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vom 17.09.2020, aktuelle Version,

Johanna von Spanien

Porträt der Johanna von Spanien im Alter von 24 Jahren, Gemälde von Alonso Sánchez Coello
Juana von Spanien, Prinzessin von Portugal
Wappen
Wappen der Juana von Spanien in der Real Colegio de San Agustín ( Alcalá de Henares).

Johanna von Spanien (spanisch Juana de Austria Johanna von Österreich; * 24. Juni 1535 in Madrid; † 7. September 1573 in San Lorenzo de El Escorial) war eine kaiserliche Prinzessin aus dem Haus Österreich, Infantin von Spanien, Erzherzogin von Österreich und durch Heirat Kronprinzessin von Portugal. Sie war die Enkelin und die Mutter eines portugiesischen sowie die Tochter und Schwester eines spanischen Königs und verband damit die herrschenden Häuser in beiden Staaten: Habsburg und Avis. Von 1554 bis 1559 war Johanna Statthalterin von Spanien.

Leben

Johanna war die jüngste Tochter des Kaisers Karls V. aus dessen Ehe mit Isabella von Portugal. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt war sie Erzherzogin von Österreich, Infantin von Kastilien und Aragon sowie Prinzessin von Flandern und Burgund. Gemeinsam mit ihren Geschwistern Philipp und Maria wurde die Infantin in Spanien erzogen.

Johanna heiratete auf Wunsch ihres Vaters am 7. Dezember 1552 in Toro den Thronerben von Portugal, Johann Manuel (1537–1554), der auch ihr Cousin war. Diese Verbindung war bedeutsam für die spätere Iberische Union, also die gemeinsame Regentschaft der Habsburger von Philipp II. bis Philipp IV. über Spanien und Portugal.

Johannas Ehemann starb bereits vor der Geburt des einzigen Kindes dieser Ehe an juvenilem Diabetes. Johanna wurde nach Madrid zurückgerufen, um als Stellvertreterin ihres Bruders Philipp II. Spanien zu regieren, während dieser sich in England, als Gemahl der Königin Maria I., aufhielt. Sie kam 1554 wieder nach Spanien zurück und sah Portugal und ihren Sohn nie wieder; der Kontakt zu Sebastian beschränkte sich fortan auf Briefverkehr. Das Königreich Spanien verwaltete Johanna bis zum 29. August 1559. Die Entscheidung Geld- und Truppenunterstützung für die Wiedereroberung der Stadt Bugia 1555 zur Verfügung zu stellen, verschob die Regentin bis zur Rückkehr ihres Bruders. Im Jahr 1556 verantwortete sie allerdings den Entsatz von Oran. Die Aufsicht über die Erziehung ihres Neffen Don Carlos stellte Johanna vor eine große Herausforderung,[1] der sie letztlich nicht gewachsen war. Johanna galt als große Förderin der Heiligen Inquisition und nahm an zahlreichen Autodafés teil. Nach der Rückkehr ihres Bruders beteiligte sich Johanna aktiv am Hofleben. Im Jahr 1565 wurde ergebnislos über eine Vermählung Johannas mit dem französischen König Karl IX. nachgedacht, wobei Johanna ganz Flandern als Mitgift in die Ehe bringen sollte.

In ihren letzten Lebensjahren widmete sie sich der Religion, zog sich vermehrt in das Klarissenstift Descalzas Reales in Madrid zurück, welches sie 1559 gründete und wo sie auch bestattet wurde, und erlangte Bedeutung als Unterstützerin des Jesuitenordens. Mit Francisco de Borja und Ignatius von Loyola unterhielt sie enge persönliche Beziehungen. Angeblich soll sie dem Orden auch als einzige Frau heimlich angehört haben. Sie starb am 7. September 1573 im Escorialpalast.

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Johanna einen Sohn:

  • Sebastian (1554–1578), König von Portugal

Vorfahren

 
 
 
 
 
Maximilian I. (HRR) (1459–1519)
 
 
 
 
Philipp I. (Kastilien) (1478–1506)
 
 
 
 
 
Maria von Burgund (1457–1482)
 
 
 
Karl V. (HRR) (1500–1558)
 
 
 
 
 
 
Ferdinand II. (Aragón) (1452–1516)
 
 
 
Johanna von Kastilien (1479–1555)
 
 
 
 
 
Isabella I. (Kastilien) (1451–1504)
 
 
 
Johanna von Spanien (1535–1573)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ferdinand von Portugal-Viseu (1433–1470)
 
 
 
Manuel I. (Portugal) (1469–1521)
 
 
 
 
 
Beatrix von Portugal (1430–1506)
 
 
 
Isabella von Portugal (1503–1539)
 
 
 
 
 
 
 
 
Ferdinand II. (Aragón) (1452–1516)
 
 
 
Maria von Aragón (1482–1517)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Isabella I. (Kastilien) (1451–1504)
 
 

Literatur

Commons: Johanna von Spanien (Juana de Austria)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Armborst: Genealogische Streifzüge durch die Weltgeschichte, Lehnen, 1957, S. 56