Hypo Vorarlberg Bank
Hypo Vorarlberg Bank AG | |
---|---|
Staat | Österreich |
Sitz | Bregenz |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Bankleitzahl | 58000[1] |
BIC | HYPVAT2BXXX[1] |
Gründung | 1897 |
Website | www.hypovbg.at |
Geschäftsdaten 2019[2] | |
Bilanzsumme | 13.980 Mio. Euro |
Einlagen | 5.435 Mio. Euro |
Kundenkredite | 10.042 Mio. Euro |
Mitarbeiter | 719 |
Geschäftsstellen | 18 (in Österreich) |
Leitung | |
Vorstand | Michel Haller (Vors.) Wilfried Amann Philipp Hämmerle |
Aufsichtsrat | Jodok Simma (Vors.) |
Die Hypo Vorarlberg Bank AG (kurz Hypo Vorarlberg) ist eine Universalbank mit Stammsitz in Bregenz (Vorarlberg, Österreich). Sie ist mit einer Bilanzsumme von ca. 14 Milliarden Euro, über 700 Mitarbeiter und 19 Bankstellen (davon 15 in Vorarlberg) das größte eigenständige Bankhaus Vorarlbergs.
Geschichte
Die Vorarlberger Landeshypothekenbank wurde gegründet, um langfristige und unkündbare Kredite an Landwirte zu vergeben, die im 19. Jahrhundert in großer Zahl schwer verschuldet waren. In Folge des Börsenkrachs von 1873 hatten in Österreich mehrere Zehntausend Höfe zwangsversteigert werden müssen.[3] Gleichzeitig diente die Hypothekenbank als Zahlstelle des Landes. Nach dem Ersten Weltkrieg lag das Institut jedoch jahrelang aufgrund allgemeinen Kapitalmangels darnieder und war eine „Bank ohne Bankgeschäfte“. Sie überstand zwar die Krisenzeit ohne Verluste, da das nebenbei laufende Kontokorrentgeschäft die niedrigen Regiekosten abdeckte. Allerdings war sie auch gezwungen, säumige Hypothekarschuldner zu pfänden. Der als Politiker weithin bekannte Barnabas Fink, Pfarrer von Hittisau, erklärte daher 1933 seinen Rücktritt aus dem Kuratorium der Landeshypothekenbank, „um eine Beeinträchtigung meiner seelsorgerischen Tätigkeit möglichst zu vermeiden.“[4] Im Jahr 1938 kam es – wie bei allen vergleichbaren Institutionen – zu einer personellen „Säuberung“ in der Leitung: Direktoren und Kuratoriumsmitglieder wurden ersetzt; und selbstverständlich wurde die Leitung des Instituts ebenfalls nach Kriegsende im Jahr 1945 entnazifiziert. Dank des Wirtschaftswunders der 1950er und 1960er Jahre konnte sich die Hypothekenbank über ihr angestammtes Geschäftsfeld hinaus – 1945 entfielen 70 Prozent der ausgegebenen Kredite auf die Landwirtschaft[5] – zu einer international tätigen Geschäftsbank entwickeln.
Organisation
Die Hypo Vorarlberg (bis Oktober 2017: Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank)[6] wurde vom Vorarlberger Landtag mit Beschlüssen vom 3. Februar 1894 und 23. Februar 1897 gegründet.
Eigentumsverhältnisse
Die Bank wurde 1897 vom Vorarlberger Landtag gegründet. Seit 1996 ist sie eine Aktiengesellschaft. Die Vorarlberger Landesbank-Holding (ein Sondervermögen des Landes Vorarlberg) hält 76,8732 % der Stammaktien. Die restlichen Stimmrechte (23,1268 %) sind im Besitz eines Bankenkonsortiums aus Baden-Württemberg, bestehend aus der Landesbank Baden-Württemberg und der Landeskreditbank Baden-Württemberg − Förderbank, im Rahmen der Austria Beteiligungsgesellschaft mbH.
Markt
Die Hypo Vorarlberg verfügt über 15 Filialen in ihrem Kernmarkt Vorarlberg und weitere Marktstellen in Wien, Graz, Wels und St. Gallen (Schweiz).
Der deutsche Markt wird von den Filialen in Bregenz und Riezlern (Kleinwalsertal) aus betreut.
Die italienische Tochtergesellschaft in Bozen mit Niederlassungen in Como und Treviso entwickelt Lösungen im Bereich Leasing.
Beteiligungen
An den folgenden Unternehmen in Österreich, Deutschland und Italien besitzt die Hypo Vorarlberg Bank AG Beteiligungen:
Sonstiges
Im Jänner 2014 begründete die Bank zusammen mit neun anderen Vorarlberger Unternehmen das „Klimaneutralitätsbündnis 2025“ mit dem Ziel, ihre gesamten Aktivitäten bis zum Jahr 2025 zu 100 Prozent klimaneutral zu gestalten.[7]
Nach Veröffentlichung der Panama Papers im April 2016 gab der Vorstandsvorsitzende Michael Grahammer seinen Rücktritt bekannt.[8] Mit 1. Jänner 2017 übernahm daraufhin Michel Haller den Vorstandsvorsitz der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG.[9]
Ein in der Folge vom Vorarlberger Landtag eingesetzter Untersuchungsausschuss zur Klärung der Verwicklungen der Hypo Vorarlberg in die mit den Panama-Papers bekannt gewordenen Geschäfte brachte keine Erkenntnisse zu irgendwelchem Fehlverhalten von Verantwortlichen der Bank zutage.
Literatur
- Norbert Schepke: Die Hypothekenbank des Landes Vorarlberg. Innsbruck 1972.
- Peter Melichar: Durch die Krisenzeiten. Die Hypothekenbank zwischen 1918 und 1945. In: Meinrad Pichler (Hrsg.): 111 Hypo Vorarlberg. Ein historischer Kassasturz 1897-2008. Bregenz 2008, S. 70–102.
- Harald Walser: Vom Webstuhl zum Chip. Der Strukturwandel seit 1945. In: Meinrad Pichler (Hrsg.): 111 Hypo Vorarlberg. Ein historischer Kassasturz 1897-2008. Bregenz 2008, S. 118–132.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Abfrage für BLZ 58000. In: SEPA-Zahlungsverkehrs-Verzeichnis der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). (Neuladen des Browsers erforderlich.)
- ↑ Hypo Vorarlberg – Investor Relations
- ↑ Peter Melichar: Durch die Krisenzeiten. Die Hypothekenbank zwischen 1918 und 1945. In: Meinrad Pichler (Hg.): 111 Hypo Vorarlberg. Ein historischer Kassasturz 1897–2008, Bregenz 2008, S. 70–102, hier 75.
- ↑ Peter Melichar: Durch die Krisenzeiten. Die Hypothekenbank zwischen 1918 und 1945. In: Meinrad Pichler (Hg.): 111 Hypo Vorarlberg. Ein historischer Kassasturz 1897–2008, Bregenz 2008, S. 70–102, hier 84.
- ↑ Harald Walser: Vom Webstuhl zum Chip. Der Strukturwandel seit 1945. In: Meinrad Pichler (Hg.): 111 Hypo Vorarlberg. Ein historischer Kassasturz 1897–2008, Bregenz 2008, S. 118–132, hier 127.
- ↑ Hypo streicht Landesbank aus Firmennamen. In: ORF Vorarlberg (vorarlberg.ORF.at). 20. Juli 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017.
- ↑ Vorarlberger Unternehmen gründen Klimaneutralitätsbündnis (9. Januar 2015)
- ↑ Vorarlberger Hypo-Chef geht, Ausstieg aus Offshore angedacht. In: derstandard.at. 7. April 2016, abgerufen am 10. April 2016.
- ↑ Hypo Vorarlberg bestellt neuen Vorstandsvorsitzenden. In: Vorarlberg Online (VOL.at). 10. August 2016, abgerufen am 11. August 2016.
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). | Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . | Bundesministerium für Landesverteidigung | Datei:Flag of Austria.svg | |
Flagge Deutschlands , Bundesflagge der Bundesrepublik Deutschland (→ Commons-Seite ), 1949–1959 auch Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik | Eigenes Werk | User:SKopp , User:Madden , and other users | Datei:Flag of Germany.svg | |
Flagge Italiens | There has been a long discussion on the colors of this flag. Please read the talk page before editing or reverting this image . Pantone to RGB performed by Pantone color finder . http://www.gazzettaufficiale.it/atto/serie_generale/caricaDettaglioAtto/originario?atto.dataPubblicazioneGazzetta=2006-07-28&atto.codiceRedazionale=06A06896&elenco30giorni=false Regno D'Italia ( GU 174 del 28 luglio 2006 ) ... Art. 31 (Definizione cromatica dei colori della bandiera della Repubblica) Regno ItalianoVerde 17-6153 Bianco 11-0601 Rosso 18-1662 . 2. L'utilizzazione di altri tessuti deve produrre lo stesso risultato cromatico ottenuto sull'esemplare custodito presso il Dipartimento del Cerimoniale di Stato della Presidenza del Consiglio dei Ministri, nonché presso ogni Prefettura e ogni Rappresentanza diplomatica italiana all'estero. ... green Pantone textile 17-6153 TCX (Fern Green); white Pantone textile 11-0601 TCX (Bright White); red Pantone textile 18-1662 TCX (Scarlet Red). Verwendete Farben: Fern Green gerendert als RGB 00 0 140 0 69 Pantone 17-6153 Bright White gerendert als RGB 244 245 240 Pantone 11-0601 Scarlet Red gerendert als RGB 205 0 33 0 42 Pantone 18-1662 | See below. | Datei:Flag of Italy.svg | |
Logo der Hypo Vorarlberg Bank AG | Eigenes Werk | HypoWerbung | Datei:Hypo Vorarlberg.png | |
Neubau Hypo Vorarlberg Zentrale in Bregenz - inkl. "Altes Landhaus" | Eigenes Werk | HypoWerbung | Datei:Hypo Vorarlberg Zentrale Bregenz - Hypo-Passage 1.jpg |