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vom 10.11.2018, aktuelle Version,

John Sholto Douglass, 15. Lord of Tilquhillie

Porträt John Sholto Douglass

John Sholto Douglass, 15. Lord of Tilquhillie (* 18. November 1838 in Thüringen (Vorarlberg); † 14. September 1874 bei Dalaas) war ein österreichischer Fabrikant und Naturkundler.

Die vielseitige Persönlichkeit wurde nur 35 Jahre alt und war vom Elternhaus her zum Fabrikbesitzer bestimmt. Die Nachwelt kennt ihn wegen seiner Vorlieben und Kenntnisse für Bergsteigen, Jagd, Naturwissenschaften sowie seine Interessen für die Erforschung der römischen Geschichte Vorarlbergs.[1]

John Sholto Douglass mit Familie Vanda, John und Norman vor der Villa Falkenhorst

Familie

Die Eltern von John Sholto Douglass waren der aus einem schottischen Adelsgeschlecht stammende Vorarlberger Industrielle John Douglass und dessen Frau Jane Margret Kennedy, die Tochter des wohlhabenden Fabrikanten James Kennedy. Sie hatten sechs Kinder, von denen drei im Kindesalter starben.[1]

Liste Douglass
  1. John Douglass, 14. Lord of Tilquhillie (* 1803 auf Tilquhillie Castlein der Nähe von Banchory in der schottischen Grafschaft Aberdeenshire; † 1870 ebenda), ⚭ 1837 Jane Margret Kennedy, Tochter des Fabrikanten James Kennedy
    1. John Sholto Douglass, 15. Lord of Tilquhillie (* 1838 in Thüringen (Vorarlberg); † 1874 bei Dalaas), ⚭ Wanda von Poellnitz
      1. John Douglas junior, Unternehmer
      2. Norman Douglass (* 1868 in Thüringen (Vorarlberg); † 1952 Capri), Schriftsteller
Liste Poellnitz; [1]
  1. Ernst von Poellnitz aus Würzburg stammende Familie auf Schloss Babenwohl in Bregenz wohnend
    1. Wanda von Poellnitz (1840–1902)
      ⚭1 John Sholto Douglass, 15. Lord of Tilquhillie (* 1838; † 1874)
      ⚭2 1879 Jakob Jehly (* 1854 in Bludenz; † 1897 ebenda), Kunstmaler aus Bludenz
      1. aus ⚭1: John Douglass junior, Unternehmer
      2. aus ⚭1: Norman Douglas (* 1868 in Thüringen (Vorarlberg); † 1952 Capri) Schriftsteller
      3. aus ⚭2: Grete Jehly (* 1882 in Bludenz, Vorarlberg; † 1934 in München) Schriftstellerin und Heimatdichterin ⚭ 1906 Olaf Gulbransson (* 1873 in Christiania; † 1958 bei Tegernsee) norwegischer Karikaturist

Leben

Villa Falkenhorst

John Sholto Douglass kam 1838 in der Villa Falkenhorst seiner Eltern in Thüringen bei Feldkirch im Tal Walgau[2] (Vorarlberg) zur Welt. Die Familie Douglass besaß in Thüringen eine Baumwollspinnerei und Weberei.

Douglasshütte

John Sholto Douglass war ein bedeutender Alpinist. Sein Versuch, die Vorarlberger Sektion des Österreichischen Alpenvereins zu gründen[3], scheiterte an dessen Widerstand, überhaupt Sektionen zu akzeptieren. Die Vorarlberger traten daraufhin 1869 dem gerade entstandenen Deutschen Alpenverein bei.[4] In dieser Phase regte er 1870 mit anderen Bludenzer Bergsteigern den Bau einer Unterkunftshütte am Lünersee an. Sie wurde als erste Alpenvereinshütte Vorarlbergs erbaut und Douglasshütte benannt.[5] Die Bemühungen von Douglass und Gleichgesinnten um die Fusion der beiden Hauptvereine Deutscher Alpenverein und Österreichischer Alpenverein zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein waren schließlich 1873 erfolgreich. John Sholto Douglass interessierte sich auch für die Geschichte und Natur seiner Vorarlberger Heimat, so arbeitete er mit Samuel Jenny zusammen, publizierte Die Römer in Vorarlberg und sammelte in der Vorarlberger Molasse Fossilien.

John Sholto Douglass starb am 14. September 1874 auf der Jagd bei Dalaas-Wald (Arlberg), als er im Radonatobel unterhalb der Gamsbodenspitze aus einer 300 m hohen Felswand stürzte. Eine Gedenktafel unter der Eisenbahnbrücke der Arlbergbahn erinnert an ihn (Lage).[4]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Petrefacten aus der Molasse von Vorarlberg. In: Verhandlungen der Geologischen Reichsanstalt 1867, S. 219–220 (online. PDF; 349 kB).
  • Petrefactenführender Kalkstein aus dem Gargellenthal in Vorarlberg. In: Verhandlungen der Geologischen Reichsanstalt 1871, S. 35 (online, PDF; 258 kB).
  • Die Römer in Vorarlberg. Thüringen 1870
  • mit Samuel Jenny: Die Römer in Vorarlberg. (= Rechenschaftsbericht des Ausschusses des Vorarlberger Museums-Vereins in Bregenz 12). Innsbruck 1872 (Digitalisat)

Literatur

  • Helmuth Zapfe: Index Palaeontologicorum Austriae. Supplementum (= Catalogus fossilium Austriae Heft 15a). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1987, ISBN 3-7001-0948-2, S. 158 online (PDF; 405 kB)

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 siehe Weblink Informationsseite der Villa Falkenhorst
  2. Rama Najeeb: John Sholto Douglas. Abgerufen am 27. April 2018.
  3. John Sholto Douglas auf ZOBODAT.at.
  4. 1 2 Gunnar Strunz: Vorarlberg: Mit Bregenzer Wald, Großem Walsertal, Arlberg und Montafon S. 139.
  5. Günther Flaig: Berg- und Wanderführer Brandnertal S. 29.