Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 11.07.2019, aktuelle Version,

Johann Anton Reichenauer

Johann Anton Reichenauer (tschechisch Antonín Reichenauer, * um 1694 in Prag; † 17. März 1730 in Neuhaus (Böhmen)) war ein böhmischer Komponist des Barock.

Leben

Über Johann Anton Reichenauers Kindheit und Ausbildung ist nichts bekannt. Erst 1721 ist sein Aufenthalt als Chorleiter an der Dominikanerkirche St. Maria Magdalena auf der Prager Kleinseite dokumentiert. Er war außerdem mit der Kapelle des Grafen Wenzel Morzin verbunden, für die er regelmäßig Werke schrieb.[1] Einigen Quellen zufolge arbeitete er auch für den Grafen Franz Joseph Czernin. Am Ende seines Lebens wurde er Organist an der Pfarrkirche im südböhmischen Neuhaus, wo er weniger als einen Monat nach seinem Amtsantritt verstarb.

Werke

Zahlreiche Werke von Reichenauer sind in Archiven und Bibliotheken in Böhmen, Schlesien, Sachsen und Hessen gelagert. Das Vorhandensein in den verschiedensten Sammlungen außerhalb Prags spricht für eine gewisse Popularität über seine Heimat hinaus. Im Bibliotheksinventar des Klosters Osek aus den Jahren 1720–1733 werden insgesamt 40 geistliche Vokalwerke Reichenauers aufgeführt.

Reichenauer war als fruchtbarer Komponist von Kirchenmusik bekannt. Sein musikalisches Denken war stark von der Schule Antonio Vivaldis beeinflusst, den er häufig in seinen Werken zitierte. Er war der erste böhmische Komponist pastoraler Messen, seine „Missa Pastoralis“ in D-Dur entstand um 1720. Aus seiner Feder sind auch eine Reihe von Konzerten für Violine, Oboe, Fagott, Cello, Orchester-Ouvertüren und Triosonaten erhalten[2].

Erst seit Beginn des 21. Jahrhunderts erscheinen im Zuge musikwissenschaftlicher Neueditionen zahlreicher Instrumentalkonzerte Reichenauers Werke wieder in Konzertprogrammen.

Diskografie

  • 2008 Rorate Coeli – Advent & Weihnacht im barocken Prag mit dem Ensemble „Collegium Marianum“ (Label Supraphon, Serie Music from Eighteenth-Century Prague)
  • 2010 Concerti – Verschiedene Solokonzerte mit dem Ensemble „Collegium 1704“ unter Václav Luks (Label Supraphon, Serie Music from Eighteenth-Century Prague)
  • 2011 Concerti II – Verschiedene Solokonzerte mit dem Ensemble „Musica Florea“ unter Marek Štryncl (Label Supraphon, Serie Music from Eighteenth-Century Prague)

Einzelnachweise

  1. Antonín Reichenauer: Concerto in G per oboe, due violini, viola e basso, [urtext], ed. Lukáš M. Vytlačil, Fontes Musicae Bohemiae 1, Togga, Praha 2016. (exemplum on-line)
  2. http://www.thefreelibrary.com/Missing+music%3F+The+Baroque+Concerto+in+Bohemia.-a0211630632