Johann Baptist Türk
Johann Baptist Türk (* 13.[1] oder 17.[2] August 1775 in Innsbruck; † 30. September 1841 in Töltschach) war ein österreichischer Freiheitskämpfer.
Leben
Türk wurde als Sohn des Universitätsbuchbinders Franz Xaver und der Agnes Türk geboren. Nachdem er das Gymnasium aus finanziellen Gründen verlassen musste, wurde er bei seinem Vater Buchbinder. Bereits am 2. April 1797 kämpfte er in einer Scharfschützenkompanie bei Franzensfeste gegen die Franzosen und wurde wegen besonderer Tapferkeit ausgezeichnet. 1801 übersiedelte er nach Klagenfurt. 1808 wurde er als Kundschafter in das von Bayern besetzte Tirol geschickt. Parallel zu Andreas Hofer, der in Tirol gegen die Vorherrschaft der Bayern kämpfte, organisierte Türk in Kärnten 1809 den Widerstand („Kärntner Landsturm“) im Befreiungskampf gegen die Franzosen. Die Niederlage Österreichs im Krieg gegen Frankreich unter Napoléon, der von 9. April bis 14. Oktober 1809 dauerte, konnte der von Türk angeführte Landsturm trotz erbitterten Widerstands allerdings nicht verhindern, obwohl er sogar dem Kaiser Franz I. im August 1809 die Lage in Kärnten in einer Audienz schilderte und in Keszthely auch mit Erzherzog Johann zusammentraf, der ihm das Oberkommando über den Landsturm in Kärnten übertragen hatte.[3]
Johann Baptist Türk war mit der Gutsbesitzerstochter Theresia Leitgeb verheiratet und lebte und starb auf Gut Töltschach bei Maria Saal.[4]
Türk wurde für seine Verdienste vielfach ausgezeichnet, darunter mit der großen goldenen Zivilverdienstmedaille und der goldenen Tapferkeitsmedaille. Die 1936 erbaute Kaserne des Gebirgsjägerbataillon 26 in Spittal an der Drau wurde nach Johann Baptist Türk benannt.
In Klagenfurt erinnert am Haus Kramergasse 6 eine Gedenktafel an ihn.[5]
Literatur
- Ch. Haidacher: Türk Johann Baptist. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 14, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7794-4, S. 502 f. (Direktlinks auf S. 502, S. 503).
- Edmund Aelschker: Türk, Johann Baptist. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 12–17.
- Werner Sabitzer: Ein verwegener Spion (PDF; 321 kB). In: Öffentliche Sicherheit, Wien 2009, Heft 11-12, S. 31–33
- Constantin von Wurzbach: Türk, Johann Baptist. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 48. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1883, S. 83–86 (Digitalisat).
Einzelnachweise
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Türk, Johann Baptist |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Freiheitskämpfer |
| GEBURTSDATUM | 13. August 1775 oder 17. August 1775 |
| GEBURTSORT | Innsbruck |
| STERBEDATUM | 30. September 1841 |
| STERBEORT | Töltschach |
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| Original-Beschreibung (1905): Schützenmajor Johann Baptist Türk, Oberkommandant der Volkserhebung in Kärnten. Nach einem Gemälde im Besitze des Herrn Gustav Hock in Klagenfurt. | Hans Schmölzer: Andreas Hofer und seine Kampfgenossen, Innsbruck 1905, S. 232 ( https://books.google.com/books?id=q13iAAAAMAAJ&pg=PA232 with US-proxy) | With the tool CheckUsage you can check the usage of this file in other Wikimedia projects Do not use this tag for files sourced to third-parties with no evidence of permission to license it under a compatible license , use subst: Npd for these situations. | 
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| Memorial for Johann Baptist Türk (1775–1841), freedom fighter in Carinthia. Maria Saal, Carinthia, Austria | Selbst fotografiert | Popie |
| Datei:Johann Tuerk Gedenksaeule.jpg |
| Der Sternhof in Mühldorf, Bezirk Spittal/Drau, Kärnten, Österreich. Das Gebäude wurde 1470 erbaut und 2001 renoviert. Zum Bauernhof gehört ein umfangreicher Waldbesitz, weshalb die Besitzer Herrenbauern genannt werden. Vom Sternhof aus dirigierte der Freischarführer Johann Baptist Türk 1809 den Oberkärntner Widerstand gegen Napoleon. Der Sternhof ist im Eigentum von Uwe Scheuch und Kurt Scheuch . In den 1940er Jahren nach dem Ende des zweiten Weltkriegs gab es unter Großvater Robert Scheuch am Hof Versammlungen von Altnazis . Seither gilt der Sternhof als eine der Geburtsstätten des Verbands der Unabhängigen (VDU), einer Sammelpartei für aus dem später die FPÖ hervorging. | Eigenes Werk | Johann Jaritz |
| Datei:Muehldorf Sternhof 08042007 36.jpg |