Horst Grunert
Horst Grunert (* 10. April 1928 in Berlin; † 19. September 2005 ebenda) war ein deutscher Diplomat. Er war Botschafter der Deutschen Demokratischen Republik in den USA, Kanada und Österreich.
Leben
Grunert, Sohn einer Arbeiterfamilie, wurde nach Ablegung des Abiturs zwischen 1944 und 1945 als Flakhelfer einberufen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges machte er eine Ausbildung zum Neulehrer und arbeitete als Geschichtslehrer im Kreis Perleberg. 1950/1951 besuchte er einen Lehrgang an der Parteihochschule der SED.
Ab 1951 war er Mitarbeiter im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR (MfAA) und von 1953 bis 1956 Zweiter Sekretär an der Botschaft in Warschau, von 1956 bis 1957 Zweiter Sekretär an der Handelsvertretung in Finnland. In einem Fernstudium von 1955 bis 1958 an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam-Babelsberg erlangte er den Abschluss als Diplomstaatswissenschaftler. Von 1958 bis 1961 leitete er das Büro des Außenministers Lothar Bolz und war von 1961 bis 1962 Mitarbeiter in der Vertretung der Kammer für Außenhandel in Großbritannien. Von 1963 bis 1965 war er Leiter der Kulturabteilung des MfAA, von 1965 bis 1968 war er als Generalkonsul Leiter des Generalkonsulates in Syrien.
Im Jahr 1971 promovierte Grunert zum Dr. rer. pol und arbeitete von 1968 bis 1972 als Direktor des Zentrums für Information und Dokumentation des MfAA. 1972/1973 war er Leiter der Ständigen Beobachtermission der DDR bei der UNO in New York. Von 1974 bis 1978 war Grunert Stellvertretender Außenminister und von 1978 bis 1983 Botschafter in den USA mit einer Zweitakkredition in Kanada. Von 1983 bis 1986 war er Botschafter in Wien. Von 1986 bis 1990 war Grunert Professor am Institut für Internationale Beziehungen an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam-Babelsberg und wurde 1990 Präsident der Liga für Völkerfreundschaft der DDR. Grunert war Mitglied der SED.
Auszeichnungen
- 1972: Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
- 1973: Vaterländischer Verdienstorden in Silber[1]
- 1978: Banner der Arbeit Stufe I[2]
- 1986: Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[3]
- 1988: Stern der Völkerfreundschaft in Gold[4]
Publikationen
- Für Honecker auf glattem Parkett. Erinnerungen eines DDR-Diplomaten. 2., korrigierte Auflage, Edition Ost, Berlin 1995, ISBN 3-929161-23-0.
Literatur
- Kurzbiografie zu: Grunert, Horst. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Siegfried Bock, Ingrid Muth, Hermann Schwiesau: Die DDR-Außenpolitik, ein Überblick. Daten, Fakten, Personen (III). LIT Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2010, ISBN 978-3-643-10559-2, S. 308.
Einzelnachweise
- ↑ Berliner Zeitung, 6. Dezember 1973, S. 7
- ↑ Neues Deutschland, 26. April 1978, S. 6
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)
- ↑ Neues Deutschland, 30. April/1. Mai 1988, S. 3
Personendaten | |
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NAME | Grunert, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat, Botschafter der DDR |
GEBURTSDATUM | 10. April 1928 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 19. September 2005 |
STERBEORT | Berlin |
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Das Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik . „Das Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik besteht aus Hammer und Zirkel, umgeben von einem Ährenkranz, der im unteren Teil von einem schwarzrotgoldenen Band umschlungen ist.“ | Gesetz über das Staatswappen und die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik. Vom 26. September 1955. | Fritz Alfred Behrendt (* 17. Februar 1925 in Berlin; † 4. Dezember 2008 in Amsterdam) + Heinz Behling (* 9. Oktober 1920 in Berlin; † 5. Juni 2003 Berlin) Wappenentwurf: Heinz Behling diese Datei: Jwnabd | Datei:Coat of arms of East Germany.svg | |
Grab des Diplomaten Dr. Horst Grunert auf dem Friedhof "Friedensaue" Schöneiche. | Eigenes Werk | Picture taken by Marcus Cyron | Datei:Grab Horst Grunerts auf dem Friedhof Friedensaue Schöneiche.JPG |