Hundskirche
Die Hundskirche (im Volksmund auch Altar) ist ein dreieckiger Felsen in einem Graben zwischen Kreuzen und der Ortschaft Boden (jeweils Gemeinde Paternion) in Kärnten. In den Felsen sind Zeichnungen und Inschriften geritzt, die auf eine Nutzung als geheimer Versammlungsort während des Geheimprotestantismus hindeuten.
Erkennbar ist eine gekrönte Schlange, möglicherweise als Anspielung auf Ferdinand, den innerösterreichischen Landesherrn und späteren deutschen Kaiser. Daneben ein Hund, der als Anspielung auf Petrus Canisius gedeutet wird. Eine weitere Figur wird als Schnecke gedeutet, die einen Kirchturm trägt, möglicherweise als Metapher für die behäbige, aber aufrechte protestantische Kirche. Weiters ist die (Jahres?)Zahl 1599 erkennbar und schließlich in verkehrter Schrift die Worte: also gets in der Welt.
Die Hundskirche ist eine Station auf der Radroute des Weges des Buches.[1]
Quellen
- Theodor Vernaleken: Hundskirchen in Österreich. Zeitschrift für Oesterreichische Volkskunde, 1896, S. 72, abgerufen im 16. Oktober 2012.
- Also geht's in der Welt. Evangelische Superintendentur A. B. Kärnten und Osttirol, abgerufen im 16. Oktober 2012.
- Walter Gressel: Hundskirchen und Felsritzzeichen in Kärnten. Abgerufen im 16. Oktober 2012 (PDF; 880 kB).
- Michael Bünker: Widersteht, fest im Glauben! 20. April 2009, abgerufen am 3. Mai 2016.
- Axel Huber: Hundskirchen in Österreich, Schlesien, Nordböhmen und im Elbesandsteingebirge sowie ein Exkurs über das Eggerloch bei Warmbad Villach und die "Entrische Kirche" im Gasteinertal. Carinthia I, 200. Jahrgang, 2010, Seite 307 ff.
Literatur
- Simone Madeleine Lassnig: Denkmäler der Reformationszeit und des Geheimprotestantismus im Raum Paternion. Die Hundskirche und umliegende Denkmäler. Wien 2010 (pdf [abgerufen am 3. Mai 2016] Diplomarbeit).
Weblinks
- Hundskirche. In: Juwelen unserer Kulturlandschaft. Abgerufen am 3. Mai 2016.
- Auf Flickr
Einzelnachweise
- ↑ Mit dem Fahrrad auf dem "Weg des Buches". (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen im 16. Oktober 2012. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)