wurde die durch Frostschäden beschädigte Außenfassade durch die Dorfgemeinschaft auf traditionelle Weise renoviert. Dabei wurde eine eingemeißelte Regenrinne mit gebohrtem Ablauf entdeckt.[1]
Literatur
- Franz C. Lipp: Die Granitskulpturen von Wienau. Eine Antwort auf die Frage nach der Volkskunst. In: Volkskunst – Zeitschrift für volkstümliche Sachkultur 2, Callwey Verlag, München Mai 1982.
- Dehio Mühlviertel 2003, Wienau, Nr. 2, of, S. 958.
- Ludwig Riepl: Die denkmalgeschützte Steinkapelle Wienau. In: Ludwig Riepl: Die Pfarrkirche St. Ulrich und die Pfarrgeschichte von Weitersfelden. Vorwort vom Bürgermeister Franz Xaver Hölzl, Grußwort vom Pfarrer und Pfarradministrator Ireneusz Dziedzic, Gestalter Klaus Preining, Lektorin Anna Dietscher, Kirchenführer, Eigenverlag der Pfarre Weitersfelden, Weitersfelden 2012, S. 25–29.
- Ludwig Riepl (Hrsg.): Weitersfelden. Ein heimatkundliches Lesebuch. 471 Seiten. Plöchl-Verlag.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Renovierung der „Hois`n Kapelle“. In: Nachrichtenblatt. Gemeinde Weitersfelden, August 2020, abgerufen am 30. August 2022.
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Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 16467 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) | Eigenes Werk | Martin Windischhofer | Datei:Weitersfelden Hoisn-Hof 2.JPG | |
Roman Catholic Chapel of Wienau, Upper Austria Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 16468 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) | Eigenes Werk | Rudolf A. Haunschmied | Datei:Wienau - Chapel.jpg |