Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 02.04.2022, aktuelle Version,

Josef Kiss

Kiss im Januar 1918

Josef „Josl“ Kiss von Ittebe (ungarisch Ittebei és Eleméri Kiss József) (* 26. Jänner 1896 in Pressburg heute Bratislava, Österreich-Ungarn (heute Slowakei); † 24. Mai 1918 bei Lamon, Italien) war mit 19[1] Luftsiegen einer der erfolgreichsten Jagdpiloten der k.u.k. Luftfahrtruppen im Ersten Weltkrieg und der erfolgreichste Jagdpilot aus der ungarischen Reichshälfte.

Leben und Kriegseinsatz

Bei Kriegsbeginn brach Kiss die Schule ab und meldete sich freiwillig zur k.u.k. Armee. Nach seiner Ausbildung trat er am 26. Oktober 1914 in das k.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von David“ Nr. 72 ein. Das Regiment kämpfte an der Ostfront in den Karpaten gegen die zaristische Armee. Während seiner Erholungszeit erhielt er die Zulassung zur Pilotenausbildung in Wiener Neustadt und Parndorf. Ab Ende April 1916 flog er seine ersten Einsätze vom Feldflughafen Ciré bei Pergine in der neu aufgestellten Fliegerkompanie Flik 24. Bis zu seiner Versetzung zur Jagdfliegerkompanie Flik 55J erreichte er sieben Luftsiege. In der neuen Einheit fand er mit Julius Arigi und dem Kommandanten Julius von Maier zwei exzellente Flieger. Zusammen brachten sie der Flik 55J den Beinamen Kaiserstaffel ein. Kiss erzielte in den folgenden zweieinhalb Monaten bis Ende Jänner 1918 weitere zwölf Luftsiege, davon acht in Einsätzen mit Arigi oder von Maier.

Josef Kiss im Range eines Stabsfeldwebels nach seiner Auszeichnung mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille vor einer Albatros (Oeffag) D.III auf dem Flugfeld Cirè bei Pergine

Am 27. Jänner 1918 wurde Kiss in einem Luftkampf verwundet. Noch nicht vollständig genesen flog er am 24. Mai 1918 mit zwei anderen Fliegern einen Einsatz gegen britische Flugzeuge. Er wurde bei Lamon[2] von dem kanadischen Flieger Gerald Birks abgeschossen und starb beim Absturz. Er wurde mit allen militärischen Ehren in Pergine bestattet, während der Beisetzung warfen alliierte Flieger einen Kranz mit einer Trauerschärpe auf, auf der zu lesen war: Our last salute to our courageous foe (deutsch: „Unser letzter Gruß unserem tapferen Gegner“)[3].

Kiss stand zuletzt im Range eines Offiziersstellvertreters und war der einzige Angehörige der k.u.k. Luftfahrtruppen, der posthum zum Offizier befördert wurde. Er war mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.

Sein Leichnam wurde 1970 in das Beinhaus Castel Dante nach Rovereto überführt.[4] Einige persönliche Gegenstände von Kiss sind im Kriegsmuseum in Borgo Valsugana ausgestellt.

Abschussliste

Nr Datum Einheit Flugzeug gegen Ort
1 20. Juni 1916, 12:00h Flik 24 Hansa-Brandenburg C.I (61.23) Farman Monte Cimone di Tonezza
2 25. August 1916 Flik 24 Hansa-Brandenburg C.I (26.29) Caproni Werk Lusern
3 17. Sept. 1916 Flik 24 Hansa-Brandenburg C.I Caproni Chizzola bei Ala
4 10. Juni 1917 Flik 24 Hansa-Brandenburg D.I (28.37) Nieuport Asiago
5 14. Juni 1917 Flik 24 Hansa-Brandenburg D.I (28.37) SAML 2 Roana
6 13. Juli 1917 Flik 24 Hansa-Brandenburg D.I (28.37) Savoia-Pomilio SP.2 Levico
7 11. Sept. 1917 Flik 24 Hansa-Brandenburg D.I SAML 2 Asiago
8 15. Nov. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III (153.17) Caproni bei Asiago
9 15. Nov. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III (153.17) Caproni bei Asiago
10 17. Nov. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III (153.17) SAML 2 südostw. Asiago
11 18. Nov. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III (153.17) Savoia-Pomilio Monte Cengio
12 27. Nov. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III (153.17) nördl. Arsiero
13 27. Nov. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III (153.17) SAML 2 nördl. Asiago
14 7. Dez. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III (153.17) SAML 2 Roana
15 7. Dez. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III Pomilio PE ostw. Asiago
16 7. Dez. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III SAML 2 Monte Sprung
17 16. Dez. 1917 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III SAML 2 bei Feltre
18 12. Jan. 1918 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III R.E.8 Casa Rigoni
19 26. Jan. 1918 Flik 55J Albatros (Oeffag) D.III (153.17) SAML 2 Monte Magna

Literatur

  • Thomas Albrich/Nikolaus Hagen (Hrsg.): Österreich-Ungarns Fliegerasse im Ersten Weltkrieg 1914–1918, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2019, ISBN 978-3-7030-0997-6.
  • Christopher Chant: Aircraft of the Aces. Austro-Hungarian Aces of World War 1 (Osprey Aircraft of the aces; Bd. 46). Osprey Publishing, Oxford 2002, ISBN 1-84176-376-4.
  • Norman L. Franks, Russell Guest, Gregory Alegi: Above the War Fronts. The British two-seater bomber pilot and observer aces; the British two-seater observer aces, and the Belgian, Italian, Austro-Hungarian and Russian fighter aces 1914–1918. Street Press, London 1997, ISBN 1-898697-56-6.
  • Martin D. O'Connor: Air Aces of the Austro-Hungarian Empire 1914–1918. Flying Machines Press, Mountain View, Cal. 1986, ISBN 0-9637110-1-6.
  • Giorgio Viola: Il cavaliere romantico: Josef Kiss in: Aerei nella Storia Nr. 84, Juni 2012, West-Ward, Parma 2012 ISSN 1591-1071
Commons: Josef Kiss  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jagdflieger Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg
  2. http://www.theaerodrome.com/aces/austrhun/kiss.php
  3. http://www.theaerodrome.com/aces/austrhun/kiss.php
  4. Giorgio Viola: Il cavaliere romantico: Josef Kiss S. 50