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vom 09.09.2021, aktuelle Version,

József Batthyány

Familienwappen der Batthyány
Das Familienwappen der Batthyánys mit Kardinalshut am Giebel des Primatialpalais in Bratislava (Preßburg) von Philipp Jacob Prokop

József Batthyány, deutsch Joseph Graf von Batthyány (* 30. Januar 1727 in Wien; † 23. Oktober 1799 in Preßburg, heute Bratislava) war Erzbischof von Gran, Fürstprimas von Ungarn und Kardinal.

Leben

Joseph Kardinal Batthyány
Übersetzung der lateinischen Inschrift:
Joseph, Herzog des Heiligen Römischen Reiches, aus dem Geschlecht der Batthyány, Erzbischof zu Gran, Apostolischer Legat des Heiligen Stuhls. Primas und Erzkanzler des Königreichs Ungarn. Träger höchster kirchlicher und königlicher Würden; Hauptberater des St. Stephan Ordens des Apostolischen Königreiches, Träger des Kreuzes des Ritterordens usw. usw.
(zeitgenössischer Stich; Archiv KDKW Karlsruhe)

Batthyány stammte aus einer alten und weit verzweigten ungarischen Adelsfamilie, die als Magnaten, Grafen und Fürsten später zu den bedeutendsten Geschlechtern Österreichs und Ungarns gehörten. Er wurde als Sohn des (späteren) Palatins von Ungarn, Ludwig Graf Batthyány und dessen Ehefrau Theresia, geb. Gräfin Kinsky am 30. Januar 1727 in Wien geboren. Das Gymnasium besuchte er in Güns, worauf sich ein Studium der Theologie und Philosophie in Tyrnau anschloss. Nachdem er am 29. Juni 1751 in Esztergom-Gran die Priesterweihe empfangen hatte, wurde er 1752 Domherr zu Gran, dann infulierter Propst, erst des damaligen Kollegiatstifts zu Steinamanger, später zu Preßburg.

Am 13. Juli 1759 wurde er zum Bischof von Siebenbürgen bestellt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 2. Dezember 1759 der Erzbischof von Wien, Christoph Anton von Migazzi; Mitkonsekrator war der Weihbischof in Wien Franz Xaver Anton Marxer. Am 15. Dezember 1760 wurde er Erzbischof von Kalocsa und am 20. Mai 1776 Erzbischof von Gran und Fürstprimas von Ungarn. Am 1. Juni 1778 erhob ihn Papst Pius VI. zum Kardinalpriester und verlieh ihm am 19. April 1782 beim Konsistorium in Wien den Kardinalshut und die römische Titelkirche San Bartolomeo all’Isola.

Signatur

Er war persönlicher Berater der Kaiserin Maria Theresia und ihres Schwiegersohnes, des Statthalters von Ungarn Albert von Sachsen-Teschen. Batthyány war ein ausgezeichneter, auch von Kaiser Joseph II. hochgeschätzter und geachteter Kirchenmann, welcher immer um Ausgleich bemüht war. Die Zeitgenossen nannten ihn das „Orakel seiner Zeit“.[1] In den schwierigsten Lagen seines Vaterlandes war er als „Dionysius im ungarischen Areopag“ der tätigste Vermittler, Aussöhner und Förderer, den auch der Ruf der Wohltätigkeit und des Mäzenatentums schmückt.

Am 15. November 1790 krönte er in Preßburg Kaiser Leopold II. und am 6. Juni 1792 Kaiser Franz II. in Ofen zu Apostolischen Königen von Ungarn.[1]

Der Bau des Primatialpalastes zu Preßburg (1780/81) entstand auf seine Initiative. Dafür wandte er die enorme Summe von 400 000 Gulden auf. Als begeisterter Kunst- und Büchersammler vergrößerte er den Bücherbestand der Bibliothek des Erzbistums durch nennenswerte eigene Schenkungen. Von der Witwe des evangelisch-lutherischen Preßburger Predigers Matthias Bel kaufte er die bis heute nicht veröffentlichten Handschriften und Skizzen zu Notitia Hungariae… für die beachtliche Summe von 1187 Gulden.[2]

Statue von Erzbischof Joseph Batthyány (1727–1799) in Kalocsa (Gabor Sejkov 2000)

Batthyány sorgte auch für die Verbreitung des Unterrichtes in Preßburg sowie anderen Städten Altungarns. Gleichfalls sorgte und förderte er die Armeninstitute, ebenso unterstützte er die aus Frankreich im Zuge der Revolution vertriebenen Bischöfe.[1] Als Erzbischof residierte er im Primatialpalais in Preßburg, dem heutigen Bratislava.

Batthyány starb am 23. Oktober 1799 in Preßburg und wurde in der Bischofsgruft des Martindoms in Preßburg beigesetzt.

Werke

  • Panegyricus divo Ladislao regi Hungariae apostolico dictus… Wien 1746.
  • Carmen dno Luvovico e comitibus de Batthyán, regni Hungariae palatino. Preßburg 1751.
  • Exercitatio academica de conciliis altero juris eclesiastici fonte… Wien 1757.
  • Sermo dum pallium archiepiscopale suscepit… Tyrnau 1776.
  • Kanzelrede… Preßburg 1783.
  • Hirtenbrief… ohne Ortsangabe, 1787.
  • Dictio in sessione dietali 5. martii 1791. Pozioni (auch in Deutsch und Ungarisch).
  • Parlamentsreden… Pesth 1795.

Literatur

Commons: József Batthyány  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Anton Klipp: Preßburg…, S. 142.
  2. Das Hauptwerk von Matthias Bel sind die fünf Bände seiner Notitia Hungariae novae historico-geographica (deutsch: Historische und geographische Erkenntnisse im heutigen Ungarn), die auch heute noch von großem Wert sind, aber unvollendet blieben. Von den ursprünglich geplanten zehn Bänden sind lediglich fünf zwischen 1735 und 1742 in Wien erschienen. Der größre Teil dieser Arbeit blieb jedoch nur in der Handschrift erhalten, die Batthyány käuflich erwarb, um sie zu veröffentlichen. Dieses Vorhaben ist jedoch nie in die Realität umgesetzt worden. Zit. bei G. Kelecsényi: Múltunk neves könyvgyűjtői (deutsch: Bedeutende Buchsammler der Vergangenheit).
Vorgänger Amt Nachfolger
Ferenc Barkóczy Erzbischof von Gran
1776–1799
Karl Ambrosius von Österreich-Este
Siegmund Anton Sztojka Bischof von Siebenbürgen
1759–1760
József Anton Bajtay

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Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
gróf Batthyány József (1727–1799) kalocsai érsek, majd bíboros, esztergomi érsek szobra Kalocsán. Székó Gábor alkotása(2000). photo by uploader (2008) Sculptor:Gábor Székó
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Dieses Bild zeigt das in der Slowakei unter der Nummer 101-184/1 CHMSK/101-184 ( other ) denkmalgeschützte Objekt auf der Seite des Denkmalamtes (engl.) The Monuments Board of the Slovak Republic . Eigenes Werk Matúš Kögler (sculptor) «» Peter Zelizňák (photo)
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Schloss Rechnitz, Burgenland, Österreich, ca. um 1930 (Reproduktion) http://www.rechnitz.at/de/gemeinde-rechnitz/die-gemeinde/geschichte.html Gemeinde Rechnitz
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Signature of József Batthyány, archbishop of Esztergom. signature József Batthyány
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