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vom 17.06.2021, aktuelle Version,

Johann Baptist Jenger

Jenger, Anselm Hüttenbrenner und Franz Schubert, Lithographie von Teltscher

Johann Baptist Jenger (* 23. März 1793[1] in Kirchhofen bei Freiburg; † 30. März 1856 in Wien) war ein österreichischer Beamter und Musiker aus dem Umfeld von Franz Schubert.

Leben

Jenger war 1818–1825 als Adjunkt in der k. k. Feldkanzlei in Graz beschäftigt und engagierte sich im Vorstand des Steiermärkischen Musikvereins. Auch als Pianist und Organist ist Jenger hervorgetreten.

Seit seiner Versetzung nach Wien fungierte er als Vorstand der Kanzlei des dortigen Musikvereins. Er war Klavierbegleiter von Carl von Schönstein und musizierte auch oft mit Schubert oder in dessen Gegenwart. Auf Jenger, an den vom September und Oktober 1828 noch letzte Privatbriefe Schuberts überliefert sind,[2] geht die Organisation eines musikalischen Abends mit der Darbietung von Schuberts letzten drei Klaviersonaten und Liedern (am 27. September 1828 bei Dr. Ignaz Menz) zurück. Um 1830 verfasste Jenger eine biographische Skizze über Anselm Hüttenbrenner.

Eng befreundet war Jenger mit den Brüdern Hüttenbrenner und der Familie Marie, Karl und Faust Pachler[3] in Graz sowie der Burgschauspielerin Sophie Müller[4] und dem Zeichner und Lithographen Joseph Teltscher.

Literatur

  • Heinrich Kreißle von Hellborn: Franz Schubert. Wien 1865. (Erstdruck der Briefe u. a. über Schubert an Marie u. Karl Pachler)
  • Otto Erich Deutsch: Aus Beethovens letzten Tagen. (Briefe Johann Baptist Jengers an Marie Leopoldine Pachler-Koschak). In: Österreichische Rundschau, Wien, Bd. 10, Heft 3, 1. Februar 1907, S. 189–203.
  • Otto Erich Deutsch: Schuberts Aufenthalt in Graz 1827. In: Die Musik 6 (1907), S. 22–106.
  • Karl Becker: Johann Baptist Jenger (1793–1856) Ein Breisgauer Freund Franz Schuberts. Ein Beitrag zum 150. Todestag Schuberts (Veröffentl. des Alemannischen Inst. Freiburg i. Br., Nr. 45); Bühl/Baden 1978.
  • Georg Locher: Der Salon Marie Pachlers. Ein Beitrag zur Österreichischen Elitenforschung, Diss. Graz 1990.
  • Jenger Johann Baptist. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 104.
  • Till Gerrit Waidelich: Ein unbekannter Schubert-Brief von 1828. In: Schubert durch die Brille 18, 1997, S. 5–7.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Gemäß ÖBL (s. Link) sowie fast der gesamten Schubert- und Beethoven-Literatur soll Jenger bereits 1792 (oder 1797) geboren worden sein, doch verzeichnet das Gebetbuch von Jengers Vater Anton Jenger (1760–1840) eindeutig das Jahr 1793. Auf diesen Irrtum verweist bereits Karl Becker, s. Lit., S. 16. Und schließlich deutet auch der nekrologische Eintrag zu Jenger in der Wiener Zeitung auf 1793, da sein Alter mit "63" angegeben wird.
  2. Till Gerrit Waidelich: Ein unbekannter Schubert-Brief von 1828. In: Schubert durch die Brille 18, 1997, S. 5–7.
  3. Anton Schlossar: Pachler, Faust. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 160–165.
  4. Joseph Kürschner: Müller, Sophie. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 674.

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Johann Baptist Jenger, Anselm Hüttenbrenner und Franz Schubert Österreichische Nationalbibliothek, bildarchivaustria.at # 10DCE858 Joseph Teltscher
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Datei:Jenger, Hüttenbrenner and Franz Schubert, drawing by Joseph Teltscher, 1827.jpg